Dazu mal Fakten


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Geschrieben von Chris am 08. August 2017 12:34:14:

Als Antwort auf: Re: Schubabschaltung LT-Motoren? geschrieben von Tiemo am 07. August 2017 18:30:09:

Servus beinand',

also wie schon mehrfach erwähnt wurde, gibt es bei diesen Verteilerpumpen ganz automatisch eine Art Schubabschaltung oder zumindest Schubreduzierung. Das ist die normale Funktion des im LT verbauten Alldrehzahlreglers. Die Einspritzpumpe vergleicht auf mechanischem Weg die Gashebelstellung mit der Motordrehzahl. Über den eingebauten Fliehkraftregler kann die Pumpe bei gleichbleibender Gashebelstellung die Fördermenge absenken und erhöhen, so daß bei unterschiedlichen Fahrwiderständen die Drehzahl entsprechend der Gashebelstellung konstant bleibt. Das Ganze funktioniert natürlich nur im engen Rahmen des Regelbereichs und dem, was die Motorleistung gegenüber dem Fahrwiderstand im gewählten Gang überhaupt hergibt. Für den Schubbetrieb heisst das aber auch, daß die Fliehkraftregelung bei Gashebelstellung null und höherer Drehzahl als Standgasdrehzahl die Fördermenge so weit wie möglich reduziert, um den Motor auf Standgasdrehzahl zu bringen, im Zweifelsfall durch Fördermenge null.

Ich habe mir mal die Einstellwerte der LT-Pumpen angeschaut, um das Ganze in Zahlen zu sehen. Am Prüfstand wird die Menge bestimmt in cm³ pro 1000 Hüben des Förderkolbens.
Die Sollfördermenge bei Gashebelstellung Leerlauf bei 375/min ESP (=750/min Motor), also tatsächlich im Standgasbetrieb, liegt bei 8 +-2 cm³/1000H.
Die Sollfördermenge bei Gashebelstellung Leerlauf bei 500/min ESP (=1000/min Motor), also im Schubbetrieb, liegt bei 2 +-2 cm³/1000H.
Das bedeutet, daß zwar der Sollwert tendenziell etwas oberhalb 0 liegt, aber eine Fördermenge von 0 durchaus im Toleranzbereich liegt. Weitere Prüfstufen sind nicht vorgegeben, d.h. ab dieser Drehzahl aufwärts erfolgt einfach die maximale Fördermengenreduzierung.

Zum Vergleich: Die erlaubte Leckmenge bei abgeschaltetem ELAB beträgt 1,5 +-1,5 cm³/1000H. Damit läuft also der Motor nicht mehr, sofern er nicht durch den LT angeschoben wird.

Noch eins zum Verständnis: Die Messung der Fördermenge im Schubbetrieb setzt vorraus, daß der Anschlag für die Leerlaufdrehzahl am Gashebel sowie die Volllastschraube korrekt eingestellt sind. Die 1000/min am Motor entstehen also rein durch die Schubkraft des LT bzw. den Antrieb des Einspritzpumpenprüfstands. Wer seine Leerlaufdrehzahl durch den Gashebelanschlag auf 1000/min am Motor einstellt, errreicht dadurch keine Einspritzmengenreduzierung, der Motor läuft weiter. Grund dafür ist, daß mit Verstellung des Leerlaufanschlags sich auch die Grundstellung des Gashebels innerhalb der Pumpe ändert und sich damit auch die Grundeinstellung des Fliehkraftreglers mit nach oben verschiebt.

Wie man die Menge im Abregelungsfall einstellen soll, sei es durch Einstellschraube oder andere Optionen (Einstellscheiben o.Ä.), ist mir nicht klar. Daher die Frage speziell an Jo, welche ESPs sowas definitiv drin haben?

Gruß Chris



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