Re: 6-Zylinder Erfahrungen
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Geschrieben von Klaus am 09. August 2003 13:11:57:
Als Antwort auf: Re: 5 Zylinde Erfahrungen geschrieben von Ralf am 09. August 2003 12:34:33:
Moin ;-)
> ist in Wahrheit eigentlich ein 2,4l der Motor
Hmh, und welcher nun ? Der normale Sechszylinder im LT hat auch nur 2.4l Hubraum :-}
Zur Historie dieses Motors:
VW hatte bei der Vorstellung des LT keinen Diesel und so ab 1976 zunächst einen zugekauften 2.7l-Vierzylinder von Perkins eingebaut.
Zur etwa gleichen Zeit wurde aus dem 1.6l Vierzylinder-Benziner (Motorenbaureihe 827) der Baureihe Golf/Passat ein Diesel entwickelt, zunächst mit 1.5l, später mit 1.6l und 1.7l Hubraum, der auch den Weg in den VW Transporter (T3) fand. Für die damals bis zu 4.6t schweren LT war das Motörchen aber nichts.
Also wurde dieser Vierzylinder um 2 Zylindereinheiten verlängert (Bohrung, Hub und auch das leidige Prinzip des Nockenwellenantriebs über den Zahnriemen sind mit dem o.g. Vierzylinder identisch) und in den LT verpflanzt. Die Zylinderabstände sind nicht sehr groß, thermische Probleme gab es am Anfang schon, vor allem gab es wohl auch deshalb nie eine Hubraumerhöhung, während die Vierzylinder bis zu 2.0l Hubraum weiterentwickelt wurden. Statt dessen setzte VW Ende 1982 auf den Turbolader, um Drehmoment und Leistung zu erhöhen.
Volvo war der einzige Hersteller von PKW, der diesen Antrieb über die gesamte Motorenbauzeit in PKW einsetzte (240, 740/760, 780, 940/960), VW hat dieses sinnigerweise nie getan.
Aufgrund des gelativ geringen Hubraums sind die Antriebe keine großen Zieher, für damalige Verhältnisse relativ hohe Drehzahlen sind aber kein großen Problem, sieht man vom Lärm ab und der Tatsache, daß diese kein Dauerzustand sein sollten. Um der Durchzugsschwäche zu begegnen, hat VW etliche Übersetzungen angeboten, wenn auch nicht jede für jeden LT. Die hohe Zündfolge des Sechszylinders suggeriert zudem eine höhere Drehzahl als meistens tatsächlich vorhanden (Drehzahlmesser sind eher die Ausnahme bei diesen Fahrzeugen).Mit den Saugdieseln kann man leben, wenn die Topographie zur Übersetzung passt ;-) und der Pferdeanhänger zuhause bleibt. Die Leistungsabgabe ist auf niedrigem Niveau gleichmäßig, der Verbrauch je nach Aus-/Ausbau von knapp 10 bis etwa 13 Liter/100km. Die Turbodiesel sind fühlbar besser bei Kräften, allerdings erst ab Einsatz des Laders und je nach Kombination Getriebe/Übersetzung/gewählter Schaltdrehzahl fällt man bisweilen wieder in ein Loch. Sehr viel schneller laufen sie meistens nicht unbedingt (für die Sprinter auf der linken Spur reicht es nicht), der Aha-Effekt gegenüber den Saudieseln kommt aber bei jeder Steigung. Der Verbrauch ist stark von der Haltung des rechten Fusses und vom Fahrzeug abhängig, es können 12-14 Liter/100km werden oder auch über 18l/100km.
mfG
K.R.
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