Re: Frage zum VW Bremsentlüfter Nachfrage an Christian S.
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Geschrieben von LTPIT(Peter) am 10. März 2012 19:56:49:
Als Antwort auf: Re: Frage zum VW Bremsentlüfter Nachfrage an Christian S. geschrieben von Rüdiger in Hannover am 10. März 2012 18:52:04:
>>Hallo Frank,
>>meine aktive Zeit dort ist längst vorbei, bin schon lange selbstständig.
>>Mit den Geräten habe ich gearbeitet, erinnere mich aber nicht mehr an "Manuell" und "Auto". Bei der Schalterstellung, mit der gearbeitet wurde, lief die Elektropumpe ständig. Es platzte nichts und es lief auch nichts über, wenn man die Pumpe längere Zeit laufen liess. Es scheint also ein internes Überdruckventil drin zu sein, das (ähnlich der Motorölpumpe) bei Überdruck die Flüssigkeit zurück in den Behälter leitet.
>>Als 1995 beim Golf 3 die neuere ABS-Generation (schräg eingebauter Hydraulikblock, nicht mehr ATE) kam, bekamen wir ein neues Gerät. Grund: Diese V.A.G 1238 konnten nicht auf einen max. Druck von 0,5 bar runter gestellt werden. Ich glaube die arbeiteten mit 1,0 bar. Das ABS-System was ziemlich sicher Lopez eingekauft hat, vertrug aber nur 0,5 bar. Das neue Gerät war druckluftbetrieben und nicht mehr im V.A.G-Look, sondern von Würth/Berner etc. (Aufsatz für 60 Liter Faß). Die alten V.A.G Geräte sind ziemlich sicher wenige Jahre später endgültig ausgemustert worden. D.h. wahrscheinlich schon seit 15 Jahren nicht mehr im Einsatz in Vertragswerkstätten.
>>Solche und ähnliche Geräte hat VW auch nicht selbstgebaut, sondern zugekauft bzw. bauen lassen. Meist waren höchstens die Gehäuse anders. Am Besten mal per google Bildersuche andere Bremsentlüftungsgeräte anzeigen lassen, um Baugleichheiten und somit den Hersteller raus zu bekommen. Evtl. steht auch innen drin ein Hersteller. V.A.G hat damals eigentlich nur mit großen namhaften Herstellern zusammen gearbeitet. V.A.G Bühnen von Zippo, Spezialwerkzeuge mit V.A.G Nummern oft von Kukko, Klann etc.
>>Könnte also auch ein Romess-Gerät drunter stecken. Andere Autohersteller (z.B. Mercedes) hatte in dieser Zeit Romess (vorgeschrieben).
>>Ich bin übrigens kein Fan mehr von der Druckentlüftung. Die notwendige Entlüftungsmenge bei PKW 2,0 l. war mir schon immer ein Dorn im Auge in puncto Geld- und Resourcenverschwendung. Irgendwann habe ich mal den ersten HBZ meines Lebens erneuert, und dabei das Bremssystem vorher komplett leer gepumpt und anschliessend neu gefüllt. Habe gestaunt, wie wenig Flüssigkeit rein geht. Bei einem PKW ohne ABS im gesamten Bremssystem kein halber Liter, und das Meiste davon im Behälter wenn man ihn bis "max" füllt. Ich sauge jetzt nur noch ab (Sieb raus, Behälter leer schlürfen mit Unterdruckgerät, allen schwarzen Dreck unten drin so gut wie möglich absaugen), fülle mit frischer Flüssigkeit und entlüfte mittels Hilfsperson (Vater) manuell. Die Kunden bekommen 100% neue Flüssigkeit ohne Durchmischung, und keinen Anteil Altflüssigkeit wie sonst der im Kreislauf verbleibt. Nach 7-8 Pedalhüben kommt am weitest entfernten Rad hinten links frische Flüssigkeit an. Beweis: Neu befülltes System, wo noch Luft drin war. Nach spätestens dem 10. Pedalhub ist die Luft raus, dann kann es sich ja nur um frische Flüssigkeit aus dem Ausgleichsbehälter handeln. Bei Autos mit ABS max. 15 Hübe. Vollständig entleerte Anlagen auch kein Problem, aber Übungssache. Schäden durch manuelles Entlüften nie vorgekommen. Die Lehrbuch- und Stammtischweisheit des "....Kolben im Hauptbremszylinder wird über den natürlichen Druckpunkt bewegt und nimmt dadurch Schaden...." kann ich nicht bestätigen. Und selbst wenn: Beim nächsten Belagwechsel und durchtreten des Pedals zum anlegen der Kolben/Beläge tritt man auch ganz durch. Die häufig fest gehenden Audi 100/200 HBZ sind auch als ganz andere Ursache entlarvt (Kunststoffscheibe im Inneren quillt auf/klemmt, ähnlich der Plastikkugel beim LT Schaltgestänge, Teil wird "größer" mit den Jahren und keiner weiß warum).
