Re: Frage zum Ventilspiel


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Geschrieben von Chris am 14. November 2017 10:12:15:

Als Antwort auf: Re: Frage zum Ventilspiel geschrieben von Tiemo am 13. November 2017 22:42:59:

Servus Tiemo,

Ich auch nicht, einfach weil es bei 12 Plättchen eine ziemlich umfangreiche Aktion wird. In der Not (keine Plättchen verfügbar) habe ich es aber schon mal für ein Forenmitglied getan, ein lustiger Nachmittag im Schneegestöber. Der Lohn war aber ein LT, der sich nach kurzer Anstrengung nicht mehr mit einer weißen Kraftstoffwolke und absterbendem Motor verabschiedete, weil die heißen Ventile nicht mehr schlossen ;-)
Selbst nach dieser Rosskur scheinen die Ventile aber keinen großen Schaden erlitten zu haben, die Kompression hat sich danach wieder erholt.

Das ist sicherlich mühsam, aber das Resultat spricht für sich. Genau das meine ich ja, die Motoren sind robust genug, das mitzumachen. Und ein Ventil, daß so stramm sitzt, daß es dann nicht mehr schließt, kann im Grunde thermisch gar nicht mehr so belastet sein, weil es auf dem Zylinder ja dann mehr oder weniger durchpfeifft bzw. aufgrund des dann niedrigeren Kompressionsdrucks zu keiner starken Leistungsentfaltung mehr kommt auf diesem Zylinder.

Ich habe das (nach Rat von LT-Pit) so gelöst, dass ich das Plättchen mit der weicheren Unterseite nach oben in einen eingespannten (alten) Tassenstößel eingesetzt habe und es dann mit dem Winkelschleifer unter Zugabe von Öl so geschliffen habe, dass es dabei rotierte. Der Winkelschleifer war mit einem Gummiteller und Schleifpapierblatt (glaube, 180-er Korund) bestückt. Damit die Schlifffläche nicht ballig oder hohl wird, beobachtete ich die Reflexion der Oberfläche während der Bearbeitung, indem ich das Spiegelbild einer Lampe darin betrachtete. Solange dieses unverzerrt war, war auch die Oberfläche halbwegs plan. Und halt immer wieder messen, messen, messen. Also durchaus "handwerklich"...

Das meinte ich mit schwerem Gerät, sprich Flex. Die Methode, gleichmäßig plan zu schleifen wäre halt mit Nassschleifpapier von Hand auf einer glatten ebenen Schleifplatte, aber bei gehärtetem Material kann man das ja ziemlich vergessen.
Die Methode mit der Flex im alten Stössel klingt auf jeden Fall machbar und ist für eine Notreparatur sicher besser als nichts.

Daß die Unterseite der Plättchen weicher ist, halte ich übrigens für ein Gerücht. Das wäre vom Härtungsprozess her ja deutlich aufwändiger als sie ringsum zu härten. Zumal man bei Motoren mit Kolbenaufsetzern sehr schön sehen kann, daß es die Ventile in der Länge staucht und die Tassenstössel dabei zertrümmert, die Plättchen aber auf der Unterseite keinerlei Abdrücke davontragen, sprich die sind auch unten verdammt hart.

Gruß Chris



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