Re: Seltsamer Ölpumpenschaden


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten


Geschrieben von Christian Schulze am 07. Januar 2019 12:22:19:

Als Antwort auf: Re: Seltsamer Ölpumpenschaden geschrieben von ltpit(Peter) am 07. Januar 2019 03:57:32:

Hallo,

ich habe auch schon von schlechter Qualität bei den Nachbau-Pumpen gehört. Leider kenne ich die Leute nicht persönlich. Ich habe in FB in einer Gruppe (da ging es um 5-Zyl. Benziner, die aber die selben Pumpen haben wenn auch mit der feinen Verzahnung) unnd einer berichtete von einem Motorschaden durch eine Nachbau-Pumpe. Ein anderer schrieb sinngemäß: "...wenn die Qualität dieser Zubehör Ölpumpen doch blos besser wäre, die haben schon so vielen die Motoren gekostet...".
Da wurde mir dann doch ganz anders, da ich in meine 4 Audi 100/200 Typ 44 bzw. Passat 32b 5-Zyl. auch neue Ölpumpen verbaut habe (da ich es gut gemeint habe). Allerdings ist noch keiner davon annähernd 20.000 km. von mir gefahren worden.
Neulich hatte ich nach nun 22 Jahren Erfahrung (gezählt vom ersten Ölpumpenausbau bei diesen Motoren) noch eine neue Erfahrung: Bei einem Saisonauto hatten über den Winter getrocknete, leichte Ablagerungen das Ansaugsieb verstopft. Der Motor hatte zunächst (im Herbst) schlechteren Öldruck laut Anzeige, zum Saisonbeginn dann gar keinen mehr. Ich hatte die Ölpumpe ca. 2 Jahre vorher erneuert, da der Motor fast 400.000 gelaufen hatte (Audi 100 turbo MC). Nun dachte ich, die neue Pumpe wäre defekt. War sie aber nicht. Die Ablagerungen/Verstopfungen im Ansaugsieb waren weder auf den ersten-, noch auf den zweiten, gründlicheren Blick erkennbar. Erst nach mehreren Dosen Bremsenreiniger sah ich trockene schwarze Krümel die das Netz innen drin zugesetzt hatten. Die Maschen waren wie bündig zugespachtelt.
Worauf ich hinaus will: Einziger Schaden an dem Motor (durch geringen Öldruck zuvor?) waren 2 völlig verschlissene Anlaufscheiben der KW. Komischerweise waren nur die vorderen defekt, die hinteren gar nicht. Eigentlich werden ja eher die hinteren belastet (durch die Kupplungsbetätigung wird die KW ja nach vorn gedrückt in Fahrtrichtung).
Vielleicht wurde bei dem ACL ja das Pumpenrad durch verschlissene Anlaufscheiben irgendwie gegen seinen Lagerdeckel gedrückt? -Logischerweise müsste es sich dann eher in die Gegenseite (Pumpengehäuse aus Alu) fräsen, aber wer weiß ob eine KW mit allgemein zu hohem Axialspiel nicht irgendwie Auswirkungen darauf hat. Es scheint, als ob irgendeine Kraft das Pumpenrad zu stark an den Deckel gedrückt hat.
Ich würde die Anlaufscheiben daher sicherheitshalber prüfen oder ggf. gleich erneuern. Kürzlich habe ich die erste KW (einzeln) in meiner Laufbahn gewechselt, und dabei nach dem Zusammenbau das Axialspiel mit neuen Hauptlagern und Anlaufscheiben gemessen: Es war fast nicht meßbar gering, knapp über der unteren Grenze für den Neuwert im Reparaturleitfaden. Wie viel mehr Spiel im Fahrbetrieb zu Problemen führt weiß ich nicht. Bin kein Motorinstandsetzer.
Zu Ölpumpen allgemein: Ich hatte mal vor, den Riementrieb meines DV auf die moderne Version der 2.5 TDI 5-Zyl. umzubauen. Also automatische Spannrolle, aber nicht die gefürchtete ACL/ACT Version. Dafür braucht man dann auch die TDI-Ölpumpe ohne Aufnahme für die Umlenkrolle, da sonst der Riemenkasten auch nicht passt. Die Zahnform der TDI-Ölpumpe unterscheidet sich von der vom DV. Daher (und wegen der angeblich schlechten Qualität der Zubehör-Ölpumpen) bekam ich kalte Füße, und habe den Umbau trotz schon gekaufter Teile sein gelassen. Ich war mir unsicher mit den Fördermengen durch die geänderten Zahnform. Ist das sicher, daß die ACL/ACT Pumpen durch ihre feinere Zahnform eine höhere Förderrate besitzen? -Ich kann mir nicht vorstelln daß VW ohne Grund die geringere Zahnform beim D/TD6 verwendet hat. Die Ölpumpe mit den feineren Zähnen gab es ja ab 1977 schon beim 5-Zyl. Benziner WC und Co. Vielleicht ist das ja eine Anpassung auf die nidrigere Motordrehzahl (5000 statt 6500 beim Benziner). Der ACL dreht ja theoretisch (im Fahrbetrieb in der Praxis zumindest) niedriger als der DV. Warum der nun wieder die feine Verzahnung bekommen hat passt irgendwie nicht in mein Weltbild. Dass was verbessert wurde gegenüber DV in Sachen Haltbarkeit ist klar: Der Ölkühler wurde ja vergrößert, auch wenn das rein optisch nicht sehr viel sein kann. Also glaubeich nicht das VW bei ACL/ACT die Verzahnung zum Spaß geändert hat, es sei denn beide Pumpen haben die selben Leistungswerte....

Gruß
Christian S.



Antworten:


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten