Re: Motor läuft zieht nicht so gut und qualmt weiss bis blau


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Geschrieben von Tiemo am 01. März 2015 11:27:06:

Als Antwort auf: Re: Motor läuft zieht nicht so gut und qualmt weiss bis blau geschrieben von Thomas Fenner am 01. März 2015 09:34:12:

Hallo Thomas!

Hallo zusammen aber mit o,80mm liege Ich doch richtig oder? Es handelt sich ja wohl um einen 2,4l 6zylinder ohne Turbo.

Ja, schon, aber....
...deine Frage zeigt schon, dass du da nicht so genau weißt, was du tust. Kennst du das WIKI? Dort stehen zB. auch die Werte für den Förderbeginn für die einzelnen Motoren und ihre MKBs (Motorkennbuchstaben). Welchen MKB man hat, steht auf dem Motor selbst, in den Block eingeschlagen, auf dem sog. "Datenträger", aber auch in den Fahrzeugpapieren (in der Bedienungsanleitung ist eine Kopie des Datenträgers, am Fahrzeugbrief/Schein kann man es indirekt an der Leistungsangabe und dem Baujahr sehen). Diese Angaben sind natürlich mit Vorsicht zu genießen, es könnte mal ein Motortausch stattgefunden haben oder auf einem Block mit einem bestimmten MKB-Einschlag ein anderer Motor aufgebaut worden sein.

Beim Einstellen des Förderbeginns ist auch darauf zu achten, dass der KSB-Zug bis zum Anschlag eingeschoben ist, weil der ja gerade den Förderbeginn verstellt. Mit gezogenem KSB erhält man auf jeden Fall einen zu späten Förderbeginn und damit möglicherweise grauen Qualm. Und nach der Einstellung ist der Motor einige Male durchzudrehen und dann der eingestellte Wert nochmals zu prüfen, ggf. die Einstellung zu wiederholen. Ziemlich viel Aufwand für diesen Punkt, aber da der gesamte Motorlauf hinterher davon abhängt von "total bes..." bis "suuper!", gerechtfertigt.

Ich lass Stephan ran der ist KFZ Meister und hat mir auch von der Wichtigkeit des Förderbeginns erzählt. Ich muss auch dringend das Ventilspiel messen. Hab ja in einen neuen Zylinderkopf die alten Ventilplättchen reingetan. Muss die Kopfschrauben eh nochmal nachziehen. Es gibt hoffentlich noch Ersatzplättchen zu kaufen?

Das ist das erste, was man nach dem Zusammenbau des Zylinderkopfes mit Tassenstößeln und Ausgleichscheiben tut: Das Spiel messen (sofern vorhanden)! Den Motor aufs Geratewohl einfach in Betrieb nehmen, kann dann dazu führen, dass zB. einzelne Zylinder garkeine Kompression haben und der eingespritzte Kraftstoff als Nebel einfach zum Auspuff raus geblasen wird. Ergebnis: Keine Leistung, weißer Qualm, kommt dir bekannt vor?

Apropos Kompression: Auch diese misst man, wenn man eine neue Kopfdichtung verbaut hat, am besten sofort nach, um den Erfolg oder eben Misserfolg der Maßnahme zu dokumentieren und gezielt nacharbeiten zu können.
Klar, wenn man irgendwo im Busch steht und dort eine Not-OP am offenen Herzen vornimmt, dann hofft man erst mal dass alles passt und man wieder nach Hause kommt, aber spätestens dann ist Nacharbeiten angesagt, wenn der Motor lange gescheit laufen soll.
Da ist bei deinem Motor anscheinend Einiges verpasst worden und nun wird die Kristallkugel bemüht, um den Fehler im Kaffeesatz zu finden. Funktioniert leider nicht, weil es mehrere Fehlermöglichkeiten gibt, die zum gleichen Fehlerbild führen, da ist systematische Diagnose angesagt.

Lass Stephan ran (wer auch immer das ist, einfach mal unbekannte Grüße), er soll systematisch vorgehen, dann wird das was. Am besten ladet ihr euch bei VAG-Erwin mal den Reparaturleitfaden runter (im WIKI steht genau, wie das geht), dann habt ihr die nötigen Infos beisammen, es richtig anzugehen. Auch der beste Meister weiß nicht unbedingt alles zu einem Exoten, von dem vor mehr als 20 Jahren gerade mal eine halbe Million hergestellt wurden und das ist auch absolut keine Schande.

Und ja, Einstellplättchen gibt es noch zu kaufen, Stückpreis um 4 EUR, zB. bei der "Busscheune", aber auch bei anderen Quellen. Das sind nämlich die gleichen, wie sie auch im T3 1.6D/1.7D verwendet werden. Bei dem Preis sollte man vorher feststellen, welche Stärken man benötigt und diese gezielt kaufen, es werden ja immerhin bis zu 12 Stück benötigt.

Viel Erfolg!

Gruß,
Tiemo



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