Re: Hat zufällig ne Zündpistole EQUUS 312x?


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Geschrieben von Chris am 04. Januar 2013 12:14:30:

Als Antwort auf: Re: Hat zufällig ne Zündpistole EQUUS 312x? geschrieben von Tiemo am 04. Januar 2013 01:59:59:

Hallo Tiemo,

>Bei den Leistungstransistoren mit Kunststoffgehäuse gibt es vor drei verschiedene Pinouts, je nach dem, ob es sich um einen TO220-Abkömmling, einen TO126- oder TO202-Abkömmling handelt. Im Prinzip das gleiche Problem wie beim Spannungskonstanter des LT.
>Erstere haben, von vorne betrachtet B-C-E, die TO126/TO202 haben E-C-B, müssten wegen der Kühlfahne also verdreht eingebaut werden.

Jein. Die Pinbelegung der Gehäusetypen ist ja nicht zwingend vorgegeben, d.h. jeder kann davon abweichen. Sicher gehen kann man nur über das Datenblatt des jeweiligen Bauteils. Laut der Kennzeichnung auf der Platine wäre bei mir die Basis in der Mitte, gegenüber "landläufigen" TO220-Transistoren wären also B und C vertauscht. Könnte also ein Fehler auf der Platine sein oder einfach ein von der nicht vorhandenen Norm abweichender Transistor.

>Mal sehen, ob meine Zündpistole vergleichbar ist: Sie ist ziemlich simpel gebaut, hat nur zwei kleine Trafos, einen Ladekondensator und zwei Transistoren drin und noch das übliche "Hühnerfutter" (Kleinteile) zum Anpassen der Bauteile. Sie hat einen induktiven Aufnehmer für das Zündkabel (einfache Spule um einen geteilten Ferritkern in Rahmenform, der um das Zündkabel gelegt wird) und noch die beiden Versorgungsspannungsanschlüsse.
>Elektronisch gesehen ist das eine Sperrschwinger-Schaltung mit einem (Leistungs-)Transistor und einem Trafo, der den Ladekondensator mit der Spannung für die Xenon-Röhre lädt. Das Signal des induktiven Aufnehmers wird auf einen zweiten (kleinen) Transistor gegeben, der damit den zweiten Trafo (Zündspule) ansteuert, um die Xenon-Röhre über ihre Hilfselektrode zu zünden. Mehr ist es bei mir nicht.
>Für einen Sperrschwinger braucht man einen Transistor mit relativ hoher Verstärkung (hfe um 100, aber möglichst kein Darlington), der bei Spannungen von 60...100V Ströme von ca. 2A relativ schnell (ft um 1MHz, gerne mehr) schalten kann. Bei mir ist das ein NPN-Leistungstransistor aus Japan, ein 2SD2058Y im TO220P-Gehäuse. An der Stelle könnte ich mir aber auch gut einen europäischen BD711 vorstellen, falls bei dir ein PNP-Typ verbaut ist, einen BD712.
>Was ist denn bei dir drin? Und was ist genau die Abweichung vom Platinenaufdruck zum verbauten Transistor?

Also ich geb dir recht, die Grundschaltung dürfte bei all diesen Geräten sehr ähnlich sein und auch direkt vergleichbar mit einem handelsüblichen Photoblitz. Bei mir ist ebenfalls ein Ladetrafo und ein Zündtrafo verbaut, dazu ebenjener Transistor und ein großer Folienkondensator, und noch ein kleiner Thyristor, der den Zündtrafo durchschaltet.
Das Zündsignal vom Fahrzeug wird induktiv über eine ebensolche Ferritzange aufgenommen.
Dazu kommt natürlich noch der ganze Firlefanz für Drehzahlmessung und Zündwinkeleinstellung, was mit auf der Platine sitzt, dürfte aber keine Rolle spielen.
Als Transistor war jetzt ein NPN-Japan-Typ verbaut, 2SD1855 im vollisolierten TO220Fa (vollisoliert). Der ist gar, beide Dioden darin sind Schrott. Dadurch ist auch der Kondensator im Eimer. Ob noch weiter Komponenten beschädigt sind, kuck ich noch. Ein einfacher Blechkühlkörper ist auf der Platine vorgesehen, ist aber nicht verbaut, es weist auch nichts darauf hin, daß jemals einer verbaut war.

Ich hab generell kein Problem damit, einfach einen vermeintlich passenden Standardtransistor zu verbauen. Aber das Pinout macht mir Sorgen. Ich kann natürlich dem Standard-Transistor die Beinchen verdrehen. Oder das aufgedruckte Pinout ignorieren und den einfach so einsetzen. Nur einfacher und sicherer wäre, den originalen Transistor rauszufinden - und dann zu sehen, was für ein Pinout der wirklich hat.

Gruß Chris



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