Re: Praktische Erfahrung Ölkühler/Dimensionen


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Geschrieben von Thomas aus Bielefeld am 18. Dezember 2018 19:56:19:

Als Antwort auf: Praktische Erfahrung Ölkühler geschrieben von FunkBus am 16. Dezember 2018 13:23:10:

Moin Männer,
Aus gegeben Anlaß, weil weiter unten auch jmd. über dem Einbau eines Ölkühlers nachdenkt....
Ich will hier meine praktischen Erfahrung zum besten geben bzgl. eines nachträglich montierten Ölkühler.
Und vielleicht manches Märchen mal etwas entschärfen.
Vorab, für den Dieselsaugermotor kann man das untenstehende nicht übertragen! Die Leistung und Thermik ist eine ganz andere.
Für stark beladene Hochdach-Womos/Alkovenmodelle ist die Thermik natürlich noch schlimmer.
Kan man einfach auch am Spritverbrauch und an der Drehzahl skalieren. Bei 16L/100km @4000 Umin wird der Motor deutlich mehr Wärme abzugeben haben als bei meinem Setup.
Ausgangslage:
Motor 1G, 60TKm gelaufen, Flachdach, kein Tuning,3.0 to Leergewicht,
Zahnriemen und Steuerzeiten richtig eingestellt.Verbrauch so 9-11L (je nach Kurzstreckenanteil)
Reisegeschwindigkeit 90 km/h @ 3000 U/min
Benutztes Öl: 10W40 Meguin (ein sehr gutes 10-W40 Öl am Markt)
Weiterhin ist an der zusätzlichen Riemenscheibe ein Klimakompressor montiert.
Dieser verringert den Bauraum am Ölfilter. Ich muß ein etwas kürzeren Ölfilter einsetzen.
Analyse:
Erst ist einmal wichtig, zu wissen, wie heiß wird das Öl den nun? Dazu habe ich ein Ölthermometer verbaut. Der Sensor ist in der Ölablaßschraube eingesetzt und mißt daher ziemlich die Temperatur des von der Ölpumpe angesaugten Öl.
Da alle(!) gekauften Ölthermometer recht ungenau sind, habe ich mein Ölthermometer mit dem von mir verwendetem Sensor kalibriert. (Topf mit heißen Pflanzenöl, Thermometer bis 130° und von 80 bis 130° Striche an die Skala gemacht)
Damit wird nun die Öltemperatur nun recht gut erfaßt.
Anmerkung:
Der von VW original verbaute Wasserölkühler am Ölfilter wird genauso auch beim Golf 2 1,6l TD mit PS verbaut.
Also reicht der niemals sinnvoll für einen 2,4l TD, der oft an der Leistungsgrenze betrieben wird. Auch wenn der Ölinhalt knapp 2x so groß ist.
Der normale Turbolader wird nur durch das Öl gekühlt. Ein Abstellen mit heißen Motor und sehr heißen Öl fördert das Verkoken der Dichtungen im Turbolader, irgendwann wird der Lader dann undicht und "schwitzt" das Öl dann aus.

