Re: Motor auf OT drehenden


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Geschrieben von Waterman am 10. Juni 2018 19:23:15:

Als Antwort auf: Re: Motor auf OT drehenden geschrieben von Tiemo am 10. Juni 2018 16:29:15:

Hallo,

ich habe das gerade hinter mir, daher eine kleine Ergänzung: Evtl. ist nicht die Dichtung der Vakuumpumpe undicht, sondern es hat sich der kleine, in Fahrtrichtung zeigende eingepresste Blechdeckel in der Vakuumpumpe gelockert. Den kann/muss man wieder verpressen und am einfachsten verkleben (Kaltmetall, hitzefestes Silikon o.ä.) Das ist jedenfalls die einfachste Variante, daher zuerst prüfen. Zum Abbauen der Vakluumpumpe ungefähr den OT finden wie beschrieben, indem man einfach mehrfach kurz den Anlasser betätigt, bis die Kerbe halbwegs fluchtet. Zum abbauen der Pumpe (vor allem der biestigen unteren Schraube) habe ich mir einen Ratschen-Ringschlüssel mit Gelenk gekauft. Ist nicht teuer und erspart dir die Transplantation von sonst erforderlichen zusätzlichen Fingergelenken ;-/

Viele Erfolg!
Waterman


Hallo Marius!
Da ich nun doch überlege meine Vacuum Pumpe zu demontieren und zu checken(Öl Austritt), stellt sich ch mir die Frage, wie ich den Motor am besten auf OT drehe.
Glückwunsch zu deiner Entscheidung, die Reparatur ist wirklich einfach.
Kann man das über die Zähne am Schwungrad machen? Glaube ich eher nicht.
An den Schrauben der Nockenwelle? Glaube ich auch nicht.
An der Krubelwelle irgendwo vorm Visko? Da weiß ich nicht wie es da überhaupt aus sieht, weil ich den Gummikranz noch nie selber runter hatte.
Ja, nein, nein ;-)
Also, kurze Beschreibung:
Am funktionstüchtig zusammengebauten Motor kann man den OT erkennen, indem man auf das Zahnriemenrad an der Einspritzpumpe schaut: Es hat eine Kerbe im hinteren Kranz. Fluchtet diese mit der Kerbe auf dem Pumpenflansch, steht der Motor auf OT. Jedenfalls genau genug, um die Vakuumpumpe ohne größere Spannung abnehmen zu können.
Ganz grob kann man diese Stellung herbeiführen, indem man zB. mit dem Anlasser einen kurzen Stoß gibt, oder den LT bei eingelegtem 5. Gang verschiebt oder am aufgebockten Hinterrad dreht. Die letzten mm dreht man dann mit Hilfe eines mittellangen, möglichst kräftigen Schraubendrehers am Schwungrad hin, indem man gegen den Rand der Öffnung an der Kupplungsglocke hebelt.
Nun säubert man am besten erst mal die Stelle, an der man arbeiten will, vom Ölschmodder und daran anhaftendem Dreck, Bremsenreiniger und eine alte Spülbürste sind geeignet.
Dann löst man mit einem 13-er Schlüssel, am besten Ring ohne Kröpfung, die beiden Muttern, die die Vakuumpumpe halten. An die obere kommt man ja sehr bequem dran, für die untere setzt man den Schlüssel am besten von unten an, also schon vom Fahrerhaus aus, aber so, dass die Mutter auf 12 Uhr ist.
Wenn die Muttern beide losgebrochen sind, löst man sie wechselseitig weiter, bis die Vorspannung vom Stößel (ca. 2mm) abgebaut ist, dann kann man sie meist von Hand ganz abdrehen.
Nun zieht man die Vakuumpumpe von den beiden Stehbolzen und dreht sie so, dass die Dichtfläche oben ist. Den Vakuumschlauch kann man meist dranlassen. Will man ihn dennoch demontieren, so lässt sich die Hohlschraube natürlich am besten lösen, solange die Pumpe noch richtig festgeschraubt ist. Aber wie gesagt, geht es auch ohne Lösen. Nun entfernt man, was von der alten DIchtung noch übrig ist und säubert die beiden Dichtflächen, am besten mit Bremsenreiniger und Küchenrolle.
Bevor man den neuen Dichtring einlegt, sollte man ihn etwas einfetten, idealerweise mit etwas Silikonfett (Armaturenfett), es geht aber natürlich auch normales Schmierfett.
Dann drückt man ihn in die Nut im Pumpenflansch und setzt die Pumpe wieder auf die Stehbolzen. Dabei darf die DIchtung natürlich nicht wieder herausfallen. Aber mit dem Fett hält sie meist ganz gut.
Nun erfolgt die Montage in umgekehrter Reihenfolge, wobei die Muttern auf den letzten mm wieder abwechselnd angezogen werden sollten und dann ist hoffentlich alles dicht. Drehmoment der Muttern: 20Nm.
Gruß,
Tiemo



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