>>Die Geräte helfen leider auch nicht bei hydraulischen Kupplungsbetätigungen. Die sind auch mit Gerät oft schwer- oder nur mit Tricks zu entlüften. Daher werde ich wohl auch mittelfristig kein Gerät anschaffen. Eher investiere ich in Geräte für Achsvermessung oder eine Drehbank.
>>Gruß
>>Christian S.
>>P.S.: Mit der Saugflasche die Unterdruck erzeugt und mit Druckluft "angetrieben" wird, kann man auch die Flüssigkeit an den Nippeln absaugen, d.h. wechseln/entlüften. Man braucht Druckluft, aber dann keine Hilfsperson. Das Gerät wird z.B. von der Fa. MÜLLER als Dieselfilter-Füllgerät angeboten. Meins war billiger (No Name) aber immer noch ca. 50 Euro teuer. Ist seit Anschaffung eines meiner Lieblingswerkzeuge geworden. Man kann damit auch an den Rücklaufschläuchen der Einspritzdüsen Unterdruck erzeugen, und somit Diesel aus dem Tank ansaugen. Dadurch springt der LT praktisch sofort und ohne Kleckerei mit Schlauch und Trichter an, wenn man z.B. die Pumpe ausgebaut hat. Man kann alles trocken einbauen, auch Filter.
>>Natürlich kann man auch die Sacklöcher der Zylinderkopfschrauben leer saugen wenn da Kühlwasser oder Öl reingelaufen ist beim Kopfdichtung wechseln, ATF-Öl über die Peilstaböffnung absaugen oder beim Rasenmäher Motorölwechsel machen. Für problematische Entlüfungsaktionen an hydraulischen Kupplungsbetätigungen ist es sogar Mittel der Wahl. Manchmal geht es nur damit, und immer geht es damit am Besten/schnellsten.
>Hallo Bremsenspezialist,
>Habe an meinem LT Scheiben, Bremssättel,Entlüftungsventile, Leitungen und Schläuche renovieert bzw. erneuert und mir auch ein Gerät zum Absaugen und Entlüften für kleines Geld angeschafft. Funktioniert mit Unterdruck.
>Als Amateur nun meine Frage : Muss sich beim Absaugen oder Entlüften das Bremspedal in Normalstellung befinden oder nach unten getreten sein. Ich bin bei dieser Arbeit allein und fülle vor dem Entlüften den Reservebehälter mit Bremsflüssigkeit auf und nach.
>Eine weitere Frage wäre folgende: Ich habe ein Austauschgetriebe SW für den Saugdiesel Motor DW.
>Ist beim Austausch irgendwas Relevantes oder Schwieriges zu beachten. Ich arbeite ansonsten mit dem VAG Reparaturleitfaden für LT von 1982.
>Danke für Tipps im Voraus
>Grüße Rüdiger
Nabend Rüdiger
Wenn du nach VAG Reperatur Anleitung arbeitest,sollte es wenig Probleme geben.Beim Getriebe kann es sein,das die Übersetzung für den Tacho Antrieb nicht passt!Einfach mal auf die Farbe des Ritzels (da wo die Tachowelle ins Getriebe geht) achten.Wenn es nicht passt einfach vom alten Getriebe übernehmen.
Beim Getriebewechsel mal das Pilotlager, in der Kurbelwelle überprüfen+neu fetten.Das kann ordentlich Probleme Bereiten wenn es kaputt geht.Eben die Kupplung ausbauen ist keine grosse Sache!Beim Bremsen entlüften mit einem Unterdruckgerät,darf die Bremse (Hauptbremszylinder)nicht getreten oder in der unten Stellung sein.
Mir Persönlich gefällt die Klassische Art der Bremsen entlüftung, mit dem zweiten Mann,nach wie vor am besten.Da weiss man was man gemacht hat.Wenn es Blasenfrei ist, passt es immer!Dabei wird dann das Bremspedal getreten gehalten,bevor der Entlüfter Nippel geschlossen wird!Bei der Klassischen Art fängt man hinten rechts an,über hinten links,vorne rechts, bis vorne links.Den Bremskraftregler zu entlüften nicht vergessen.Wichtig den Entlüfternippel gut mit Rostlöser vorbehandeln!
Gutes Gelingen
Gruß Peter
- Re: Frage zum VW Bremsentlüfter Nachfrage an Christian S. LT-Harry 10.03.2012 22:07 (5)
- Re: Frage zum VW Bremsentlüfter Nachfrage an Christian S. LTPIT(Peter) 11.03.2012 08:26 (4)
- Re: Frage zum VW Bremsentlüfter Nachfrage an Christian S. Christian S. 11.03.2012 12:03 (3)
- Re: Frage zum VW Bremsentlüfter Nachfrage an Christian S. LTPIT(Peter) 11.03.2012 12:17 (2)
- Re: Frage zum VW Bremsentlüfter Nachfrage an Christian S. LT-Harry 12.03.2012 09:11 (1)
- Re: Frage zum VW Bremsentlüfter Nachfrage an Christian S. Harley 12.03.2012 18:31 (0)
- Re: Frage zum VW Bremsentlüfter Nachfrage an Christian S. Christian S. 10.03.2012 20:41 (0)
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