Re: Umbau auf Turbo-Diesel aufwendig?


[ WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten ]


Geschrieben von Klaus am 24. Dezember 2004 10:43:22:

Als Antwort auf: Umbau auf Turbo-Diesel aufwendig? geschrieben von Matthias am 24. Dezember 2004 09:06:53:

Moin ;-)

> Gestern habe ich nun meinen Kramann LT abgeholt. Auf der Rückfahrt (300km)
> wurde klar: da fehlt Leistung! Die 55kw reichen kaum aus um die 2,53t
> Leergewicht einigermaßen flott durch die Gegend zu ziehen

2.5t, mehr wiegt der nicht ? Na, dann stell' den erstmal auf die Waage (achsweise, Müllabfuhr oder Landhandel für wenig Geld) :-}

> (gescheige denn bei Wind).

Ach, wann ist es schon windig *g*

(irgendwie kommt mir das alles bekannt vor :-)


> Daher meine Frage: ist ein Umbau auf TD aufwendig?

Ja.

Es gibt die einache Methode mit dem Scheckbuch, Du brauchst so etwa 3500 EUR dafür und dann hast Du 30PS mehr.

Du kannst das auch selbst machen wollen, d.h. ohne Rücksicht auf Verluste aus einem Saugdiesel einen Turbodiesel, also neuen Krümmer, anderen Auspuff, den Lader und eine andere Einspritzpumpe, um nur einige Teile zu nennen. Wenn Du die Leistung nicht ständig abforderst, kann das sogar funtionieren. Ob es für einen Block mit 180tkm noch eine gute Idee ist, lass ich jetzt mal so dahin gestellt ...

Die eigentlich bessere Methode ist der Tausch der Motoren. Zwar sind Saugdiesel und Turobdiesel konstruktiv fast identisch, aber nur eben fast. Es beginnt "unsichtbar" bei einigen Lagern, setzt sich bei den Düsen für die Ölkühlung der Kolbenböden und den entsprechend anderen Kolben fort, dazu kommt eine Art Wärmetauscher (Öl / Kühlwasser) mit entsprechend anderen Kühlwasseranschlüssen, ein anderes Lüfterrad, die bereits zuvor genannten Bauteile (Lader, Abgasanlage, Krümmer, Einspitzpumpe) und bei den letzten Baujahren noch der Ladeluftkühler mit der veränderten Luftführung (durch das rechte vordere Radhaus). Ein kompletter Antrieb aus einem Spender-LT bringt das nächste Problem mit sich, denn die Motorlager auf der Vorderachse sind beim Saugdiesel und beim Turbodiesel nicht dieselben. Entweder baust Du die Vorderachse entsprechend um oder Du wechselst diese gleich mit.

Bei diesem Typ wenig wahrscheinlich, aber falls der Saugdiesel mit einer relativ kurzen Hinterachsübersetzung gesegnet ist, hast Du mit dem stärkeren Turbodiesel natürlich nur bedingt Freude daran, weil Du die Drehzahl so nicht senken kannst. Wenn Du jetzt noch die Hinterachse umbauen willst (wobei die Differentialgehäuse da zwischen Turbodiesel Saugdieselversionen ein wenig abweichen und damit dann auch die Antriebswelle (Länge), dann hast Du Dir für das nächste Jahr gut 'was vorgenommen ;-)

Also, man muss es nicht so aufwendig machen, aber ich denke mal, es ist keine Arbeit für "mal eben zwischendurch".

55kW sind nicht eben üppig für einen LT, wobei ich Deine Bedenken bezüglich des Windes durchaus nachvollziehen kann. Ich hatte das Vergnügen mit diesem Antrieb und einer viel zu langen Hinterachsübersetzung über einige Jahre bis Mitte 2004, aber das Ding war halt nur schwer und hoch, aber nicht auch so ein breiter Windfang. Das grösste Problem bestand auf Landstrassen, um die Fuhre in Schwung zu halten, weniger auf der Autobahn, denn mit jetzt 95PS und Alkoven bin ich dort eher langsamer etwas unterwegs als zuvor mit 75PS im Kastenwagen, aber dafür etwas stressfreier. Hätte man vorher auch haben können, mit 90 auf der rechten Spur und dem Motto eine Busfreaks "nebenan", der da schreibt - "mit 85kmh auf der Autobahn nach dem Motto der König und sein Gefolge - aber wer macht sowas schon im Transporter. Im [pardon] optisch richtigenWohnmobil fällt das aber leichter und dann sollten auch die 75PS reichen. Lass die alten wie die neuen Ducato ziehen, Du siehst sie auf der nächsten nassen Wiese wieder (aber sei vorsichtig, auch ein heckgetriebener LT lässt sich der schnell und sehr effektiv vergraben).

Fahr' mal einige 1000 Kilometer mit Deiner Neuerwerbung und gewöhne Dich daran, eine nicht zu sparsame ESP-Einstellung und ein Dieselfilter aus diesem Jahrtausend sind manchmal ebenfalls hilfreich.

Vor langen Steigungen wirst Du Dir allerdings eine etwas weniger sentimentale Art angewöhnen müssen, zu der ein sehr frühzeitiges Zurückschalten und das gestreckte rechte Bein ebenso gehört wie die Erkenntnis, daß man weder an der Steigung noch kurz zuvor einen dieser 500-PS-LKW überholt, denn die sind nur mäßig amüsiert, wenn man nachher vor ihrer Stosstange klebt. Hier helfen dann die zusätzlichen Turbo-PS durchaus, aber Du wirst Ecken in Deutschland finden, die fast steigungsfrei und das ist doch auch schon 'was *g*

Gute Fahrt & Frohe Weihnachten :-)

mfG
K.R.





Antworten:


[ WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten ]