Re: LT 28 - 1G Defekt - DW einbauen (passt?)


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Geschrieben von Tiemo am 24. Oktober 2015 01:26:20:

Als Antwort auf: Re: LT 28 - 1G Defekt - DW einbauen (passt?) geschrieben von Chris am 23. Oktober 2015 23:52:02:

Moin Chris!

Ich könnte mir aber auch vorstellen, daß die Anregung durch die Unwucht des nicht rotationssymmetrischen Zwischenstössels kombiniert mit den Vibrationen im Motor selber kommt. Bestimmt hat jeder von uns schon mal beobachtet, was eine lose Schraube am Motor, Rasenmäher oder Mofa so macht - die dreht sich nämlich, ohne daß erkennbar wäre, woher der Drehimpuls kommt.

Das stimmt, und dazu muss auch keine Unwucht vorliegen. Der Effekt beruht einfach darauf, dass das zylindrische Teil in einer Bohrung steckt, die einen, wenn auch nur geringfügig, größeren Durchmesser hat. Dadurch kann das Teil die Bohrung nur an einer Stelle des Umfangs reibschlüssig berühren und darin abrollen. Wie ein Ball in einem Kochtopf. Wird der Kochtopf geschüttelt, so wird der Ball nach kurzer Zeit im Takt der Bewegung an der Kontur des Topfs abrollen und sich dabei drehen und mit der Bewegung in Resonanz kommen. Die Fliehkräfte halten ihn dabei am Umfang des Topfes. Die Drehrichtung ist dabei erst mal nicht festgelegt, wenn sie sich aber herausgebildet hat, wird sie oft beibehalten bis zum Stillstand.
Diesem Effekt wirken Reibkräfte entgegen, die axial auf das zylindrische Teil wirken und dessen Bewegung dämpfen. In vielen Fällen werden diese Kräfte aber im Zyklus an bestimmten Stellen unterbrochen (etwa, wenn die Nocke einen Stößel entlastet, weil er ein Spiel hat). In diesem Moment kann der Körper ein Stückchen wandern, aber nicht so viel, wie wenn er in Resonanz ist. Oft werden die Kräfte der stehenden Reibung im Verlauf des Zyklus auch an bestimmten Stellen durch Trägheitskräfte überwunden, an anderen nicht, so dass dadurch eine Bewegung zustande kommt (stick-and-slip-Effekt).

Gruß,
Tiemo



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