Re: Hinterachs-Untersetzung viel kleiner als 53:14 ?


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Geschrieben von Chris am 11. März 2019 22:29:49:

Als Antwort auf: Re: Hinterachs-Untersetzung viel kleiner als 53:14 ? geschrieben von Joachim S am 08. März 2019 10:42:30:

Servus Jo,

Die kleineren Zähne kamen doch auch nur ins Spiel, weil das Tellerrad ansonsten zu dünn würde. Also nicht mehr genug Fleisch unter den Zähnen ist. Weil der Triebling größer werden muss, muss das Tellerrad weiter zurück, wird also zu dünn. Richtig?

Richtig. Bei der angedachten Übersetzung von 53/17 bleibt das Tellerrad ja in etwa so, wie es ist, da gleicher Teilkreis und gleiche Zähnezahl. Der Triebling muss dafür etwas wachsen. Trägt man die verfügbaren Achsübersetzungen über dem Außendurchmesser des Trieblingskegels auf, ergibt sich in recht guter Näherung eine Gerade. Verlängert man diese bis zur Übersetzung von 53/17, landet man beim Außendurchmesser des Trieblings bei etwa 7mm mehr als beim 53/14. Fast man die Zahnspitzen außen am Kegel an, da sie nicht wirklich mittragen, spart man schon mal etwa einen mm.
Bleiben also 3mm im Radius, die man an Platz rausholen muss, um das Tellerrad näher in Richtung Differential zu schieben.

Nun hab ich mir das Foto vom Uwe angeschaut. Die Anlagefläche des Tellerrades am Diffkorb ist sehr dick, da könnte man noch Platz schaffen...

Das sieht so aus, man muss aber genauer hinsehen. Die Verzahnung am Tellerrad ist ja auch leicht kegelig, und zwar kommen die Zähne innen weiter raus als außen. Das Tellerrad ist also zur Mitte hin dicker als nach außen. Das ist gut so, denn innen sitzen ja auch die Schrauben drin, die die beiden Differentialhälften und das Tellerrad zusammenhalten.
Im Schnittbild sieht das gut aus. Meiner Meinung nach kann man das Tellerrad in Richtung Differential 2mm dünner machen. Die Gewinde könnte man mit einem passenden Maschinengewindebohrer die 2mm tiefer schneiden, ohne daß man die Kernlöcher tiefer bohren müsste. Außen bleibt natürlich auch weniger Material, auf dem die Zähne dann sitzen, aber im Vergleich z.B. zur Zahnhöhe bleibt immer noch einiges stehen.
Einen weiteren mm könnte man aus dem Differentialdeckel rausholen. Dabei müsste man den Flansch nicht bis zur Tellerradnabe hin dünner drehen, sondern könnte zum Innenradius hin eine Anschrägung stehen lassen. Das lässt an der kritischen Stelle mehr Querschnitt und verringert gleichzeitig die Kerbwirkung. Die Gegenseite dieser Anschrägung am Tellerrad bedeutet dort eine Fase am Innendurchmesser, wo das Tellerrad eh am dicksten ist.

Dazu kommt, daß man ja im Gegensatz zum Serientriebsatz bei so einer Einzelanfertigung nicht mit Gussmaterial arbeiten wird, sondern aus dem Vollen fräsen. Da kann man ggf. über die Materialauswahl zusätzliche Reserven in Sachen Festigkeit holen.

Ist das nur bei größeren Übersetzungen so? Hast du das Diff mit der kleinsten Übersetzung mal kritisch beäugt? Hat jemand ein Foto genau dieser Achse?

Bei den kürzeren Übersetzungen ist der Zahnmodul größer und damit auch die Zahntiefe. Gleichzeitig ist aber der Triebling kleiner. Vergleicht man das restliche "Fleisch" zwischen Zahngrund und Flanschfläche am Tellerrad, hat man bei den kürzesten Übersetzungen etwa 5mm mehr Material "übrig" gegenüber dem 53er.

Ich denke, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. In Anbetracht des Aufwands wird man aber dennoch erst mal mit größeren Rädern die Fahrbarkeit der gewünschten Übersetzung testen, bevor man zur Zahnradschleiferei geht.

Gruß Chris



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