geht ja nix verloren :-)
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Geschrieben von Marin aus Köln-Bickendorf am 29. März 2015 16:36:50:
Als Antwort auf: Re: Warum nicht mal nach Cornwall, zum Zweiten geschrieben von Marin aus Köln-Bickendorf am 29. März 2015 16:33:54:
Hallo, liebe LT-Freunde,
>Wenn ich so aus dem Fenster schaue, dann zeigt es sich in aller Deutlichkeit: Der Sommer ist vorbei!
>Zeit unter anderem dafür, einen ausführlichen Beitrag für dieses Forum hier zu verfassen.
>An meinem eigentlichen Projekt, der Restaurierung unseres LT`S ( siehe meine Beiträge von April/Mai) bin ich seit Juni keinen Schritt weiter gekommen!
>Schuld ist ein guter Freund, der sich ein "richtiges" Wohnmobil gekauft hat und mir seinen LT für den Sommer zur Nutzung überlassen hat. Ein Angebot, dass ich und meine Frau nicht ablehnen konnten und das wohl nur unter echten Freunden möglich ist. Danke nochmal.
>Jetzt, ca. 5000 km später, den Kopf voller toller Erinnerungen und den PC voller schöner Fotos möchte ich Euch teilhaben lassen.
>Aber zuerst noch ein riesengroßer Dank an dieser Stelle an Chris aus Berlin, der mich und meine Freunde bei sich übernachten lies und uns so begrüßte:
>
>einfach toll und wie er so schön sagte: "macht man unter LT-Freunden so"
>Danke Chris!!
>Vor Berlin habe ich mit meinem 7-jährigen Sohn ein langes Wochenende am Edersee verbracht, bevor wir dann nach Holland an die Nordseeküste gefahren sind.
>Danach ging es mit meiner Frau nach Südengland. Wir fuhren über Calais, setzten nach Dover über, dann über Hastings nach Brighton, dann bis Lands End an der Südküste.
>Danach über Morvah, Bude, Exmoor nach London und dann wieder zurück. Alles zusammen so 2500 km.
>Da das Wetter super mitspielte verbrachten wir sehr viel Zeit an wunderschönen, nur ganz selten vollen Stränden und in toller Natur. Südengland kann ich als Reiseziel sehr empfehlen! Es ist zwar
>nicht ganz günstig aber es lohnt sich!! Meine Frau hat Buch geführt. Für Übernachtungen haben wir im Schnitt 16 Pfund gezahlt. Fähre hin und zurück ca. 220 € und wenn man selbst koch, wie wir geht es. Teuer sind Eintritte, Parkgebühren, Restaurats (wenn es auch schmecken soll)
>Ich habe mal ein paar Fotos für Euch:
>Der Freund, der mir seinen Lt geliehen hat, hat das "richtige" Wohnmobil übrigens wieder verkauft und sich einen wunderschönen Feuerwehr LT gekauft!!!
>Ich konnte ihn nur beglückwünschen.
>Ich kann mich aber nicht weiter um den weißen Lt auf diesen Bilder kümmern. Ich komme sonst nicht weiter mit meinem Projekt. Er hat uns wie gesagt im Sommer 5000 km und 6,5 Wochen lang ein Heim gegeben. Hat nie gemuckt, war bescheiden und überall gern gesehen. Er wird verkauft. Eine Verkaufsanzeige werde ich demnächst hier einstellen.
>Ich werde mich in den nächsten Monaten noch intensiv um mein Projekt kümmern, denn ab Januar werde ich definitiv weniger Zeit dafür haben :-) Nachwuchs hat sich eingestellt.
>Lasst Euch das Wetter nicht aufs Gemüt durchschlagen und kommt gut durch den Herbst.
>Martin aus Köln-Nippes
Hallo John,
ich hatte letzten Herbst hier einen kleinen Bericht über unsere Cornwell Reise letzten Sommer eingestellt. Insbesondere habe ich vor der Umweltzone um London gewarnt, weil ich einen fetten
Strafzettel bekommen habe. Das Geld wurde bis heute noch nicht endgültig eingefordert, sodass ich hoffe ungeschoren davonzukommen :-)
Wir waren insgesamt 3,5 Wochen unterwegs und sind heute noch sehr begeistert von der Reise.
Was hättest du denn gerne für Infos?
Meinen Bericht finde ich hier in den Tiefen des Forums leider nicht. (kann ihn nicht suchen)
Gruß, Martin
Tach zusammen,
so hieß doch neulich der Begleittext zu einem Titelbild...
Nun waren wir ja da, und sind auch glücklich wieder zu Hause gelandet.
Der LT hats soweit brav mitgemacht, man könnte fast sagen, keine besonderen Vorkommnisse. Aber nur fast...
Wie ich schon am Rande geschrieben hatte, der Motor pfeift ein wenig aus dem vorletzten Loch, läuft etwas unrund, ein Zylinder ist nicht so richtig bei der Sache, Kompressionsmangel, hoher Ölverbrauch. Aber ich war frohgemut, dass er die knapp 3000 zu erwartenden km schon durchhalten würde, wenn ich nur fleißig genug Öl nachschütte.
Genau daran hats aber einmal gehapert... Auf die Fähre rauf hatte die Öllampe schon einmal beim Anfahren kurz gezuckt, wäre die ideale Gelegenheit gewesen, mal wieder nen guten Liter nachzukippen. Ham wa abba nich, wie man im Pott so sacht.
Wir fahren traditionell nach der Ankunft in GB immer nach rechts (auf der linken Spur immerhin), ein paar km nach St Margets at Cliffs, hüpfen ins Meer. Die Straße darunter ist mördersteil und eng.
Als wir wieder rauf wollten (immer noch nicht nachgeschüttet), meldete sich die Öllampe dann sehr penetrant. Das Öl läuft halt in der Wanne nach hinten, der Rüssel hängt ins Leere... Jetzt anhalten? Fast unmöglich, wenigstens bis zur nächsten Ausweichbucht... Soweit sind wir aber nicht gekommen. Urplötzlich Leistungsabfall, ausgekuppelt, Motor aus. Immerhin ohne böses Geräusch.
Aber es war eindeutig ein Kolbenklemmer. Der Anlasser hat den Motor gerade noch so drehen können, zum Anspringen fehlte Drehzahl.
Was tun? Erstmal rückwärts runter zu nächsten Ausweichstelle. Dann Öl rein. (Warum eigentlich nicht schon auf der Fähre? Oder wenigstens unten am Meer???).
Von meiner 50-er wusste ich es noch, abkühlen lassen "losbrechen" und weiterfahren klappt meistens...
So auch diesmal, da der Anlasser zu kraftlos war, anrollen lassen. Und dann sprang er brav an und lief dann auch fast sofort "befreit".
Dann hab ich ihn erstmal im Leerlauf tuckern lassen und nach ein paar Minuten haben wir uns ganz vorsichtig im ersten Gang bei wenig Drehzahl wieder an den Aufstieg gemacht. Ein paar PS haben wohl gefehlt, aber die haben sich im weiteren Verlauf der Reise sogar wieder eingefunden. Glück gehabt...
Nun hat er wohl eine fette Fressspur mehr an irgendeinem Zylinder, aber da kommts auch nicht mehr wirklich drauf an.
Der Urlaub verlieft ansonsten prima. Das Wetter war überaus angehnehm, fast immer Sonne, aber immer kühlender Wind. Nur ein Tag Regen, den haben wir im Eden-Projekt verbracht (einfach mal googeln), was allemal sehenswert ist.
Wir haben es sehr gemütlich an der Küste entlang angehen lassen und waren auch lange in Devon, unsere Tagesetappen lagen oft mal gerade so bei 30 km...
Devon ist auch sehr schön, aber überlaufener. Schöne Wildcampingplätze Fehlanzeige, Campingplätze recht voll. Einmal mussten wir lange suchen, bis wir überhaupt noch ein Plätzchen gefunden haben. Aber immer gepflegt und ordentlich, Preise naja... Ich persönlich stehe gern wild und finde das zu teuer, im Schnitt haben wir zu dritt so um die 30 Pfund pro Nacht gezahlt, aber der Gegenwert passt schon.
Nach einer Woche waren wir dann doch in Cornwall gelandet und ich muss sagen, das ist besser als Devon. Einfach mehr Platz, Campingplätze wohin das Auge blickt, alle hatten Platz und waren auch etwas billiger. Die Landschaft ist offener und (noch) schöner.
