Re: Singender Zahnriemen


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Geschrieben von Andreas aus München am 03. November 2019 15:47:58:

Als Antwort auf: Re: Singender Zahnriemen geschrieben von Chris am 03. November 2019 12:54:22:

Servus Andreas,
habe vor ca. 4 Jahren beide Zahnriemen gewechselt.Nach dem Wechsel ein leichtes Singen des Zahnriemens.Das liegt meistens an einer zu grossen Spannung des großen Riemens.Habe dann die Spannung verringert, trotzdem Singen.Spannung war korrekt, ließ sich schön um 90 Grad verdrehen am langen Teil,das nicht über die Wapu läuft.Weiteres Entspannen war nicht vertretbar, weil Riemen sonst zu locker gewesen wäre.Habe mit dem Geräusch jetzt 4 Jahre und fast 40000 km gelebt.Keine Probleme.Der Riemen für die Einspritzpumpe war eher zu wenig gespannt.Schadet ja auch nicht, weil zu starke Spannung auf das Lager der Pumpe geht.
Zwei Sachen dazu: Die Spannung kontrolliert man an dem Teil des Riemens zwischen Nockenwelle und Wasserpumpe, nicht am langen Teil auf der Rückseite, also zwischen Umlenkrolle und Nockenwelle. Man kann also davon ausgehen, daß ggf. der vordere Riemen dennoch etwas straffer war. War aber ganz offensichtlich nicht die Geräuschquelle. Zu wenig Spannung am Riemen der ESP sorgt meist für Probleme beim sauberen Einstellen des Förderbeginns und für einen etwas unrunderen Motorlauf. Ist nicht schlimm, aber unbefriedigend, wenn man weiß, wie so ein Motor noch schöner laufen könnte.
Jetzt habe ich die ESP gewechselt.Dabei festgestellt,dass die Langlöcher der ESP soviel seitliches Spiel haben,dass man bei der Montage darauf achten muss, dass die Riemenräder von ESP und Nockenwelle fluchten.
Der gleiche alte Riemen ist etwas stärker gespannt.Das singende Geräusch ist jetzt weg.Lag also wohl am kleinen Riemen der ESP.Vielleicht waren vorher die beiden Zahnräder nicht richtig in der Flucht.Bei singendem Zahnriemen also auch Mal an den kleinen Riemen denken.
Das mit der Flucht bzw. eher die Parallelität von Pumpenwelle und Nockenwelle ist ein großes Problem der T3-Dieselmotoren, weil die Riemenscheiben dort keine Anlaufbünde haben und der Riemen dann einfach zur Seite wegläuft, sich dann an feststehenden Teilen immer schmäler schleift und irgendwann abreißt. Beim LT sorgen die wechselseitigen Anlaufbünde dafür, daß bei Schiefstand der Wellen der Riemen dennoch nicht zur Seite weglaufen kann. Er schleift dann halt an den Bünden, und das kann ggf. Geräusche machen.
Schiefstand der Wellen kann neben den Langlöchern des Einspritzpumpenhalters auch ausgeschlagene Lager der ESP als Ursache haben.
Die Fördermenge musste ich noch anpassen,weil ich einen DV mit Papmahl Ladeluftkühler habe.Bei Versuchen am Tage habe ich solange gedreht bis der Motor ordentlich zog und nicht geraucht hat.Bei Nacht und unter Last raucht er aber doch deutlich.Schade,hier muss ich noch etwas zurückdrehen auch wenn er ansonsten sensationell läuft.Ladedruck schon ab 1600 Umdrehungen.Fahrzeug fährt sich ganz entspannt und niedertourig.Leider bei Nacht und Last aber untragbar,schade.AU würde er vermutlich auch nicht schaffen.Schon erstaunlich wie die Spassschraube die Charakteristik des Motors komplett verändern kann.Verbrauch ist auch nicht wesentlich gestiegen.War gerade in der Toskana.
Ich glaube du hast da falsche Ansprüche. DV-Motoren rußen sichtbar unter Volllast, das ist völlig normal und nicht automatisch ein Zeichen für falsche Einstellung. Wenn man dann vom Gas geht und konstant dahinfährt, sollte der sichtbare Ruß allerdings verschwinden. Nachts rußt er nicht mehr, man sieht es nur deutlicher. Genau genommen rußt er nachts weniger als am Tag, weil er aufgrund der niedrigeren Außentemperaturen eine größere Luftmasse in die Zylinder bekommt und damit mehr Sauerstoff zum verbrennen zur Verfügung hat.
Insofern gebe ich dem LT-Pit vollkommen recht, nichts reparieren, was wahrscheinlich gar kein Defekt ist ;-).
Gruß Chris
Hallo Chris und Lt-Pit,
zur Zahnriemenspannung:
Die Aussage mit der Prüfung der Spannung am längsten Stück habe ich wohl aus meinen Schraubenerfahrungen der letzten Jahre gemacht.Es gibt gerade Benziner,die nur eine Spannrolle haben, dort prüft man immer am längsten freien Stück.Seit den frühen 80igern(Golf 1 etc.) habe ich reichlich Zahnriemen gewechselt.Da kriegt man dann schon ein Gefühl wenn es passt.Beim Singen denkt man halt sofort an zu starke Spannung.Habe deshalb etwas entspannt und nachdem dies Nichts gebracht hat,wieder "normal" gespannt.An den hinteren Riemen habe ich einfach nicht gedacht.Das mit den Anlaufscheiben klingt plausibel.Mir ging's nur darum einfach bei Geräuschen auch an den hinteren Riemen zu denken und gegebenenfalls die Pumpe so zu verschieben,dass der Riemen nicht mehr singt.

Zum Russen:
Klar ist,dass er Tag und Nacht gleich russt.Die Einstellfshrten habe ich unter Tags gemacht, klar,da sieht man kaum etwas im Gegensatz zur Nacht,wenn einer hinter einem fährt.
Mir ist auch klar,dass ein DV bei Volllast russt,das sind aber gegenwärtig richtige Schwaden.Voellig unakzeptabel.Klar ist auch,dass kein Defekt vorliegt.Hier muss ich noch etwas zurückdrehen,bis ein vernünftiger Kompromiss zwischen Russen und Leistung erzielt ist.Habe das auch schon ein paar Mal gemacht.Dauert halt,weil man ja die Spassschraube nur minimal verdrehen darf.
Würde ich nurtagsueber fahren würde ich ihn so lassen.In der Nacht am Berg geht's aber einfach nicht,auch wenn das keine Feinstaubpartikel sondern große Partikel sind.
Ich wollte nur zeigen,wie lebendig und kräftig der Motor sein kann,wenn man ihm genügend Sprit gibt.
Temperaturmäßig gab's an langen Steigungen(Brenner,Appenin bei Florenz) keine Probleme,eher das Gegenteil.

Grüße Andreas



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