Re: Visco Kupplung DV
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Geschrieben von Uwe FDS am 24. August 2015 14:52:44:
Als Antwort auf: Re: Visco Kupplung DV geschrieben von Peter aus ODW am 24. August 2015 14:09:44:
Hi Peter,
das Lüfterrad einer Visco wird nie starr. In de rVisco sind ein Pumpen- und ein Turbinenrad. Das Pumpenrad drückt die Flüssigkeit durch das Turbinenrad und treibt das an. Dazu muß eine Drehzahldifferenz da sein. Das Ganze wird dann über ein Ventlil per Bimetall gesteuert. Ist die Temperatur niedrig, bleibt die Flüssigkeit in der Vorratskammer und man hat nur eine geringe Kraft, die übertragen wird. Der Lüfter würde nun leicht mit laufen und etwas Leistung fressen. Jetzt kommt der Visco-Effekt ins Spiel: Die Flüssigkeit ist so beschaffen, das bei entsprechendem Drehzahlunterschied zwischen Pumpen- und turbinenrad eine Abscherung der Flüssigkeit statt findet. Das spürt man, wenn man den Lüfter dreht. Dreht man ihn langsam, geht er relativ schwer. Dreht man ihn schnell, dann geht er plötzlich ganz leicht. Hält man ihn mit der Hand fest und startet den Motor, dann merkt man, wie beim Anlassen eine spürbare Kraft wirkt, die aber bei Leerlaufdrehzahl dann weg ist. Das hat aber mit der Funktion der Visco nichts zu tun, es dient nur dazu, im ausgekuppelten Zustand den Energieverlust zu reduzieren. Ein Test, ob der Lüfter leicht geht, ist so, als würde man das Licht aus schalten, ums Auto herum laufen und zu der Erkenntnis kommen, es ist alles aus, also ist die Beleuchtung in Ordnung.
Die Funktion der Visco Kupplung kann man eigentlich nur testen, in dem man daür sorgt, das die Temperatur hoch genug ist und dann die Drehzahl des Lüfterrades mit der Motordrehzahl vergleicht. Ist die Viscokupplung gut, dann ist die Drehzahl des Lüfters nur gering (Größenordnung 50 - 100 U/min) unter der Motordrehzahl. Alternativ kann man auch das Bimetall durch enen vorgebogenen starren Metallstreifen ersetzten, der die Funktion eines warmen Bimetalles übernimmt. Die Drehzahl des Lüfterrades kann man mit eine Drehzahlmesser aus dem Modellbaubereich messen. Die Geräte arbeiten mit Reflektionen vom Propeller und sind für wenige Euro zu bekommen.
Eine Viscokupplung stirbt in der Regel dadurch, das sie Flüssigkeit verliert. Im Betrieb ist die Flüssigkeit außen, dort ist aber nur ein geschlossenes Gehäuse. Die Flüssigkeit tritt innen, am Lager, aus. Dort kommt sie aber nur bei stehendem Motor hin und die Leckstelle ist sehr klein. Deshalb zieht sich der Verlust von ein paar mL Viscoflüssigkeit auch über Monate oder Jahre hin.
Viele Grüße
Uwe
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