Re: Schleifkohle Gebläsemotor defekt - jetzt alles neu
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Geschrieben von Tiemo am 16. Oktober 2015 22:07:31:
Als Antwort auf: Re: Schleifkohle Gebläsemotor defekt - jetzt alles neu geschrieben von Chris am 16. Oktober 2015 19:15:36:
Hallo Chris!
Ich wüsste jetzt aber auch nicht, wie man den Kontakt zwischen Draht und Kohle zuverlässig wieder herstellen sollte. Mit einer Spenderkohle aus einem Motor mit anderem Defekt könnte man das Teil austauschen. Ich werde Mäx noch kontaktieren deswegen, muss nur noch in der Garage schauen, ob an meinem Kandidaten auch die "richtige" Kohle defekt ist.
Ich denke es ist schon die beste Wahl, die Motoren gleich zu erneuern. Ich hab jetzt schon mehrere ausgebaut gehabt, und die meisten konnte man fürs erste retten. Es handelt sich aber dann so gut wie immer nur um lebensverlängernde Maßnahmen, bis die Lager vollends hinüber, die Kohlen vollends verschlissen, die Halteklammern und / oder die Kontakte vollends vergammelt sind. Was heißt, in wenigen Jahren müsste man eh wieder ran, und dann gibt es keine Rettung mehr. Dann also lieber gleich tauschen. Der Ausbau des Lüfterkastenunterteils ist ja auch einfach zu nervig, um dann regelmäßig zu warten und zu konservieren. Ich sehe das teilweise anders: Auch ein brandneuer Motor ist nur eine "lebensverlängernde Maßnahme", denn nach einigen Jahren intensiver Nutzung ist auch er alt. Ich stimme mit dir überein, dass es sinnvoll ist, Neuteile einzusetzen, solange diese noch verfügbar sind. Das Altteil würde ich aber herrichten und auf Halde legen. Dann ist es auch nicht so ärgerlich, wenn sich das Neuteil im Nachhinein als "Chinaniete" entpuppt, die am Tage nach Gewährleistungsende wieder zu Staub zerfällt. Den Motor in meinem LT habe ich vor 6 Jahren entrostet, die Lager geölt und das ganze unter Wachskonservierung wieder zusammengesetzt, weil der Lüfter im Lager zu jaulen begann. Das hat bis jetzt gut gehalten, wobei der LT (und auch der Lüfter) beinahe im täglichen Einsatz sind. Lediglich bei ultratiefen Temperaturen nach Winternächten jault er beim Einschalten kurz auf, um dann normal weiter zu laufen.
Schön wäre halt ein bürstenloser DC-Motor, wie man ihn heutzutage verwendet. Mit integrierter Drehzahlsteuerung und Wälzlagerung nahezu verschleißfrei und ohne das Problem mit den Vorwiderständen. Die Wälzlagerung ist leider nicht verschleißfrei, sondern nur wartungsfrei, wobei das bedeutet, dass die verkapselten Lager sich nicht warten (von Abrieb reinigen, nachfetten) lassen und so eine "Gebrauchsdauer" erreichen, die oft weit unter der erreichbaren Lebensdauer des Lagers liegt. Eigentlich sind Gleitlager schon das Richtige für Dauerläufer, sie habe vor allem beim Anfahren Verschleiß. Aber auch hier spielt natürlich die verschmutzungsgeregelte Gebrauchsdauer die dominierende Rolle, egal welcher Lagertyp.
Zu den Widerständen muss ich sagen, dass deren Probleme, nämlich Elektrokorrosion an Stellen, wo Konstantan mit Messing und Eisennieten im Feuchtbereich vernietet sind, hausgemacht sind und vermeidbar wären, damit würden die Widerstände "ewig" halten. Bei den Elkos im Umrichter bürstenloser Motoren ist da schon wieder eine kritische Gebrauchsdauer zu beachten.
Interessant wäre z.B. dieser hier:
Delta 12V BLDC
Versorgung über 12V, und regelbar über eine analoge Steuerspannung von 0-5V, die man bequem über einen Spannungsteiler mit Poti bereitstellen könnte, d.h. Drehregler anstelle des Lüfterstufenschalters. So ein Motor wäre in der Tat interessant! Man müsste ihn noch 3...4 Nümmerchen größer wählen, denn der gezeigte Motor hat nur 15W, im Gegensatz zum Originalmotor im LT mit seinen ja auch nicht gerade überdimensionierten 85W. Den Unterschied macht das beste Lüfterad nicht wieder wett, und wenn man schon entwickelt, dürfte es ja auch gerne etwas mehr Luftstrom sein, am besten bei weniger Lärm.
Ich habe auch schon überlegt, einen bürstenlosen Motor mit Kugellagern (angeblich leicht auswechselbar) aus dem Modellbaubereich zu nehmen, gleich mit passender Luftschraube und Drehzahlsteller. Aber die Modellbausachen sind leider häufig auch nur für eine sehr überschaubare Einsatzdauer (oft wenige Betriebsstunden) konzipiert und funktionieren auch selten mit 12...14V.Gruß,
Tiemo
- Re: Schleifkohle Gebläsemotor defekt - jetzt alles neu Chris 18.10.2015 10:12 (1)
- Re: Schleifkohle Gebläsemotor defekt - jetzt alles neu Tiemo 18.10.2015 14:01 (0)
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