Re: Luftführung und Ölkühlung, z.B. Staudruck


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Geschrieben von Tiemo am 18. Dezember 2018 08:41:58:

Als Antwort auf: Re: Luftführung und Ölkühlung, z.B. Staudruck geschrieben von LockX am 18. Dezember 2018 07:53:22:

Hallo Manfred!

LockX schrieb
Berechnung ergäbe das Verhältnis Staudruck/Ladedruck, z.B. bei Fahrgeschwindigkeit 30m/s und 2,0 bar.
rho_Luft = z.B. 1,225 kg/m³ bei 15° C
p_Stau = rho_Luft / 2 x v_Fahr² = 1,225 / 2 x 30² = 550 N/m²
p_Stau / p_Lade = 550 / (2 x 101.300) = 0,27%

Ein Hauch von einem Nichts, hatten wir hier im Forum auch schon mal ausgerechnet, siehe 154898.htm.

Mercedes-Benz verzichtete bei ersten Turbodiesel-Pkw auf diese (Fast-) Bagatelle:
die Pkw hatten an der Seite Kiemen zur Ansaugung der Verbrennungsluft.

Ich glaube aber nicht, dass Mercedes die Kiemen ausgerechnet an einem Ort mit Unterdruck angebracht hat. Man darf sich da nicht täuschen lassen, aufgrund von Wirbeln und Strömungsablösung gibt es auch seitlich am Fahrzeug Gebiete mit niedriger Überströmungsgeschwindigkeit und damit, aufgrund der Potenzialtheorie, hohem statischen Druck. Klassische Fahrzeuge hatten oft schon Kiemen seitlich, die anscheinend ins Nichts führten, in Wirklichkeit aber durch passives Ableiten von Luft den Luftwiderstand verringern sollten.

Aber zurück zu deinem Problem mit dem plötzlichen Einsetzen von Lärm: Auf der Beifahrerseite gibt es in dem Bereich doch nur die Durchführung für den Kabelbaum? Was hat denn da bei dir so gelärmt? Könnte es auch einfach sein, dass der Rand der Luftansaugung, die im vorderen Bereich bei vielen LT in einem u-förmigen Pappwellrohrstück endet, die Strömungsgeräusche verursachte? Wenn man sowas ganz fein ausführen möchte, dann lässt man das Pappwellrohr nochmal in einem Trichter auslaufen, in dem die Strömungsgeschwindigkeit ohne Abriss und Stall sanft abfällt und dann auch keine Zisch- und Pfeifgeräusche machen kann.

Was ich schon mal an einem Mitsu L300 (das Ding, das beim Bremsen nur auf der Vorderachse fährt) hatte, war ein Stück flexibler Schlauch in der Luftführung, der sich ab einer bestimmten Motorlast plötzlich zusammenzog (Vakuumieren). Da waren plötzlich unheimliche Schlürfgeräusche und die Motorleistung war teilweise weg. Dagegen half das Ersetzen des Schlauchstücks gegen ein vakuumfestes Teil mit Drahteinlage.

So ein Stück gibt es aber beim LT meines Wissens nach nicht. Da gibt es nur im Motorraum dieses kurze Alu-Wellrohr, das den Luftkanal mit dem Adapter zum LUFI verbindet. Da dieses aber auch nur eine "Wurfpassung" und keinerlei Elastizität besitzt, könnte ich mir daran auch Ansauggeräusche vorstellen.

Der Druckabfall der Ansaugluft im Ansaugbereich wird nicht durch p_Stau begrenzt.

Da kann alles Mögliche eine Rolle spielen. Letztlich muss man messen, selbst, wenn man eine gute Theorie hat, um diese zu verifizieren. Dazu kann man entweder ein Ladedruck-Manometer mit langem Schlauch an die entsprechende Stelle bringen oder aber sich mit einem Schlauch-U-Rohr-Manometer, zB. aus einem Stück Aquarienschlauch an einer Dachlatte, behelfen, bei dem man pro cm Unterschied in den Wasserlevels der beiden Schenkel ca. 1mbar zugrunde legt. Es sollte hoch genug ausgeführt werden, damit der Motor sich nicht die Wasserfüllung "reinpfeift" ;-)

Gruß,
Tiemo



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