Empfehlenswert finde ich das Minack-Theater, ein Freiluft-Theater in die Klippen gezimmert. Als Zuschauer sitzt man auf Steinwällen, mit Blick auf die Bühne, dahinter das Meer. Das hat schon was. Wenn man schon da ist, würde ich auch ne Karte kaufen und reingehen. Kostet gerade mal 8 Pfund, und selbst wenn man kaum was von der Darbietung verstehen sollte, die Atmosphäre ist es wert. Sitzkissen mitbringen, wenn man einen empflindlichen Hintern hat. Und fast alle bringen auch reichlich Verpflegung und (alkoholische) Getränke mit. So ist Theater in England halt, nicht so steif wie bei uns...
Ansonsten haben wir ein bisschen Strandleben betrieben und uns viel auf Golfplätzen rumgetrieben, ist da einfach Volksvergnügen und kein elitäres Gehabe dabei. Ideale Bedingungen für Anfänger und Einsteiger. Besonders für blutige Anfänger bzw. wenn man keine Ausrüstung hat, empfehlen sich die Pitch&Putt-Plätze. Da bekommt man zwei Schläger, ein paar Bälle und kann loslegen.
Was ansonsten noch bemerkenswert war, in Devon gings los und in Cornwall ist es sehr auffällig: Es ist ein Paradies für Liebhaber der T1 und T2-Bullis. Die fahren in rauhen Mengen rum, sind meist (aber nicht immer) topgepflegt und wunderschön. Aber fast nie im Originalzustand. Man schreckt keinesfalls vor Tieferlegung, Alufelgen und Motortuning zurück.
Auf einem CP hab ich mich mit dem Fahrer unterhalten. Mir fiel auf, dass der T1 Scheibenbremsen vorn hatte und einen zu kleinen Lochkreis bei den Alurädern. Er hat mir dann Fotos von der Entstehung des Gefährts gezeigt. Vom T1 war nur noch das Oberteil der Karosse etwa ab Kniehöhe erhaltenswert gewesen. Da hat er es "kurzerhand" auf ein T2-Unterteil geschweißt. Für Originalitäts-Fanatiker vermutlich ein Graus, mir hats gefallen ;-)
Unser Fazit, der Urlaub war schon schwer in Ordnung und sehr erholsam. In England ist halt alles sehr brav, gesittet und oft etwas überreglementiert. Oft haben wir gedacht, die Engländer sind einfach die besseren Deutschen... Selbst bei der Mülltrennung scheinen sie uns den Rang ablaufen zu wollen. Au einem CP gabs ungelogen SIEBEN! verschiedene Tonnen, und uns wurde lang erklärt, was in welche gehöre...
Billig ist es nicht unbedingt, abgesehen von Museen wird überall kassiert. Auch wenn man nur mal am Strand parken will, ohne "Pay and Display" geht da kaum was. Zu meiner Studentenzeit hätte uns das abgeschreckt, heut zuckt man halt mit den Schultern und zahlt...
Unterm Strich jedenfalls, "Warum nicht mal nach Cornwall?" würde ich glatt mit "Warum nicht?" beantworten. Wir hatten 18 Tage Zeit, würden wir es nochmal in diesem Rahmen machen, würden wir aber vermutlich nicht so lange an der Südküste in Devon rumbummeln sondern gleich eine lange Etappe einplanen.
Achso, wer vorher nicht wusste, wie breit sein Auto ist, nach einer Woche in Devon und Cornwall auf den Küsten"straßen" weiß man es auf den Millimeter genau. Mein LT hat keinen Wohnmobilaufbau, also Originalmaße. Mehr hätte es auch nicht sein dürfen, an manchen Stellen hat er die Ohren freiwillig angelegt. Wenns rechts und links gleichlaut prasselt, dann ist man in der Mitte der Straße... Und man betet, das jetzt bloß keiner entgegenkommt.
Gruß Jo
PS, ein kleines Maleur gabs noch auf der Rückfahrt. Aufgrund der engen Straßen wollte in GB keiner fahren, aber auf dem Rückweg auf der Autobahn durfte ich mich mal ablösen lassen. Prompt wird der Fahrer von einer Wespe erwischt und achtet beim Kampf mit derselben nicht mehr genügend auf die Spurhaltung. Die Autobahn hatte an dieser Stelle keinen Seitenstreifen, wohl aber ein Leitplanke. Und mein Auto nun einen Streifschuss an den Radläufen... Wenn man mal einmal nicht alles selbst macht... ;-)
Hallo jo,
ein sehr schöner Bericht,aber leider nicht der denn ich meinte.
Gruß john
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