Re: Zentralschraube Schwingungsdämpfer Nachrede
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Geschrieben von Tiemo am 03. Juli 2015 10:42:49:
Als Antwort auf: Re: Zentralschraube Schwingungsdämpfer Nachrede geschrieben von mäcki am 02. Juli 2015 18:35:38:
Hallo Mäcki!
Tiemo hat mich dann verunsichert, weil er schrieb Kupferpaste wäre das richtige. Was ist nun zu tun, denn bei meinen ACL will ich schon nochmal den Zahnriemen wechseln müssen. Kupferpaste habe ich nicht geschrieben, sondern den Begriff aus dem Leitfaden "Korrosionsschutzmittel" gebraucht und das bewusst nicht näher spezifiziert.
Allerdings habe ich selbst schon Anti-Seize-Paste verwendet, sparsam und ohne Probleme bisher. Das ist keine Kupferpaste, aber was ganz Ähnliches. Ich habe, genauso ohne Probleme, auch schon mittelfeste Schraubensicherung verwendet. Das bisschen Drehmoment durch den Kleber ist gegenüber den über 500Nm beim Lösen nicht zu spüren.Meiner Ansicht nach ist es die Hauptsache, dass die Schraube nicht festrosten kann. Ich streiche zB. mit einem Pinsel das Gewinde SPARSAM mit einem Korrosionsschutzmittel, was auch immer, ein, der Kopfbereich der Schraube muss frei bleiben! Was da nun die Luft und Feuchtigkeit fernhält, ist relativ egal, solange es dabei nicht zu viel Schmierwirkung entwickelt und solange man es nicht so reichlich verwendet, dass auch die Anlagefläche an der Stirnseite der Kurbelwelle mit "eingesaut" wird.
DIE überträgt nämlich das Drehmoment ganz alleine und ist verantwortlich dafür, dass sich das Zahnriemenrad nicht losrütteln kann. Die Schmierwirkung im Gewinde führt nur dazu, dass mit dem gegebenen Anzugsmoment eine höhere Klemmkraft entwickelt wird. Wenn die Schraube bis an die Schmerzgrenze belastet wird (Dehnschraube), kann das dann auch zu viel sein, falls die Schmierwirkung zu stark ist. Allerdings hat natürlich auch frischer Gewindekleber und auch garantiert das VW-Mittel eine Schmierwirkung, so lange es noch nicht angezogen hat, daher sehe ich da kein Problem und hatte bislang auch keins.
Dass das Drehmoment alleine von der Stirnfläche der Kurbelwelle reibschlüssig übertragen wird, liegt daran, dass dies der größte wirksame Durchmesser bei gleichzeitig kürzester Verbindung ist und deswegen ein Vielfaches verdrehsteifer als die Auflagefläche der Schraube, die als "Torsionsfeder" noch den dünnen Schraubenschaft dazwischen geschaltet hat, und ein Vielfaches mehr Fläche besitzt, als die angegossene Passfeder aus Leichtmetall, die nur als Montagehilfe durchgehen kann.
Beim letzten Wechsel wurde die Zentralschraube nicht mit 460 Nm angezogen, so leicht wie die aufging (ich schätze mal so mit ca. 300 Nm höchstens), datür war jede Menge grüne Paste zu sehen. Das ist dann wirklich gefährlich, denn mit dem fehlenden Anpressdruck kann die Zahnriemenscheibe "wandern", bei der mühelosen Zerstörung der angegossenen Passfeder die Nut in der Kurbelwelle und die hoch belastete Stirnfläche beschädigen und durch massive Verstellung der Steuerzeiten dann zum Ventilaufsetzer mit folgendem "Motor-GAU" führen. Wohl gemerkt, hier dreht sich dann auch nicht primär die Schraube los, sondern sie wandert erst mal mit der Riemenscheibe, dann natürlich vorzugsweise in Öffnungsrichtung.
Nach dem hier Geschriebenen kannst du nun selbst überlegen, wie sicher deine Montage mit Kupferpaste nun ist und ob es sinnvoll ist, dafür nochmals die Zentralschraube zu demontieren. Ich habe jetzt nur geschrieben, wie ich es mache und weiß auch nicht, wo nun bei dir überall Kupferpaste klebt, und kann daher die Sicherheit auch nicht abschätzen.
Ich bin halt von der "Schmierer"-Fraktion, zB. sind bei mir auch die Radmuttern leicht mit Anti-Seize eingestrichen oder die Entlüfter-Nippel mit Bremsenfett. Ich habe allerdings in meinem Leben erst wenige 100.000km so zurückgelegt, ohne dass sich jemals etwas gelöst hätte. Ich habe auch noch nie was rund gedreht dabei. Ich kontrolliere aber auch öfter mal den Festsitz mit dem Drehmo, ist ja schnell getan beim Reifenfüllen.
Meiner Ansicht nach ist das sicherer, als vermeintlich festgezogene Radschrauben, die in Wirklichkeit nur wegen Rost schwergängig sind, aber garnicht die ihnen zugedachte Klemmkraft entwickeln, sich losrappeln und abbrechen.Soviel dazu ;-)
Gruß,
Tiemo
- Re: Zentralschraube Schwingungsdämpfer Nachrede mäcki 05.07.2015 11:40 (1)
- Re: Zentralschraube Schwingungsdämpfer Nachrede Tiemo 05.07.2015 11:48 (0)
- Re: noch ein Fehler... Tiemo 03.07.2015 11:16 (0)
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