Re: Anderes Problem... Praktisch sicher...


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Geschrieben von Joachim S am 12. Mai 2018 10:11:01:

Als Antwort auf: Re: Anderes Problem... geschrieben von Malte_aus_Trier am 12. Mai 2018 07:11:06:

Hallo Joachim,
Ich vermute schon, dass es was mit dem Gaszug zu tun hat, da sich ansonsten bei höherer Drehzahl der LT normal verhält. Es gibt keine Leistungseinbrüche oder nimmt auch sonst das Gas an. Es geht wirklich nur um den Leerlauf und am Anfang des 3. Gangs wirkt er so, als ob er erst später überhaupt auf das Gas geben reagiert. Als ob das Drücken des Pedals am Anfang keine Wirkung zeigt. Die ESP wurde auch überholt. Es könnte höchstens sein, dass beim Einbau der ESP von der Werkstatt ein Fehler gemacht wurde bzw eine Einstellung vergessen wurde. Könnte hier ein Fehler zu solchen Symptomen führen?

Hi Malte,

diese Infos bestärken mich in meiner Vermutung...

Der Gaszug kann ein solches Phänomen eigentlich nicht verursachen. Entweder er betätigt den Hebel, wenn man Gas gibt, oder nicht. Aber er kann nicht "verzögern".

Luft in der ESP hingegen erzeugt exakt diesen Effekt. Um es zu erklären, muss ich etwas ausholen:

Die ESP saugt den Sprit mittels einer kleinen Flügelzellenpumpe an, und erzeugt einen Druck im Innenraum der ESP, der je nach Drehzahl bei etwa 2 (Leerlauf) bis 8 bar (Höchstdrehzahl) liegt. Oben an der Rücklaufschraube ist eine Drossel, mit 0,55 mm Durchmesser. Der "überschüssige" Sprit drückt sich durch diese Bohrung und über die Rücklaufleitung zurück in den Tank. Werden ein paar Luftblasen angesaugt, werden die gleich mit entsorgt, und stören nicht weiter.

Wird es zu viel, bildet sich oben eine Blase. Wenn du nun aus hoher Drehzahl schaltest, sinkt die Motordrehzahl, der Druck in der Pumpe sinkt mit. Die Blase dehnt sich aus, und erreicht den Zulauf zum Förderkolben des Hochdruckteils. Der Motor gerät ins Stottern, "nimmt kein Gas an". Bis genug Luft entsorgt ist, dann läuft er wieder rund.

Möglicherweise kommt bei dir hinzu, dass diese Bohrung in der Out-Schraube etwas verstopft ist. Das verstärkt dieses Phänomen enorm.

Das passt jedenfalls wie die Faust aufs Auge.

Ich kann nun nicht wissen, ob der Gaszug optimal eingestellt ist, aber mit Sicherheit ist er nicht das einzige Problem.

Ansich ist da nicht so viel dabei... Wichtig ist, dass der Hebel an der ESP bei Gas weg auch sicher am Anschlag liegt, sonst ist er zu stramm. Bei Vollgas hingegen sollte der Hebel den anderen Anschlag gerade so "ohne Zwang" erreichen. Sonst ist er zu locker.

Idealerweise machst du mal den Schlauch vom Rücklauf der ESP ab, steckst einen anderen Schlauch drauf, und leitest das was aus der ESP kommt, in einen Becher.

Das sollte bei Leerlauf etwa 0,25 Liter/min sein. Und der Sprit soll praktisch blasenfrei sein. Spätestens wenn er eine Minute gelaufen hat, sollte keine Luft mehr kommen.

Luftlecks können schwer zu finden sein, mit Pech kann es sogar die ESP selbst sein. Auch (oder gerade), wenn sie frisch überholt ist... Ich würde vorschlagen, mach mal dieses Experiment und berichte.

Normalerweise ist der Schlauch zur ESP transparent. Man sieht, ob aus Richtung Tank schon Luftblasen kommen, dann liegt der Fehler vor der ESP. Aber der Schlauch kann auch selbst an seiner Tülle zur ESP undicht sein. Das sieht man praktisch nicht, aber man sieht eben, dass Luft aus der ESP heraus kommt...

Ich denke im Wiki steht auch ne Menge zu dem Thema. Wie auch immer, der Gaszug ist eher nicht schuld. Da würde ich nur nochmal sicherstellen, dass der Hebel seinen Leerlaufanschlag sicher erreicht, wenn du Gas weg nimmst.

Gruss Jo



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