Re: Hilfe


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Geschrieben von Klaus am 24. Februar 2007 12:33:12:

Als Antwort auf: Hilfe geschrieben von Mattes am 24. Februar 2007 11:09:34:

Moin ;-)

> hi leute wie stehts mit nem rusparticlefilter für nen lt28

LT28 gab's von 1975 - 2006, geht's etwas genauer ? :-}

> oder kann ich meinen wohnmobil jetzt zum schrott bringen

Wohnmobil ? So mit Holz und Polystyrol dran ? Nehmen die sowas überhaupt an ?

Zur Sache:

Russpartikelfilter für die erste Baureihe gibt es nicht und wird es in der Serie wohl auch nie geben. Technisch wäre es denkbar, im Bereich grösserer Nutzfahrzeuge, Stadtbusse oder Flurförderzeuge gab es sowas schon früher, es muss also nicht zwingend ein TDi unter der Haube sitzen, der aus den relativ grossen Russpartikeln modernen Feinstaub macht, den man dann filtern darf. Das Problem hierbei ist der Platz- und Wartungsbedarf und vor allem der Preis dieser Anlagen. Für ein Wohnmobil der KingSize-Klasse mit LKW-Fahrgestell kann ich mir das noch vorstellen, für leichte Nutzfahrzeuge eher nicht. Alles was derzeit im PKW-Bereich oder für Transporter aktueller Produktion an Partikelfiltern gibt, ist für die alten Modelle nicht geeignet, die wären noch schneller dicht als sie es bei neuen Fahrzeugen schon sein werden, die nicht ihr Leben auf der Autobahn verbringen.

Falls Du auf diese Umweltzonendebatte schielst, würde Dir das Ding alleine auch nichts nützen, selbst wenn man mit viel Geld so ein Filtersystem einbauen würde. Dort wird nicht nur auf die Partikelmasse geschaut, sondern der Einfachheit halber nur auf die Schadstoffnorm, womit auch Fahrzeuge unter Bann gelegt werden, die mit Ausnahme des Reifenabriebs keine Partikel ausstoßen (z.B. Benziner aus den 80ern mit geregeltem KAT nach US-Norm vor Inkrafttreten der EURO1-Norm). Im Dieselbereich musst Du - von einer mir bis jetzt bekannten Ausnahme abgesehen - eine EURO2 nachweisen. Mit dem Partikelfilter alleine schaffst Du das nicht, da wird bei älteren Baujahren ein Oxi-Kat notwendig werden und vor allem dann eine Typprüfung (Abgasgutachten). Als Einzelgutachten ist das mit geschätzen 1500-2000 EUR schon teuer (die Entwicklungs- und Fertigungskosten für die Fahrzeug-spezifische Abgasreinigungsanlage kommen noch dazu), das Problem dabei ist dann noch der Zustand des Testfahrzeuges. Neue Filter, neue Düsen und vielleicht noch eine neue Einspritzpumpe wären sicher hilfreich. Auf typgleiche Fahrzeuge mit derselben Motor/Getriebe/Achskombination ist das dann auch übertragbar, man kann die Kosten also teilen. Wenn jemand für einen LT28 Kasten Turbodiesel (ACL) mit längster Übersetzung das praktiziert und ich komme mit einem LT35 Fahrgestell mit Aufbau und mittlerer Übersetzung an, kann ich das Gutachtén nochmal machen lassen. So grosszügig wie bei der EURO1 ist man ab der EURO2 bezüglich der Portierbarkeit von Gutachten nicht mehr.

Für die LT2 (1996-2006) sieht das etwas besser aus, ab Werk hat man allerdings das Problem, dass VW auch nur die Schadstoffnorm nachgewiesen hat, die notwendig war, und das war meistens die EUR01 (Benziner EURO2 und der SDI hat die Werte auch bereits 1996 eingehalten). Selbst mit Oxi-Kat ausgeliefert steht bei den Turbodieseln da nur 93/59 EWG III drin und das 1998. Die Ausgangsbasis, sowas auf EURO2 zu bringen ist aber ungleich besser als beim Vorgänger. Ab 1999/2000 müsste die sowieso eingetragen gewesen sein.

EURO2, gut, dann darfst'e nach aktueller Lage so bis 2010 oder 2011 fahren, dann holt der Kram Dich wieder ein (wenn man nicht bis dahin ein neues Feindbild gefunden hat).

Man könnte ja auch vielleicht darauf hoffen, dass bis dahin die Erkenntnis durchgedrungen ist, dass ein lokales Fahrverbot einzelner - mit diversen Ausnahmen garniert - an dem grossräumigen Problem auch absolut nichts ändern wird, selbst wenn man noch beschliesst, Reifen zukünftig nur noch aus Glas zu fertigen (wegen dem Abrieb). Man kann aber auch vermuten, dass trotz dieser Erkenntnis das Ding eher verschärft als aufgegeben wird, obwohl die Ozon-Alarm-Fahrverbotsverordnung ja 1999 auch leise wieder verschwand. Wer sich mal eine bundesweite Verteilung der Schwebstoffe ansieht (das Bundesumweltamt hatte sowas als Grafik mal online mit Tageswerten für einen ganzen Monat), kann darüber sowieso nur den Kopf schütteln. Die Polemik über Feinstaubwerte von Zigaretten oder - viel schlimmer - dem Gartengrill wäre da gar nicht nötig, eher schon über die Feststoffheizungen. Deutschland hat schon länger das Problem, durchaus notwendige Verbesserungen zuerst dort anzustreben, wo sie am plakativsten sind (und meistens am teuersten im Verhältnis zum erreichbaren Effekt).

zum Thema "Wohnmobil entsorgen":

Kann man natürlich machen, aber bitte nicht thermisch, wegen dem Staub, gell ?

Also verkaufst Du das Auto, in Litauen fahren diverse Alt-Alkoven aus den 90ern als Baustellen- und Absicherungsfahrzeuge im Strassenbau herum, die Abgase werden schon dort bleiben und das CO2 lässt natürlich nur die litauischen Eisberge abschmelzen. Du kaufst Dir hier ein neues Wohnmobil, irgendein Kredithai wird Dir dabei schon helfen und wenn Du den gar nicht brauchst, um so besser. Das neue Auto muss natürlich produziert werden und dabei fallen, ach ... Naja, man könnte sich jetzt die Freude an dem teuren Gefährt verderben, indem man mal nachfragt, wieviel Abgase bei der Produktion dieses neuen, zusätzlich fahrendes Autos jetzt wohl angefallen sind und wieviel Jahre Du mit dem alten (!) Schlitten dafür noch die Luft hättest verschmutzen "können", und wieviel Wasser wohl dabei drauf gegangen ist ...

Und nun ? Nun sagst Du uns noch, was Du da eigentlich für'n LT fährst ;-)

mfG
K.R.




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