Beobachtung/Sympton:
Bei normaler Autobahnfahrt (=Flachland und dauerhaft anliegendem Leistungsbedarf) stieg bei heißem Wetter die Öltemperatur öfters bis auf 120°, mindest aber bis 110°.
Über 120° habe ich den nicht bekommen. Ich bin aber auch keine Paßfahrten bei warmen Temperaturen, voll beladen mit Anhänger gefahren.
Mein Schlußfolgerung:
Da der Motor noch sehr wenig Km hat und auch der Turbolader überhaupt kein Öldunst/verlust zeigt, sollte das auch so bleiben. Ich entschied mich, einen zusätzlichen Luftölkühler zu verbauen, damit die Öltemperatur bei 90° bleibt und damit den Wasserkühlhaushalt entlastet und den Turbo besser kühlt.
Außerdem ist das Öl "dicker" bei 90° als bei 120°. D.h. der Verschleißschutz es besser.
Bei meinem Passat (1,9l TD, 75PS) habe ich damals auch einen Ölkühler nachgerüstet, da stand die Temperatur festgenagelt bei 90°
Ich habe länger rum recherchiert, welche Größe und wo man einen Ölkühler verbaut. Ist ja doch etwas Geld, was man in die Hand nimmt. Kaum jmd. hat echte Messungen vorher/nachher gemacht, in den Foren findet man so leicht nicht etwas greifbares zum Nachbauen.
Also was habe ich gemacht?
- einen 30-reihen Ölkühler gekauft (dadrunter braucht man nicht anfangen, dann kann man es sein lassen)
- habe den hinter den Kühlergrill montiert
- Abgänge nach unten (damit beim Ölwechsel auch alles Öl abfließt
- habe ein Mocal-Ölkühleradapter mit Thermostat mit normaler Öffnungstemperatur gekauft und verwendet.
Den Adapter habe ich untersucht, mit einem Topf und Thermometer auf Funktion geprüft und den Öffnungsbereich des Thermostat-Wachselement gemessen und beobachtet. (Der geringe Öffnungsbereich des Thermostats fiel mir damals schon auf.)
Achtung: jetzt meine Sonderlocke wegen dem Klimakompressor:
-Habe den VW-Wasserölkühler entfernt und die Wasserleitung zugestopft.
Nun habe ich genug Platz für den Ölkühleradapter und Ölfilter. Der Adapter ist ca. 3cm dick. Diese Bauhöhe hatte ich nicht. Und einen noch kleineren Ölfilter will ich nicht verbauen.
Beobachtung:
1. Ölkühler wird komplett durchströmt und wird auch heiß.
Die Öltemperatur sinkt, aber nur um 5-10°C. Regelmäßig bekomme ich noch 110° hin.
Das ist enttäuschend.
Ich habe ja nun kein Wasserölkühler mehr und der Luftkühler muß die ganze Kühlung übernehmen.
Trotzdem sollte ab 95° der gesamte Ölstrom durch den Kühler gehen und kühlen.
Hmh.
2. Das Öl wird schneller heiß als das Kühlwasser!
Beim Warmfahren kann man sehr schön sehen, wie innerhalb von wenigen Km die Öltemperatur und die Wassertemperatur ansteigt.
Aber eben das Öl schneller als das Kühlwasser.
Daraus folgt:
Das serienmäßige Wasserölkühler verlängert die Ölaufwärmphase!!!
Das ist mal ganz entgegen jeder bisherigen Erfahrung und vielgepostete Forenmeinung.
Meine Erklärung dazu ist:
Der LT-Motor muß schon recht früh auch in der Kaltstartphase viel leisten und dadurch wird das Öl schneller und höher beansprucht. Selbst wenn man den LT dezent mit wenig Drehzahl versucht warmzufahren, geht das nicht wirklich.
Im PKW-Motor kann man viel behutsamer den Motor warmfahren, die max. Leistung wird nicht gebraucht.
Da ist das dann so, daß das Kühlwasser schneller warm wird als das Öl.
Folgerung:
1.
aus 2. ergibt sich, daß es nicht notwendig ist, einen Ölkühler mit Thermostaten zu verwenden.
Wozu? In der Kaltstartphase bringt der nix.
Nachteil:
Der gesamte (? wirklich, s.u.) Ölstrom wird immer durch den Luftölkühler geleitet, auch im Winter.
Aber da ich im Winter eher wenig fahre, ist das vernachlässigbar.
2.
Da ich nun keinen Thermostat brauche, will ich den entfernen.
Also Neukauf von einer Ölkühleradapterplatte :-( 70 € weg.
Nö, ich deaktiviere einfach den Thermostat im vorhanden Adapter.
D.h. Aufschrauben, Wachselement entfernen, durch Unterlegscheiben arretieren, so daß der immer auf ganz offen steht.
Zuschrauben und wieder verbauen. Und dadurch habe ich nun den Adapter so gestaltet, daß immer der gesamte Ölfluß durch den Kühler geleitet wird.
Der Thermostat ist so aufgebaut, daß er im geöffneten Zustand nie ganz öffnet und nie ganz den Ölfluß direkt unterbindet.
Sondern immer einen Teil am Luftölkühler vorbei direkt zum Ölfilter leitet.
Damit ist der wirksame Teil des Luftölkühlers natürlich vermindert. Es nützt wenig, wenn immer ein Teil heißes Öl gar nicht über den Kühler geleitet wird. Warum die jahrzehntealte Bauform des Adapters dahingehend nie optimiert wurde, weiß ich nicht.Im PKW mag das gehen und nicht auffallen, aber wenn man an die Leistungsgrenze (des Ölkühlers) geht, will man den ganzen Ölstrom auch durch den Kühler geführt haben.

Fazit:
Die Öltemperatur ereicht jetzt, allermaximal 100° bei warmen Außtentemperaturen.
Normal sind so um die 95° bei dauerhafter Fahrt. In der Stadt werden 90° erreicht.
Funktion auch getestet bei 1,6to großvolumigen Anhängerbetrieb (Verbringung eines Wohnwagen auf Doppelachstrailer)
Da wurden dann 100° erreicht.
D.h. wirklich, der Thermostat hat vorher nicht ganz geöffnet, warum wirkt die ganze Anordnung nun viel besser als vorher?
Sonderlocke bei mir (ohne Wasserölkühler):
Bei Fahrten im Winter knapp an der Frostgrenze werden manchmal nur gerade so 90°, in der Stadt auch nur 85° erreicht.
Auch 85° sind noch eine richtig gute Öltemperatur.
Bei normalerweise verbauten Wasserölkühler wird auch im Winter die Öltemperatur nicht unter 90° sinken.
Also zu kalt wird es dem Öl nicht werden.
Der Ölverbrauch ist signifikant zurückgegangen. Jetzt brauche ich vielleicht 0,5L auf 7500km.
Klar, kühleres Öl verdampft nicht so schnell und verdünnisiert sich nicht so schnell in den Brennraum.
Also mein Fazit ist:
-kalibriertes Öltthermometer verbauen
-Den größten Ölkühler verbauen, der mechanisch paßt (bei mir 30 Reihen)
-Ölkühleradapter OHNE Thermostat verbauen.
Ich habe auch einige Bilder zur Doku gemacht, ich habe es aber nicht (ua. aus Zeitgründen) geschafft, die hier irgendwie einzustellen. (Ich habe selbst kein Webspace, und die Bilderdatenbank habe ich nicht begriffen)
Viel Spaß
Sönke
PS:
Es gibt auch die Variante eines vergrößertem Wasserölkühler aus dem Phaeton. Der hat eine längere Bauform.
Der Testbericht eines T3-Besitzers war aber nicht zufriedenstellend. Außerdem ist der Bauraum bei mir nicht vorhanden, daher wurde diese Möglichkeit nicht weiter verfolgt.
Hallo zusammen,
ich habe noch ne Frage bzgl der Dimensionen der/des Ölkühlers,ich lese hier 30 bzw 25 reihen.in meinem Tuning shop steht schon beim 19 reihen kühler " für Fahrzeuge ab 3 Liter Hubraum bis 4,5 l/h
Was hat der Hubraum damit zu tun? Und laut tuning shop wäre sogar 15 reihen ausreichend,haben die keine Ahnung oder ist mehr einfach besser und die Hubraum Angabe Quatsch.
LG und dank
Thomas aus Bielefeld



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