Re: LT oder MB - Ratschläge zur Kaufentscheidung erbeten


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Geschrieben von Klaus am 18. April 2003 11:43:21:

Als Antwort auf: LT oder MB - Ratschläge zur Kaufentscheidung erbeten geschrieben von Oliver S am 18. April 2003 10:45:10:

Moin ;-)

> Die FAQ sind recht knapp

Ja, weil die nicht in Forenform gestaltet sind und irgendeiner muß sich auch die Arbeit machen wollen.

>Die Frage ist nun, ob es ein MB oder ein LT werden soll.

Die Beantwortung kann ich Dir nicht abnehmen.

>Im Idealfall sollte es ein Sven Hedin oder eben ein James Cook werden.

Dann stell' Dic bei dem Budget schon mal auf ein recht altes Auto ein, beim JC noch ausgeprägter als beim Sven Hedin.

> Bei beiden stören mich allerdings die fehlenden Hecktüren.

Es hat sowohl den James Cook als auch den Sven Hedin mit Türen hinten gegeben, d.h. ohne Winkelküche. Beim JC sind das aber m.E. sehr alte Baujahre sind (z.T. mit Längsbänken mittig), beim Sven Hedin betrifft es mindestens die letzten Baujahre und den Nachfolger VW Florida sowieso. Frag' mich aber nicht, wie viele Sven keine Winkelküche haben.

> Gibt es ähnliche Ausbauten mit Seiten- und Hecktüren?

Selbstausbauten, z.T. mit Fertigteilen, oder kleine Serien von Reimo, Teca, Sonnenthal.

> Komme ich mit meiner Preisvorstellung überhaupt hin oder wird es „nur“ ein Selbstausbau?


Wieso "nur" ? Es ist eine Frage des Alters.

> die LTs sind fast genauso teuer wie die MBs, oder?

Hm, bei ausgebauten Fahrzeugen sind es sowieso individuelle Preise.

> Die Motoren von MB sind bekanntermaßen für die Ewigkeit gebaut.

Soweit ok, aber wer fährt den eine Ewigkeit ?

> weit über 1000000 KM gemacht hat

Prima :-) Und das Auto hättest Du jetzt gerne, ja ? *g*

LT-Motoren:

> Wie lange halten die im Schnitt?

Es gibt keinen Schnitt. Mit vorbeugender Wartung und vernünftiger Behandlung hält auch ein VW-Diesel länger, als die meisten das Auto nutzen. Nur kostet das Geld und da fängt's dann an. Die Turbo-Diesel sind thermisch etwas belasteter und das sollte man nicht ganz vergessen, wenn man den rechten Fuß streckt.

>Eine kritische Stelle beim LT soll der Zahnriemen sein.

Ja, gilt aber für fast jedes andere Auto mit diesem Quatsch auch.

> Sind alle LTs Freiläufer?

Die Diesel definitiv nicht und beim Sechszylinder-Benziner möchte ich es auch nicht ausprobieren.

> Wie kompliziert ist der Wechsel?

Zeitansatz in der Werkstatt ~ 5 Stunden für beide Zahnriemen, Wasserpumpe, beim ACT/ACL noch die Spannrollle dazu, macht dann so 450-700 EUR, je nach Werkstatt-Stundensatz.

> ist es beim LT schwieriger? Kommt man schlecht ran?

Der Zahnriemen sitzt stirnseitig (Nr. 4), sicher nicht die glücklichste Einbaulage. An sich darfst Du jede Menge Krempel demontieren, es gibt allerdings Werkstätten mit Mechanikern, die Hebammenhände haben (die mit dem zusätzlichen Gelenk im Unterarm), auch bei VW, die fummeln den da so vorbei. Auf der Rechnung stehen dann aber nachher trotzdem 5 Stunden ...

Andererseits machst Du es nur alle ~ 5 Jahre (max. 120tkm und die bitte nicht überziehen).

>Habe ich das soweit richtig verstanden, dass der alte Perkins Diesel eher zu meiden ist? Warum?

Weil er keinen Zahnriemen hat *g*

Du wirst auf VW-Werkstätten stoßen, die gar nicht wissen, daß VW sowas mal verbaut hat (1976 bis Ende 1978), aber selbst wenn es anders ist, kann VW Dir mit Ersatzteilen nicht mehr weiter helfen. Etwas besser sieht es bei Perkins direkt aus, auch der eine oder andere Motoreninstandsetzer hat bestimmt noch etwas liegen.

Antriebsseitig ist der Perkins nicht schlechter als der VW-Diesel, etwas weniger Leistung, etwas mehr Drehmoment, je nach Baujahr eine riesige Ölmenge. Ich habe allerdings von einigen Perkinseignern von Undichtigkeiten gehört, dann relativieren sich die 11 Liter wieder ...

> Wie gut sind Ersatzpumpen gebraucht zu bekommen.

Sie sind zu bekommen.

> Wie ist die Ersatzteillage überhaupt?

Für den Perkins besch...eiden, für den senkrecht verbauten VW-Sechszylinder bis 1982 z.T. etwas eingeschränkt bei Anbauteilen, danach geht's.

>Mercedesersatzteile sind tendenziell günstig, wie ist es mit LT Teilen.

VW und günstig, zwei Welten prallen aufeinander :-}

Es kommt drauf an ...

> Hat VW bei den LTs schlechtere Rostvorsorge getroffen als bei den Bullis?

Auch LT's rosten, wenn Du das fragst. Karosseriefugen sind ein Dauerthema, der Frontscheibenrahmen, auch die Schürzen neigen dazu, Türen und Frontblech sind seit etwa 1985 verzinkt. Rost an tragenden Teilen ist kein sehr frühes K.O.-Thema, schön aussehen tut's aber auch nicht. Weitere bekannte Rostnester sind die Radkästen hinten und die Ecken der Schiebetürführung.

>Die Elektrik soll beim LT anfällig sein.

Ja ?

Wenn man es vermeidet, den Sicherungskasten absaufen zu lassen (Schwitzwasser von der Frontscheibe) und von Masseproblemen absieht, geht das. Ich habe keinen Ärger, aber das Auto ist auch erst 14 Jahre alt.

>Von den Traggelenken

Es trifft nur relativ wenige Fahrzeuge, die ein Vorderrad verlieren, aber ein Blick schadet nicht. Es ist auch leider nicht auf Uralt-LT's beschränkt. Die LT40-55 betrifft es nicht.

> Spart man sich mit einem MB vielleicht eine Menge Ärger?

Sag' mal, Du möchtest jetzt eine Laudatio für den Mercedes, ja ? Dann kauf' ihn doch. Drei Leute können vorn nicht vernünftig sitzen, die Fünfzylinder-Diesel sind ab einer gewissen Geschwindigkeit reichlich laut, deren Gußkrümmer haben wohl auch nicht das ewige Leben, dazu die geringe Innenbreite, rosten tun die auch und selbst Uralt-James Cook sind unbezahlbar. Ansonsten sind's gute Autos, auch ohne Kult-Status ;-)

mfG
K.R.






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