Re: Immer langsam mit die jungen Pferde


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Geschrieben von Tiemo am 18. August 2017 02:44:18:

Als Antwort auf: Immer langsam mit die jungen Pferde geschrieben von Chris am 17. August 2017 23:25:31:

Hallo Chris!

also bei allem Respekt, aber ich halte das für eine sehr sehr voreilige Einschätzung.

Es ist natürlich eine Ferndiagnose, mit allen Unsicherheiten.

Zum einen: Die Kerbe am ESP-Rad fluchtet mit der Oberkante des einen Zahns, die wiederrum nur etwa 1mm Versatz zur Kerbe an der Einspritzpumpe hat. Wo ist da also ein ganzer Zahn Versatz?

Für mich sieht das auf dem Bild so aus, und Bülents Einschätzung vor Ort war es auch. Das Bild mag perspektivische Verzerrungen und Parallaxen enthalten, die es schlimmer oder besser aussehen lassen als es ist. Ich meine, auf dem Bild zu erkennen, dass die Pumpe etwas zum Motor hin verdreht ist. Der breite Strich ist danach die Kerbe in der Mitte des Vorsprungs am Flansch, der schmale das Ende des Vorsprungs. Danach sind sowohl die Kerbe im Rad als auch die Kerbe im Pumpenflansch je an einer hinteren Kante zweier benachbarter Zähne. Ich würde mich ja freuen, wenns nicht so sein sollte...

Zum anderen: Woher kommt die Idee, daß wenn die Kerbe am Einspritzpumpenrad und die an der Einspritzpumpe fluchten, dann alle Einstellungen stimmen?

Meine Idee ist umgekehrt, dass, wenn die Fluchtung da hinten plötzlich nicht mehr gegeben ist, auf jeden Fall alle Einstellungen geprüft werden müssen. Es ist natürlich nur ein grober Anhalt "über alles" und ersetzt keine Messuhr und Einlegelineal. Bei meinen Fahrzeugen stimmen die Kerben ziemlich gut überein, sodass ein Versatz von einem Zahn (plus dem Tal dazwischen) schon ein Hinweis auf einen möglichen Fehler ist. Da würde ich nicht 650km einfach weiter fahren, sondern das vorher ausschließen.

Habt ihr schon mal gekuckt, wie viel Spiel da allein schon durch die beiden Zahnriemen drin sein kann und für entsprechenden Versatz sorgen, wenn die Kurbelwelle auf OT steht? Stellt ihr Motoren nach dieser Kerbe auch ein? Ich hoffe nicht.

Sagen wirs so: Wenn man so einstellt (nur den Förderbeginn natürlich), dann läuft die Kiste auf jeden Fall, und meist garnicht mal so schlecht. Letztens ist mir beim Anlassen der kleine Riemen gerissen (selbstverschuldet) und ich musste schnell vom Parkplatz, da habe ich einen neuen Riemen erst mal nach der Kerbe ausgerichtet draufgeschmissen. Kaltstart ok, kein sichtbarer Rauch. Das soll aber jetzt natürlich keine Empfehlung sein, optimal wird es nur mit der Messuhr oder vergleichbarer Präzision. Zum groben Hindrehen nehme ich die Kerbe auf jeden Fall auch, ich stecke meine ESP ja nicht ab.
Den Motor hat Bülent am Anlasserritzel vorwärts in den OT gedreht, da macht sich kein Riemenspiel bemerkbar.

Ich sehe da noch keinen Grund, die Pferde scheu zu machen. Vor einer weiteren Probefahrt würde ich sonst gar nichts unternehmen. Bestenfalls mal die Augen offen halten nach einer Werkstatt, die ggf. helfen könnte, falls wirklich was sein sollte.
Wenn der Motor kalt gut anspringt, sauber läuft und wenig bis gar nicht raucht, spricht das auch erst mal für eine saubere Motoreinstellung. Die Frage ist, was er beim Fahren für Symptome zeigt.
Es kann nach wie vor sein, daß der Motor einfach überhitzt war, was den Wasser- und auch den Ölverlust erklären kann (inkl. Rauchbildung). Ist zwar beim Saugdiesel selten, aber durch ein defektes Thermostat oder nen versifften Kühler kann das durchaus vorkommen.

Dann hoffen wir mal. Vielleicht ist ja auch Benzin im Tank?

Gruß,
Tiemo



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