Wiederkehrender Leistungseinbruch


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten


Geschrieben von Daniel Lydia mit Käpt´n Blaubär am 08. Mai 2019 17:46:11:

Liebe Forengemeinschaft,

seit November 2018 sind wir freudige Besitzer eines VW LT 28 Sven Hedin aus dem Jahre 1979. Er ist blau und ist eine Liebe auf den ersten Blick.
Es ist ein Benziner (CH) mit 75 PS. In den letzten Monaten haben wir ihn um Solaranlage und Wechselrichter und einer selbstgebauten Bettverlängerung erweitert sowie einige Dinge – wie die Frischwasserpumpe und die Gasheizung – wieder zum Leben erweckt.

Vor 3 Wochen sind wir auf eine ca. zwei-monatige Reise Richtung Schottland gestartet und befinden uns aktuell in einem Nationalpark in Wales. So weit so gut.
Nun zu dem Problem, welches bisher drei Mal aufgetreten ist. Ich versuche die Beobachtungen so gut es geht zu beschreiben. Zu bemerken ist, dass das Problem erst nach ca. 800km Fahrt das 1. Mal aufgetreten ist.

1. Das erste Mal an einer längeren Steigung mit niedriger Geschwindigkeit (ca. 10-20kmh):
Ich fuhr eine längere Zeit im zweiten Gang eine Steigung hinauf, als plötzlich ein Leistungsverlust auftrat. Es fühlte sich an als würde ich „halb ins Leere“ treten. In den 1. Gang schalten half für eine Weile, aber auch dabei verlor der Bus immer mehr Leistung und das Gas wurde nicht richtig (nur teils) angenommen. Auch kam es zu 1-2 Fehlzündungen, die sich knallend bemerkbar machten. Ich blieb letztlich in einer Haltebucht stehen. Die Motortemperatur war etwas erhöht, aber nur minimal über dem Normalstand. Das erneute Starten des Motors funktionierte sofort. Leistung und Gasannahme waren da. Wir fuhren zur nächsten Werkstatt. Dort vermutete man, dass die Kupplung „wegflutscht“ bei hoher Last und nicht mehr richtig greift. Das Kupplungsseil wurde nachgezogen in der Hoffnung, dass dies eine Besserung bringt. So fuhren wir erstmal weiter.

2. Das zweite Mal an einer Steigung auf der Autobahn bei höherer Geschwindigkeit (ca. 70-80 kmh):
Da wir nach der Seilzugjustierung weiterte 300km ohne Problem gefahren sind, hofften wir auf ein einmaliges Erlebnis. Doch auf der Autobahn an einer längeren Steigung kam es wieder zu einem Leistungsverlust. Abermals trat ich halb ins Leere. Wieder retteten wir uns in eine Haltebucht. Im Internet die nächste Werkstatt herausgesucht und nach Neustarten des Motors bis zu dieser (immerhin 25km) ohne weitere Probleme gefahren. Diese rieten uns (da wir ADAC-Mitglieder sind und diese für die nächste Woche ausgebucht waren) erstmal diesen zu kontaktieren und zu schauen, ob ein Mitarbeiter des AA (englischer ADAC) eine kurzfristige Lösung bereit hielt. Gesagt, getan – ein Mitarbeiter kam, nahm die Motorabdeckung mit uns ab, prüfte die Zuleitungen und sagte, dass dieser Fehler auftreten könne, wenn der Abstand im Zündverteiler nicht richtig eingestellt sei. Dies überprüften wir und tatsächlich war der Abstand nicht vorhanden. Er justierte den Abstand auf die nötige Distanz. Der Motor schien (subjektiver Eindruck meiner Partnerin und mir) nun kräftiger zu laufen bzw. das Gas besser anzunehmen. So hofften wir auf keinen weiteren Zwischenfall.

3. Das dritte Mal auf der Autobahn - ohne Steigung – bei ca. 80-85kmh nach weiteren 230km Fahrt:
Nun trat das selbe Problem bei einer nächtlichen Fahrt ohne nennenswerten Steigungen auf. Erwähnenswert ist, dass ich auf der Strecke die Höchstgeschwindigkeit getestet habe (ca. 110 km/h bei gerade Strecke und voll beladen (ca. 2,7t) und zu keiner Zeit Leistungseinbußen spürbar waren. Da durchgehend ein Standstreifen vorhanden und kein Verkehr zu sehen war und ich mit „halbem Gas“ ca. 70 km/h halten konnte, probierte ich aus, ob ich durch aus- und einkuppeln etwas verändern konnte: keine Besserung des Zustands. Ich kuppelte aus und testete die Gasannahme im Leerlauf – der Motor drehte normal hoch und hörte sich wie immer an. Wieder eingekuppelt, war es als ging ihm die Puste aus. Also wieder an den Rand gefahren, Motor direkt aus und wieder ein. Alles normal.

Noch ein paar weitere Infos: Der Luftfilter ist sauber, Öl ist auf optimalen Stand, Wasserstand stimmt. Nichts tropft und ich konnte bisher keine Undichtigkeiten erkennen. Durch ähnliche Einträge in Foren vermuteten wir eventuell ein Problem mit der Einspritzpumpe oder Teilchen im Benzintank, welche durch Ansaugung zeitweise die Wege verstopfen. Da wir ungern weiterhin mit diesem Risiko fahren möchten, erhoffen wir weitere Ideen von euch, die wir oder die nächstgelegene Werkstatt umsetzen könnten.

Ich danke bereits allen, die sich die Mühe gemacht haben diesen Text bis hierher zu lesen. Sollten weitere Angaben fehlen, reiche ich diese schnellstmöglich nach. Vielen Dank!


Mit herzlichen Grüßen aus Wales
Daniel und Lydia und Käpt'n Blaubär



Antworten:


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten