Re: Kein Tüv


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Geschrieben von Tiemo am 21. September 2015 22:55:44:

Als Antwort auf: Re: Kein Tüv geschrieben von stefan lienau am 21. September 2015 19:39:22:

Hallo Stefan!

Zuerst mal: Der LT sieht besser aus, als ich es nach deinem ersten Posting erwartet hatte. Anders als Peter vermute ich sogar, dass die Träger unter dem LT noch ganz gut aussehen, über der Hinterachse könnten die Deckbleche durch sein. Wissen tu ich es aber natürlich nicht.

Aber das ist der Zustand, wenn er nur mal für den TÜV fertig gemacht wurde und danach nicht sauber saniert wurde: Überall, wo eine kleine Durchrostung war, wurde ein überlappender Blechflicken draufgeschweißt und dann von außen halbwegs schön verputzt. Aber leider nicht von innen. Wahrscheinlich ist unter den Flicken noch die ursprüngliche, verrostete Substanz. Diese hat sich von innen mit salziger Feuchtigkeit vollgesaugt, diese ist in den Spalt zwischen Original und Flicken gedrungen und hat von innen her wieder alles zerstört.
Der Witz ist, dass Rost von innen viel schneller arbeitet als der von außen: Außen kann man mal eben in der Waschanlage alles Gefährliche runterwaschen, da rostet dann selbst blankes Blech nicht allzuschnell. Innen bleibt aber der aggressive Mix immer kleben, Kondenswasser trocknet ewig nicht ab und es arbeitet da 24h am Tag.
Man hätte nach der Flickarbeit von innen her das BLech mit einem gut haftenden und wasserverdrängenden sowie in neue Poren und Spalten nachlaufenden, dauerflüssigen Schutzmittel, wie Mike Sanders Fett oder Ähnliches, versiegeln müssen. Weil es aufwändig ist und man das nicht sieht, unterbleibt es in 99% der Fälle einfach. Schätze mal, das hättest du als Laie besser hinbekommen, wenn man dich darauf hingewiesen hätte.

Und jetzt? Kann man wieder, diesmal entsprechend größere Flicken, draufbraten, hält wieder 2 Jahre bis zum nächsten Prüftermin, dann geht das Bibbern wieder los...

Eigentlich muss man erst mal die alten Flicken entfernen. Dann allen Rost wegbürsten, dabei werden dann hässliche und vermutlich schon größere Löcher erscheinen. Dann müsste man mit einer Sicherheitszugabe noch mal im "gesunden" Material ausflexen und dann neue Blechstücke einpassen und verschweißen, das Ganze sinnvoll versiegeln (siehe oben). Das kann dir für tragbare Kosten hier keine Werkstatt leisten, da musst du ganz viel selbst machen. Dann weißt du auch, was wo ist und was Sache ist, und es wird Sommer sein.
Tu dir mal in unserem Nachbarforum den Thread vom Hannes K "Mein Projekt 2010" (immer noch nicht abgeschlossen!) an, da bekommst du einen kleinen Einblick...

Andererseits sind viele der Löcher an Stellen, wo es weniger auf Tragfähigkeit, als auf Wasser- und Gasdichtheit ankommt. Da kann man dann anstelle der teuren Pfuscherlösung mit aufgesetzten Flickerln wenigstens die preiswerte nehmen und mit Spachtelmasse arbeiten. Diese muss aber, wenn sie etwas halten soll, sehr gut mit Lack und Fett vor Wasser geschützt werden, sonst löst sie sich innerhalb eines Jahres wieder auf, denn sie quillt unter Wassereinfluss.
Wo es auf Tragfähigkeit ankommt, da hilft nix, da muss was eingesetzt werden. ZB. im Einstiegsbereich, sonst stehst du irgendwann auf der Straße, obwohl du im LT bist.

Leider ist die beste Zeit für solche Aktionen, der Sommer, wo der LT auch drunter mal halbwegs trocken ist, nun vorbei. Keine Ahnung, ob du das gestemmt bekommst. Ich weiß ja auch nicht, was der LT für dich bedeutet. Wenn es einfach irgendein fahrbarer Untersatz ist, würde ich fast sagen, weg damit und ersetzen. Wenn du mit einem Winkelschleifer umgehen kannst oder jemanden kennst, würde ich sagen, besorg dir Schleifscheiben, Zopfbürsten, Pinsel, Rollen, Korrosionsschutzmittel und fang an...

Gruß,
Tiemo



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