Re: Ventilplättchenwechseln nur mit Spez.Werkzeug?


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Geschrieben von Chris am 11. März 2015 19:15:19:

Als Antwort auf: Re: Ventilplättchenwechseln nur mit Spez.Werkzeug? geschrieben von Tiemo am 10. März 2015 21:05:41:

Servus Tiemo,

Ich bezweifle aber, daß die Plättchen nur einseitig gehärtet sind.
Das bezweifle ich auch, bin aber davon ausgegangen, dass die mit der Stärke gekennzeichnete Seite nicht oben liegen soll. Liegt sie unten, so ist sie ja geschützt, da hier das Plättchen nur am Rand aufliegt.
Zum einen ist das fertigungstechnisch viel zu aufwändig, zum anderen ist die "Oberseite" ja nicht eindeutig gekennzeichnet. Den Aufdruck kann man oftmals nach ein paar Jahren nicht mehr lesen. Ich gehe davon aus, daß die Dinger beidseitig gehärtet sind. Ich kann das aber mal nachsehen.
Wenn die Plättchen "im Einsatz" gehärtet sind, also durch Glühen unter kohlenstoffhaltiger Atmosphäre mit anschließender Wärmebehandlung, was damals so ziemlich das Billigste und Effektivste war (Aufkohlen), bräuchte man eine komplizierte Halterung, um sie gleichzeitig oben und unten zu härten. Daher vermute ich, dass sie nur oben gehärtet sind. Diese Schicht ist dann typischerweise aber auch nur wenige 1/10mm stark und ich habe teilweise fast einen ganzen mm abgeschliffen, da wäre dann nicht mehr viel übrig gewesen.
Bei den Plättchen in meinem Beispiel sah die Beschriftung nach Laser aus, die bekommt man normalerweise kaum ab. Außer durch massives Beschleifen ;-)

Also, dazu kann ich nach zuverlässiger Quelle mal so viel sagen:
Die Plättchen sind ringsum einsatzgehärtet. Nach meinem Kenntnisstand ist es auch einfacher, ein Bauteil komplett zu härten, als bestimmte Stellen/Seiten davon von der Härtung auszunehmen. Egal, so oder so spielt es funktional keine Rolle, wie rum man die Plättchen einlegt. Da es die Beschriftung in verschiedenen Varianten gibt, d.h. geätzt, gelasert, bedruckt, lege ich sie wie du grundsätzlich mit dem "Gesicht" nach unten, damit die Beschriftung möglichst lange erkennbar bleibt. Denn auch eine gelaserte Beschriftung wird nach "Bearbeitung" durch den Nocken früher oder später nicht mehr so gut lesbar sein ;-).
Wenn du die Plättchen um einen mm abschleifst, bist du definitiv durch die gehärtete Randzone durch und die geschliffene Seite muss auf jeden Fall nach unten in den Stössel. Was mich dabei wundert ist, daß du so viel abschleifen musstest. Was war los mit diesem Zylinderkopf? Die Plättchen gibt es bei VW von 3,00 bis 4,25mm. Davon ausgehend, daß die 4mm-Plättchen erfahrungsgemäß eher selten auftauchen, wärst du beim Schleifen dann oft nahe oder unter die 3mm gekommen. Das ist ja nicht normal. Kann es sein, daß da die Ventilsitze mal über das zulässige Maß hinaus nachbearbeitet wurden?

Gruß Chris



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