Re: DV-Einspritzpumpe nach Überholung geplatzt, Ursachenforschung


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Geschrieben von Joachim S am 20. Januar 2019 16:15:21:

Als Antwort auf: DV-Einspritzpumpe nach Überholung geplatzt, Ursachenforschung geschrieben von Christian Schulze am 20. Januar 2019 15:46:43:

Hi Christian,

tatsächlich ist sas Druckregelventil für den Druckaufbau verantwortlich. Mit steigendem Druck soll es kontinuierlich öffnen, und leitet den Kraftstoff dann zum Ansaugteil zurück. Es soll sich bri Leerlauf ein Druck von 2 bar einstellen, der bis zur Abregeldrehzahl auf etwa 8 bar steigern soll.

Wenn das festhängt, steigt mit der Drehzahl der Druck immens. Da kann dann auch das kleine Loch in der Out-Schraube nichts mehr retten. Es hat keinen nennenswerten Einfluss auf diese Geschichte. Es funktioniert auch mit verschlossenem Rücklauf, nur dass die Pumpe dann nicht entlüften kann.

Ich denke, dein Druckregelventil ist fest... Auch das lässt sich zerlegen und reinigen. Ist aber tricky es nachher wieder einzustellen. Dazu muss man den Innendruck messen und den von außen zugänglichen Stift in der Bohrung vorsivhtig hineindengeln, bis man die 2 bar bei Leerlauf hat. Wenn zu tief reingedengengelt, das Ventil wieder raus und von vorn...

Vlt. nimmst du einfach ein anderes Ventil. Wenn es beim Schütteln drinnen klackert, ist es frei. Ich meine, man müsste den Kolben auch von der Innenseite gegen die Feder reindrücken können, so 100% auswendig weiß ich es auch nicht mehr...

Aber ich denke, du bist auf nem guten Weg... Wenn du das einmal geschafft hast, klappt es auch nochmal. Teile gibts ja zum Glück reichlich...

Weiter viel Erfolg und Spaß.

Gruss Jo

Hallo,
ich habe etwas kurioses erlebt. Ich musste meine Einspritzpumpe (87iger DV) zerlegen und reinigen, da sie durch falsche Lagerung (ca. 6 Jahre ausgebaut mit Bioanteil im Diesel) festgegangen war.
Da die Zerlegung der Verteilereinspritzpumpen eine der wenigen Sachen ist die ich noch nie gemacht hatte, bin ich ihr mit viel Respekt und Zeit zu Leibe gerückt, und habe einen fähigen Freund hinzu geholt. 4 Augen sehen mehr als 2, und 2 Gehirne merken sich auch besser wie am Ende alles wieder zusammengesetzt werden muss :)
Ich habe nun auch endlich ein Ultraschallreinigungsbad angeschafft, und das von Chris in einem Beitrag über die Suchfunktion empfohlene BOSCH-Buch "Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen" in einer Uni-Bibliothek ausleihen lassen (woanders nicht mehr zu bekommen). Vermeintlich empfindliche Bereiche wie z.B. die zueinander geläppten Bereiche Hochdruckkolben und Regelschieber und die Schlitze der Flügelzellenpumpe und die Flügel habe ich nur mit Lösungsmittel und dem Ultraschallbad gereinigt. Mit viel Fleiß sind alle Teile der relativ neuen (ca. 20.000 km gelaufene AT-Pumpe) wieder einwandfrei sauber und leichtgängig geworden.
Eingesetzt habe ich alle Teile mit Synthese Aktivöl von JMC bzw. Auto Teile Ring Gruppe als Erstversorgung. Ich habe weitgehend alle Dichtungen aus dem FLAC Dichtsatz 80 0159 eingebaut.
Nach Einbau der Pumpe und Entlüftung mit so einer druckluftbetriebenen Saugflasche (super geeignet u.a. auch beim Tausch von Dieselfiltern) sprang der Motor auch an. Es dauerte einige Zeit bis er rund lief. Nach ca. 1 Minute mehr oder weniger Rundlauf bei Leerlaufdrehzahl habe ich vorsichtig Gas gegeben auf vielleicht maximal 1500 Umdrehungen. Dabei platzte das Gehäuse der Pumpe zum Zylinderkopf hin. Es spritzte kurz eine kleine Fontäne Diesel. Erst dachte ich eine Dichtung (die vom oberen Deckel war widerspenstig beim Einbau) sei weggeflogen. Beim erneuten start des Motors um das Leck zu lokalisieren tropfte Diesel nur noch unten von der Pumpe ab. Der Motor mit der geborstenen Pumpe läuft sogar gut und sprang am nächsten Tag sogar kalt sofort an.
D.h. wir haben wohl grundsätzlich beim Zusammenbau der sich drehenden Teile im Inneren nichts gravierend falsch gemacht.
Daher nehme ich nicht an, dass bewegliche Teile sich gelöst haben (oder gefressen) und das Pumpengehäuse von innen zerstört, sondern ich gehe von einem Überdruck aus.
Ich habe die Pumpe inzwischen auch wieder ausgebaut. Sie dreht leicht bzw. normal. Der Riss ist ein Haarriss und er wäre mir normalerweise niemals aufgefallen. Erst durch Vergrößerung (Handykamera) eindeutig als Riss erkennbar.
Ich habe zum Glück noch eine halb zerlegte 1G-Pumpe, von der ich das Gehäuse verwenden kann. Diese ist auch innerlich nicht verharzt, obwohl sie viel länger ausgebaut ist. Als der LT 28 mit dieser Pumpe zuletzt betankt wurde, gab es wohl noch kein RME-Anteil im Diesel.
Nur will ich natürlich vermeiden, dass das neue Gehäuse wieder platzt.
Als mögliche Ursache habe ich die Überströmdrossel im Verdacht. Diese hatte ich 1-2x im Ultraschallbad gereinigt, aber ansonsten nicht weiter beachtet. Könnte sie Schuld sein? -Oder vielleicht die "OUT" Schraube? -Irgendwie muss der Pumpeninnendruck total aus dem Ruder gelaufen sein.
Bin ich der Erste dem das passiert ist?
Gruß
Christian S.



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