Re: Ergebnis Sicht- und Fahrprüfung


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten


Geschrieben von Tiemo am 28. Dezember 2018 22:06:09:

Als Antwort auf: Ergebnis Sicht- und Fahrprüfung geschrieben von LockX am 28. Dezember 2018 21:18:15:

Hallo Manfred!

#1 die Motornummer zu vergleichen,
#2 von Meyer-Motoren technische Details (z.B. Ventilspielausgleich hydraulisch/mechanisch) zu erfragen.

Das sollte unbedingt erfolgen. Andererseits erkennt man Motoren mit Hydrostößeln fast immer sofort am entsprechenden Aufkleber am Ventildeckel (der dann meist auch den hohen Einfüllstutzen hat), spätestens aber beim Abnehmen desselben.
@Jonas: Mach doch mal Fotos und stelle sie online (Bilderdatenbank). Das erleichtert die Hilfe immer kolossal.

So, neuer Motor von keine LT Profis ... verbaut und läuft wunderbar. Springt sofort an, läuft rund und ruhig.
Das stimmt -leider nur- für den Betrieb im Leerlauf und für Vollgas im Stand.

Das bedeutet, dass mit dem Förderbeginn und der Vorglühanlage sowie der Kraftstoffverschlauchung alles halbwegs in Ordnung sein sollte. Fehler in diesen Bereichen ergeben fast immer Startprobleme.

Ab 60-70 [GPS-km/h] wirds eng mit der Leistung, viel mehr als GPS 85 km/h war nicht drin.

@Jonas: Dazu habe ich ja schon die Liste "Leistungsmangel" im WIKI zitiert. Wenn man so einen Motor neu einbaut, dann schmeißt man sinnvollerweise die ollen Filter (Luft-, Öl-, Kraftstofffilter, Wasserabscheider) raus und ersetzt sie. Ist das erfolgt? Ein zugesetzter Kraftstofffilter und ein ebensolcher, versehentlich im Radhaus eingebauter können leicht für diesen Leistungsmangel verantwortlich sein.

Der LT hat keinen Drehzahlmesser; er hat Noname-Ladedruckmesser + "Mond-Tacho".
Die Tachoanzeige ist etwa 25% zu hoch, was 3 (!) Hinterachs-Übersetzungsstufen entspricht.
Das Gaspedal klemmt; Pedalanschlag ergab knapp 50% des Hebelweges, also weit weg von Volllastanschlag.

Wartungsstau. Das Gaspedal muss immer gewartet werden.
@Jonas: Den Dreck darunter, insbesondere am Scharnier, entfernen, den Mechanismus schmieren, damit er leichtgängig ist und nicht rostet. Sonst klemmt es eben, und nach Klemmen kommt Abfallen (kein Witz!)...
Und Verbastelung: Entweder wurde ein Tacho mit falscher Wegstreckenzahl verbaut oder die Hinterachse gegen eine ganz kurze getauscht, ohne den Tachoabtrieb anzupassen. Oder beides... ;-). Aber damit kann man erst mal leben, die anderen Sachen sind wichtiger.

Der LDA-Schlauch war lose; er wurde gekürzt und war danach wohl dicht.

Das heißt, da hängen auch noch die alten Lumpen von "dunnemals" im Motor? OK, es war nur der Einbau vereinbart mit der Werkstatt, deswegen haben die vielleicht einfach alles nur genommen und eingesetzt.
@Jonas: Dann müssen diese ganzen Leitungen eben jetzt noch nachträglich erneuert werden. Da mit rissigem, versifftem, verstopftem Kram anzufangen, bringt nur Probleme, die keiner erklären kann und hält auch nicht lange. Also: Alle Lecköllleitungen und die Endkappe auf Düse 1 ersetzen, Die Leitung zur LDA-Dose ersetzen, die Leitungen am Turbolader (2 Stück beim DV) ersetzen, ebenso die zur Ladedruckanzeige.
Der DV zweigt einen Teil der Steuerluft zu Kühlzwecken ab, wenn also da auch nur kleine Leckagen oder Verblockungen sind, stimmt je nach Anschluss der Komponenten (bitte auch hier wieder Fotos machen!) der Steuerdruck nicht.

Ladedruck auf 0,5 Bar bei Vollgas.
Das blieb so, trotz der umfassenden Korrektur am Pedalzug.

Peter hat es schon erwähnt, das könnte am Blowoff-Ventil liegen, bei Alterung oder Defekt schließt es oft nicht richtig und der Ladedruck entweicht. Beim richtigen Auslösen erreicht man nur noch etwa 0.4bar.
@Jonas: Kurzer Test durch Verschließen des Schlauchs vom Blowoff-Ventil zum Saugrohr vor dem Lader (Der Stöpsel vom Waschbecken passt lustigerweise meistens ganz gut).
@Jonas: Was für ein Turbolader ist denn verbaut? Der vom alten Motor, der ohne Öl lief, oder war er beim "neuen" Motor dabei?

Zusätzlich ... bei Vollgas eine merkwürdiges Rummeln / Vibrieren am Motor zu vernehmen
Das finde ich am kritischsten. Denn es kann Schäden anzeigen oder sie verursachen.

Das kann Spritmangel durch zugesetzte Filter / Leitungen sein. Es könnte aber auch die Frühverstellung in der ESP fest hängen. Oder der Schwingungsdämpfer ist hin / lose. Oder Kompressionsprobleme an einzelnen Zylindern.

..., das bei leichtem loslassen des Gaspedals sofort verschwand, aber durch erneutes kräftiges Durchdrücken wieder aufkam
So eindeutig sind die Verhältnisse nicht. Klar ist -für mich- nur, dass das "Rummeln / Vibrieren" Drehzahl- und Leistungs-abhängig ist.

@Jonas: In dem Zusammenhang ist auch die Kardanwelle zu prüfen, insbesondere, wenn sie beim langen Radstand auch ein Mittellager hat.

Meiner Meinung ist das ein Bastler-Auto (z.B. Gaspedal) mit einem Bastler-Motor.
Die bisherige Werkstatt "kann man vergessen" (z.B. Lose des Gaszugs); sie berechnete für Einbau und Nebenarbeiten etwa 2000 €.
Darin enthalten ist Abdichten der ESP, die laut Verkäufer aber dicht und einwandfrei gewesen sein soll.

Besser wenn die Jungs da nichts dran gemacht haben...

Gruß,
Tiemo



Antworten:


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten