Re: Eine PÖL Frage von einem Anfänger


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Geschrieben von carlos am 26. März 2007 14:38:49:

Als Antwort auf: Re: Eine PÖL Frage von einem Anfänger geschrieben von Uwe FDS am 26. März 2007 13:29:04:

Ich will dich nicht als unwissender hinstellen, nur habe ich aus der Praxis noch nicht feststellen können dass Irgendwelche Gummiteile darunter leiden.
Aber trotzdem, netter Vortrag.

Gruß
Carlos

>>@ Uwe,
>>Entschuldige bitte, dass ich mich hier so einmische, aber ich bin erstaunt, dass du Pöl und RME so über einen Kamm kehrst.
>>es ist mir völlig fremd, dass Pöl Dichtungen auffrisst oder Ablagerungen aufweicht, diese Probleme gibt es ausschließlich mit RME.
>Du willst mich jetzt als Unwissenden hinstellen, und outest Dich selber als unwissend.
>Natürlich ist Pöl nicht gleich Biodiesel. Etwas fundierter: Pöl sind die Fettsäureester des Glycerins und RME die Fettsäureester des Methanols. Vereinfacht gesagt, das RME Molekül ist etwas einfacher gestrickt: Das Alkoholmolekül ist etwas kürzer und statt der 3 Fettsäuren beim Pöl hängen nur 2 daran.
>Wenn Du das Verhalten von Pöl gegenüber Gummi probieren willst, dann nimm einen Luftballon (unaufgeblasen) und bringe ihn mit ein paar Pöltropfen in Kontakt. Nach ein paar Tagen hast du nur noch eine schleimige Masse! Wenn Du mit Gummihandschuhen in Pöl herummatschst, halten die Handschuhe nicht lange. Nach dem ersten Tag mit Pöl sind sie abends eine Nummner größer, und nach 2 oder 3 Tagen ziehst Du den viel zu groß geweordenen Handschuh in Fetzen aus, weil er keine Festigkeit mehr hat! Bei PVC passiert das Gegenteil: PVC wird hart. Wenn Du einen PVC-Schlauch zum Tanken benutzt, wirst Du nach wenigen Wochen ein PVC-Rohr haben, welches kaum noch biegsam ist. Viele andere Kunststoffe, wie PS oder ABS werden spröde und brüchig. Mit ist mal mein Siemens Gigaset in Pöl gefallen. Es funktionierte anschließend noch. Aber leider fiel das Gehäuse im Laufe der Zeit auseinader.
>Die Dichtungen der älteren Fahrzeuge sind oft aus BNR, ebenfalls eine Gummisorte. Deutlich beständiger gegen Chemilalien, aber es passiert das Gleiche: Das Gummi quillt auf, und verliert deutlich an Festigkeit! Wer es nicht glaubt nimmt z.B. einen alten HD-Teil und legt den O-Ring in Pöl. Nach einiger Zeit wird man den HD-Teil mit diesem O-Ring nicht mehr montieren können, weil der O-Ring deutlich größer geworden ist!
>>Also meiner meinung nach für Anfänger:
>>Kraftstoffvorwärmung einbauen, Spritzbeginn 6° nach vorstellen, und unter 5° Aussentemperatur 40% Diesel beimischen.
>>Auf die feinheiten kommt dan eh jeder selber drauf.
>>Und wichtigste Gerundregel: Finger weg von Biodiesel (RME).
>Für die Einstellung des Förderbeginnes (Spritzbeginn ist da nicht das Richtige Wort) haben sich beim LT 1,05 - 1,10 mm bewährt. Wer sich daran macht, kann dann auch gleich mal die Düsen rausdrehen, falls es noch 293er sind, die gleich gegen 297er tauschen und den Öffnungsdruck auf 185 bar erhöhen. Dann ist die Einspritzanlage wirklich fit für Pöl!
>Grüße
>Uwe





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