wie ich das mit den Steuerzeiten gemacht habe...
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Geschrieben von Martin a. B. am 05. Januar 2007 11:55:40:
Als Antwort auf: Re: So weit - so schlecht ( Wdh.) geschrieben von Uwe FDS am 05. Januar 2007 10:40:26:
Hallo Uwe
traust mir wohl nicht ;)
Aber erstmal wieder Danke für deine ausführliche Antwort
Steuerzeiten:
Erstmal über Kurbelwelle - Zentralschraube - Ratsch auf OT (nicht auf Strich sondern 0 )gestellt; Nocken am Zylinder 1 stehen leicht nach oben.
Dann Zahnriemen auf Riemenscheibe Nockenwelle.
Hat natürlich mit der Zahnung nicht gepasst (Zahn auf Zahn) =>
Vorderes Riemenscheibeschraube gelöst (2 umdrehungen) (DA! hab ich 1. Gang rein und eben mit nen Schag auf den Ringschlüssel die Schraube gelöst, bzw an der Nockenwelle bisschen gedreht (was ich scheinbar nicht hätte tun sollen. Sah aber keine andere Möglichkeit die Riemenscheibe; die Nockenwelle fest zu halten.
Rad von Nockenwelle mit Durchschlag(?) und leichtem Hammerschlag gelöst.
Ventildeckel entfernt.
hintere Riemenscheibe und Zahnriemen entfernt.
Nochmals OT kontrolliert.
Nockenwelle mit Wasserpumpenzange leicht gedreht bis Lineal in hintere Kerbe reinpasst.
Genau waagrecht gestellt. (links und rechts mit Fühlerlehren unterlegt.)
Vordere Riemenscheibe passend zu Riemen gedreht zurückgeklopft und wieder festgezogen.Und dann wollte ich eben die Kurbelwelle zur Kontrolle 2x durchdrehen und das ging dann schwer (siehe Posting gestern)
Und warum ging es schwer?
RICHTIG! weil ich Granaten-depp noch den 1. Gang drin hatte. (Ist mir heute nacht im Bett eingefallen :(( )
Also -ausgekuppelt-, lässt er sich drehen (-Hoffnung keimt auf)
Und nun probier ich mal mit Anlasser.
drückt mir die Daumen
Martin
Wegen den 460 Nm werde ich mal in ner LKW-Werkstatt vorbeischauen.
Wenn das mit der Einstellerei richtig war, gebührt das Lob Markus aus S. -der hat's mir mal gezeigt.
>>Hallo Martin,
>zum drehen des Motors per Hand ist ein Ringschlüssel auf der KW-Schraube das richtige Mittel. Da kannst Du zupacken und hast Gefühl für die Sache. Auch in beide Richtungen, eine korrekt angezogene Zentralschraube kannst Du nur mit richtiger Gewalt lösen!
>Aber zum Festziehen der Zentralschraube: Langes Rohr kannst Du vergessen! Da muß ein Drehmomentschlüssel ran, und zwar ein richtig großer! Ziehst Du die Schraube nicht fest genug an, läufst Du Gefahr, daß das nicht hält und etwas zu fest, und sie ist überdehnt und kann Dir irgendwann abreißen. Und das Nenndrehmoment liegt nicht weit vor der Streckgrenze.
>Dann Steuerzeiten: Berichte mal, wie Du das mit den Steuerzeiten gemacht hast. Die Schwungscheibe hat mehrere Markierungen, da findet man die Richtige oft nicht so auf den ersten Blick.
>Zum meinem Posting: Durchdrehen der Riemenscheibe: Offensichtlich hin bei Dir die Scheibe noch an Resten des Paßfeder fest und blieb so leidlich in Position. Wenn sich das ganz löst, also Riemenscheibe frei auf der KW rundlaufen kann, und das bei laufendem Motor passiert,ist der Motor anschließend definitiv hin, nicht irreparabel, aber stark beschädigt!
>Zum Kopf runternehmen: Du ärgerst Dich schwarz, wenn Du den Kopf runter nimmst und siehst nix, weil nichts passiert ist. Dann bist Du ein paar EUR zusätzlich für den Dichtungssatz und die Schrauben los, hast einen Haufen Arbeit, aber nichts gewonnen. Und bei einer billig-ZKD evt. ein höheres Ausfallrisiko der ZKD.
>Guck Dir noch mal die Steuerzeiten genau an, eine ein klein Wenig verdrehte Nockenwelle bewirkt, daß man den Motor nich mehr durchdrehen kann. Es hakt, weil ein Kolben an ein Ventil stößt. Und der Anlasser hat schon eine solche Gewalt, zusammen mit dem Schwung des Schwungrades, daß es dann Bruch gibt, zumindest ein krummes Ventil. So nach Augenmaß den Stand der Nocken auf OT drehen, reicht da nicht. Hast Du das VW-Einstellineal und kennst die Einstellvorschrift? So, wie du das beschreibst, sieht es danach aus, als hättest Du die hintere Riemenschebe der Nockenwelle nicht runter gehabt. Da geht mit Markierungen absolut gar nix! Ohne das kann man die hintere Riemenscheibe runternimmt, kann man die Steuerzeiten nicht einstellen.
>Dann noch zu Ventildeckel und ESP: Wenn der Motor läuft, schleudert die Nockenwelle das Öl durch die Gegend. Beim Durchdrehen mit Hand osder Anlaßer schleudert da noch nichts. Springt der Motor versehentlich an, dauert es eine kurzen Augenblick und dann fliegen dir die Öltröpfchen um die Ohren. Wenn der Riemen der ESP fehlt, passiert gar nix, Du kanns mit Hand durchdrehen, wenn sich der Motor drehen läßt, auch mit Anlasserkraft. Verständlicherweise springt er dann nicht an. Mit Startpilot im Saugrohr würde er sogar anspringen und kurz laufen!
>Und für den Fall des Übelsten: Beim Zusammentreffen von Kolben und Ventilen entsteht rohe Gewalt, und zwar richtig. Da geht was zu Bruch oder verbiegt. Beim ZR-Riß passiert das grundsätzlich und normalerweise fliegt beim ersten richtigen Schlag die Nockenwelle weg. Meine ist dabei in 6 Stücke gebrochen. Leider ist ein Lagerbock dabei zu Bruch gegangen, heißt Kopf hat ein massives Problem. Das gibt dann auch Abdrücke auf dem Kolben. Pleuel und Pleuellager werden dabei stark belastet, aber in den meisten Fällen bleibt alles funktionsfähig. Krumme Ventile kann man auswechseln, für die Führungen gibt es eine Vorgabe zum Spiel prüfen und die Venbtilschaftdichtungen macht man bei so was eigentlich immer neu. Leichte Schäden am Ventilsitz kan man fräsen, da gibt es handgeführte WErkzeuge für, das kann man selber machen. Schlimm ist es nur, wenn ein Ventilsitz stark beschädigt ist oder Stücke vom Ventil abgebrochen sind und die Zylinderwand beschädigt ist. Aber wenn du dann schon alles so weit auseinander hast, läßt Du den Block schleifen, Übermaßkolben und Ringe rein und hast anschließens einen Motor in AT-Qualität. Für einen Selberschrauber bleiben die Kosten sogar noch in überschaubarem Rahem.
>Grüße
>Uwe
- Re: wie ich das mit den Steuerzeiten gemacht habe... Uwe FDS 05.1.2007 18:54 (0)
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