Re: Entlüften


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Geschrieben von Chris am 21. März 2019 09:25:55:

Als Antwort auf: Re: Entlüften geschrieben von Christian Schulze am 20. März 2019 22:23:02:

Servus Christian,

danke, sehr ausführlich, das :-).

Ich habe es noch nicht genauer untersucht, gehe aber davon aus, daß es auch Abweichungen gibt, was die genaue Öffnungstemperatur angeht. Berücksichtigt man die Empfindlichkeit der Temperaturanzeige vom LT, können schon ein paar Grad mehr im kleinen Kühlkreislauf für deutlich höheren Ausschlag am Instrument sorgen. Der Thermostat öffnet dann in der Regel schon, aber erst ein paar Grad später bzw. ein paar mm über Mitte der Anzeige.
Ich gebe dem Matthias aber recht, bei 90° Öltemperatur sollte man den Thermostatöffnungsbeginn im Kühlwasser schon mal überschritten haben und der dicke Schlauch vom Kühler rauf sollte zumindest ein bisschen warm werden.

Die Drossel im der Entlüftungsleitung hat 4,5mm, das ist natürlich wenig und kann sich schlimmstenfalls tatsächlich zusetzen. Normalerweise geistern keine so großen Fremdkörper im Kühlsystem rum, aber: Beim LT kamen ab Werk Thermostaten mit anvulkanisiertem Gummidichtring am Ventilteller (also zum Thermostatgehäuse hin) zum Einsatz. Diese Gummidichtungen lösen sich mit der Zeit langsam auf bzw. verschwinden dann Fetzenweise irgendwo im Kühlkreislauf. Im blödsten Fall legt sich sowas in der Entlüftungsöffnung fest.
Man erkennt das an den Thermostaten an noch vorhandenen Gummiresten bzw. der umlaufenden Lochung am Ventilteller, ob man ein solches Thermostat drin hatte.

Wasserpumpenschäden wie beschrieben sind eine Krankheit "moderner" Motoren mit Kunststoffflügelrädern. Die können mit der Zeit an Eigenspannung verlieren oder reißen und bekommen dann Schlupf auf der Pumpenwelle, weil sie nicht mehr richtig klemmen. Für den LT gibt es mittlerweile von Billigherstellern auch solche Pumpen, aber die meisten LT-Pumpen, die ich bislang in der Hand hatte, d.h. SKF und Pumpen aus Conti- oder Gates Zahnriemensätzen, hatten noch Metallflügelräder. Daß so ein Flügelrad ausgerechnet im Rahmen eines Thermostatwechsels defekt wird, wäre ein blöder Zufall.

Kühlwasserstutzen ohne Thermostat dichten: Kann im Einzelfall funktionieren, muss aber nicht. Das hängt vom Zustand der Dichtung ab und hält bestenfalls für einen Moment, denn früher oder später wird die Dichtung dem Druck des Gehäusedeckels nach innen hin ausweichen, wo sie nicht mehr vom Thermostaten gestützt wird.
Ich bin im Stockcar immer ohne Thermostat gefahren, zwar beim Vierzylinder, aber das Dichtsystem am Gehäuse ist das gleiche. Das hat nur dann dauerhaft funktioniert, wenn ich mit Hylosil oder Reinzosil oder sonst einer Silikondichtmasse nachgeholfen habe. Das wiederrum funktioniert dann und lässt sich ggf. auch leicht wieder entfernen.
Ob das aber in diesem Fall weiterhilft, ist die Frage. Man könnte damit nur ausschließen, das am Kühler irgendwas verstopft ist. Denn wenn man später wieder einen Thermostaten einsetzt, steht man wieder vor dem gleichen Thema mit der Entlüftung. Und dauerhaft ohne Thermostat fahren mag der Diesel nicht.

Gruß Chris



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