Re: Elektronik ist die neue Pest


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Geschrieben von Ingolf Berlin am 07. Februar 2019 22:08:54:

Als Antwort auf: Elektronik ist der neue Rost geschrieben von holger b am 06. Februar 2019 21:43:52:

Hallo Holger (bzw. Oldtimer-Liebhaber),
der von dir genannte Artikel spricht mir aus der Seele. Ich halte die Entwicklung 'moderner' Automobile für eine Fehlentwicklung. Die Vielzahl von 'Assistenten' und überall elektronischem Bohei sorgt sicher für ein angenehmeres Fahr'erlebnis', doch heutige Youngtimer werden wohl kaum die Laufzeit unserer LTs erreichen. Auch elektronische Bauteile altern, und Ersatz ist nach 20 Jahren kaum noch zu beschaffen (Offenlegen von Quellcode? Dass ich nicht lache! Und wer soll die SMD-verlötete Hardware nachbauen??).

Mein Lieblingsbeispiel sind elektrische Fensterheber. Erst heute habe ich mit Genuss mein Kurbelfenster um einen winzigen Spalt 'runtergekurbelt'. Das kann ich auch blind, da muss ich nicht nach kleinen Knöpfchen suchen, die dann plötzlich das Schiebedach aufmachen (meine Frau hat einen 99er Polo, da sind die Tasten noch auf der Mittelkonsole !!) Fazit: Das braucht man nicht! Der genannte Polo hat zwar ein Motorsteuergerät, doch mit Choke und Vergaser konnte meine Generation noch umgehen und die Autos fuhren und fuhren. Bis auf diese Krüppel von Käfer (und auch T2), die halt den Rost-Tod starben. Jedenfalls nie den 'Elektronik'-Tod. Wie gesagt: Unsere LTs haben als einziges elektrisches Motorbauteil das ELAB. Dank verzinkten Bauteilen kann man sie auch gut vor dem Rosttod bewahren (ähem, außer Scheibenrahmen). Bei meinem T2 waren nach 8 Jahren schon Türen und Schweller durch, obwohl ich diese umfangreich mit Wachs konserviert hatte.

Also: Nicht neidisch sein auf Daimlers mit 'Brems-' und 'Seitenwind-' und 'Regen-' und 'Spurhalte-' -Assistenten. Oder 'Collisiondetekt' bzw. 'Kurvensensor'. Die Physik lässt sich nicht überlisten, wenn du raus fliegst, fliegst du raus. Am schärfsten finde ich ja den 'Einparkassistenten' - Wer nicht einparken kann, sollte den ÖNPV wählen.

Ich bin auch oft Sprinter gefahren: Ich muss zugeben, da könnten unsere Autos schon etwas leiser sein. Aber sonst? Common Rail soll auch anfälliger als Verteiler-ESPs sein.

[...] meinen 1995er Karmann und 1983er Mercedes W123 abzugeben,
und vom Erlös ladenneuen Euro6D Lada Niva (oder DaciaDuster) mit AHK und alten Wohnwagen zu kaufen,
ach nee lass mal...

Ganz meine Meinung: lass mal ... Wo du gerade die Stern-Marke nennst: Wenn schon erhaltenswerter PKW, dann der 190er Diesel, 80er Jahre. Der hatte sogar serienmäßig Fensterkurbeln ;-). Und eine Straßenlage ... traumhaft - und alles ohne Assistenten!

Gruß Ingolf (Bj. 50),
Womo 1S, 1991, 377TKm
(im letzten Jahr 63 Nächte im LT verbracht - das verbindet!)

PS.: Damit keiner denkt, dass das von Methusalem geschrieben wurde: Ich weiß sehr wohl mit Lötkolben und Stromlaufplänen umzugehen. Auch ein Oszilloskop nenn' ich mein eigen. Es ging mir einfach nur darum, meinen Ärger über die zunehmende Elektronisierung loszuwerden. Dies hilft nur den Autobauern, wir 'Konsumenten' dürfen dann auf die nächste Abwrackprämie hoffen!



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