Re: Neue Kupplung verbaut - rupft trotzdem


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Geschrieben von Chris am 10. Juli 2015 19:36:01:

Als Antwort auf: Re: Neue Kupplung verbaut - rupft trotzdem geschrieben von Bernhard aus Kärnten am 10. Juli 2015 09:33:57:

Servus Bernhard,

die Kupplung hält im LT locker 200tkm, bei sinnvoller Anpassung des Fahrzeugs (also Achsübersetzung an Zuggesamtgewicht) und vernünftiger Fahrweise auch länger. Das würde ich für ein Leicht-Nfz nicht als unterdimensioniert hinsichtlich Lebensdauer bezeichnen, immerhin handelt es sich doch um ein Verschleißteil. Hab auch noch nicht erlebt, daß eine korrekt eingestellte Kupplung am LT durchrutscht, sie ist also auch fürs Drehmoment nicht unterdimensioniert.

Das Ärgernis beinm LT ist, daß sowohl das Ausrücklager als auch das Pilotlager aus der Pkw-Sparte übernommen wurden. Das Ausrücklager findet man baugleich schon im VW Käfer wieder, das Pilotlager kenn ich wenigstens aus Pkw-Motoren der Wassergekühlten Ära. Die sind für den LT eindeutig unterdimensioniert. So ein Ausrücklager kann man während einer Kupplungslebensdauer 1-2x tauschen, ein Pilotlager je nach Ausführung 2-3x (wenn man jeweils rechtzeitig tauscht und nicht bis zum äußersten ausreizt). Nicht umsonst wurde das Pilotlager bei den Sechszylindern zwei mal überarbeitet: Beim ersten Mal wurde das kleine Pkw-Lager nur verlängert. Das hat aber nicht gereicht. Beim zweiten Mal änderte man die Kurbelwelle mit und das Lager wuchs im Außendurchmesser und im Rollendurchmesser. Da war man halt seinerzeit zu optimistisch. Das Dumme bei der Sache ist halt nur, daß man halt immer wieder das Getriebe ausbauen muss, um die Lager zu tauschen, obwohl die Kupplung noch heil ist. Damit muss man beim LT leider wirklich leben.

Wer einen LT-Motor neu aufbaut, sieht zu, daß er die Kurbelwelle mit der großen Pilotlagerbohrung einbaut (ab Anfang der 90er Baujahre).

Ein Aufarbeiten der Schwungscheibe schein generell möglich zu sein, die wurde ja meist als Tauschteil verkauft gegen Rückgabe der alten, man bekam dann meist eine wiederaufbereitete. Ob man das daheim auf der Drehbank hinbekommt, stelle ich mal in Frage. Die Oberfläche ist gehärtet und geschliffen. Sollte zwar z.B. mit Hartmetallschneidplatte zu bearbeiten sein, aber wie bekommt man die glatte Oberfläche hin? Je mehr Oberflächenstruktur hinterher stehen bleibt, desto mehr Verschleiß an der Kupplung hat man hinterher, und das Einkuppelverhalten dürfte sich auch verändern. Käme aber alles auf den Versuch an. Wie gesagt, Schwungscheiben gibt's keine mehr, auch nicht im Austausch.

Gruß Chris



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