Re: für Peter:
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Geschrieben von masch am 02. April 2007 10:38:53:
Als Antwort auf: für Peter: geschrieben von robert am 01. April 2007 14:39:27:
Moin moin,
>zum Thema Reibmoment/Drehmoment
>Ich glaube bei Radmuttern ist der größte Moment am Kragen - auf die Felge wirkend, weniger auf den Flanken des Gewindes.
>Wenn ich mich nun also bemühe die Paste nur auf das Gewinde zu schmieren - sollte ich dann das Drehmoment erhöhen?!
>Das eigentlich wichtige, die "Anpresskraft" der Felge auf die restliche Aufhängung ist ja dann gegeben, egal wie "leicht" sich die Mutter wieder lösen lässt.Mal davon abgesehen, dass jedwede Schmierung der Gewinde der Radmuttern oder Bolzen nicht vorgesehen ist und Anzugsmomente für die ungeschmierte Montage angegeben sind, würde ich von theoretischen Annahmen für Drehmoment-Erhöhung oder -verminderung bei dem Thema absehen.
Beim Anziehen der Radmuttern müssen a) das Reibmoment der Kugelbund- / Kegelbund-Muttern oder-Bolzen, b) das Reibmoment der Gewindeflanken und c) die Dehnung der Bolzen in definiertem Maß mit Toleranz überwunden werden.
Das Rad wird form- und kraftschlüssig verbunden.Verringert man den nötigen Kraftaufwand einer der drei wirkenden Komponenten (was bei Schmierung der Fall ist), muss für die selbe Wirkung auf die beiden unveränderten Komponenten das Drehmoment ebenso verringert werden.
Arbeitet man bei verringertem nötigen Kraftaufwand einer der drei wirkenden Komponenten mit dem selben Drehmoment, erhöhen sich die Kraftwirkungen aller drei Komponenten anteilig, jedoch ohne genauere Berechnung oder experimentelle Untersuchung jeweils zu nicht bekanntem Anteil.Es könnte also sein, dass die zulässige Dehnung der Bolzen überschritten wird.
Das muss nicht heißen, dass sie reißen, kann aber heißen, dass sie nicht mehr die nötige Zugbelastung aushalten.Eine Schmierung der Reibflächen (Verringerung der wirkenden Oberflächenrauheiten) halte ich aus den vorgenannten Gründen ohne empirische oder sachkundig berechnete Werte für gefährlich.
Den Schutz der Gewindeflanken-Oberflächen vor Korrosion mittels Kupferpaste hielte ich für sinnvoll, wenn nicht die Unbekannten (siehe oben) blieben.
Weiterhin ist zu bedenken, wie die Langzeitwirkung des Schmiermittels ist.
Bleibt die Wirkung dauerhaft gleich?
Verliert sie sich über die Zeit durch Verlust, Aushärtung oder chemische Reaktion des Schmiermittels?Setze ich geschmierte Gewindeverbindungen mit vorgesehenem Drehmoment ein, so überschreite ich von vornherein die einzelnen Werte.
Setze ich geschmierte Gewindeverbindungen mit angepasstem Drehmoment ein und verliert sich die Wirkung des Schmiermittels bis zur Demontage ganz oder teilweise, benötige ich bei der Demontage ein unbekannt höheres Drehmoment und setze die Oberflächen einer unbekannt höheren Reibung aus. Das kann zu (unerwünschtem) Materialfraß führen.Mein Fazit: zu viele unbekannte. Keine Paste an Radmuttern /- Bolzen.
Grüße aus dem schönen Wesel,
Manfred
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