Re: Kühlwasser aus Getriebe...


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Geschrieben von Chris am 10. November 2018 10:03:13:

Als Antwort auf: Re: Kühlwasser aus Getriebe... geschrieben von Micha aus Mainz am 09. November 2018 23:24:42:

Servus beinand',

also wenn ich mir die Bilder so anschaue, sitzt der Schraubenkanal etwas links versetzt zum Zylinderkopfschraubenkanal, d. h. das verdrängte Material hat seitlich auf die Kopfschraube gedrückt. Die Weiterleitung der Kraft hat die Kopfschraube entweder in Richtung des dahinterliegenden Wasserkanals gedrückt, oder auf den rechts daneben, weil die Befestigungsschraube ja direkt garkein Wasserkanal erreichen kann. Die Kraft kann aber auch zum Teil schräg in Richtung Zylinder gegangen sein, und ich würde auf dem letzten Aylinder auf jeden Fall mal ein Kompressionstest machen, u. auch schauen, wenn diese " Abdichterreien " gemacht sind, mal beobachten, ob Druck vom Inneren des Zylinder in das Kühlsystem entweicht.
Ich bin in solchen Fällen immer für " präzise " Gewissheit, d.h. Kopf runter, und nachschauen was passiert ist. Ist ja nun wirklich kein Akt beim LT.
Ich will Dir keine Angst machen Thomas, aber rein theoretisch könnte auch zum Wasserkanal, zu welchem auch immer, ein Stück vom Guß weggeplatzt sein, und in den Wasserkanal gefallen sein.

das kann man nach den Bildern vermuten, faktisch ist es aber nicht so. Zum einen sitzen die Bohrungen genau in der gleichen senkrechten Ebene, es können also keine Seitenkräfte entstehen, selbst wenn sich die Schrauben treffen würden. Zum anderen treffen sich zwar die Kernlochbohrungen, aber nicht die Schrauben selber. Wenn nicht eine überlange Zylinderkopfschraube verbaut ist, dann endet diese deutlich oberhalb von der Befestigunsschraube. D.h. es kommt keine Druckkraft auf die Zylinderkopfschraube, die dann an den Motorblock auf deren Rückseite weitergereicht werden kann.
Bei den älteren Motorblöcken treffen sich diese Bohrungen gar nicht. Später wurde dann mal die Gewindelänge im Block für die Zylinderkopfschrauben erhöht. Meines Wissens sind die Zylinderkopfschrauben aber nie mitgewachsen. Diese Info bezogen nur auf die Motorblöcke mit M12 Zylinderkopfschrauben, also nicht die ganz alten CPs mit M11-Schrauben und anderer Länge, die habe ich nicht betrachtet.

Der Sprung ist jedenfalls demnach einfach nur entstanden, weil das zu lange Gewinde der Befestigungsschraube in das zu enge Kernloch gedrückt wurde. Die Druckkräfte dabei wirken radial rings um das Gewinde, suchen sich aber in der Regel den Weg des geringsten Widerstands hin zur Entspannung, also da, wo das Material am dünnsten ist. Das ist zum Wasserraum hin, nicht zum Zylinder. Zumal da unten ja gar keine Verbindung mehr zum Zylinder besteht, 12mm unterhalb der Oberkante vom Motorblock ist an der Stelle nur noch Wasser zwischen Block außen und der Zylinderwandung.
Daß ein Stück Guss abgeplatzt und in den Wasserraum reingefallen ist, kann gut sein. Das könnte das Abdichten erschweren, hätte aber sonst meiner Meinung nach keine ernsthaften Nebenwirkungen.

Kompressionstest ist dennoch kein Aufwand und eine gute Idee.

Letztendlich können wir ja doch nur spekulieren, wo der Riss hingegangen ist. So ein Riss in Gussmaterial kann, wie Tiemo es schon angedeutet hat, schon auch unvorhersehbarer Wege nehmen, da das Material in sich schon jede Menge "Kerben" eingebaut hat, die Schwachstellen für Dehnkräfte darstellen. Daher muss man sich hier von außen rantasten, und ich würde mit den einfachsten Maßnahmen anfangen. Wenn damit das Ziel erreicht wird, warum dann mehr Arbeit reinstecken?
Ich sehe keinen akuten Anlass, den Kopf runterzunehmen. Der wäre erst dann gegeben, wenn der Motor nach "innen" hin Wasser verbraucht bzw. Gas ins Kühlwasser drückt. Und dann ist aber auch klar, daß der Block hinüber ist, denn so ein Schaden lässt sich nicht flicken.

Gruß Chris



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