Re: DV-Motor Flüssigkeit im Zylinder nach mehrtägiger Standzeit
WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten
Geschrieben von Tiemo am 19. März 2012 15:53:20:
Als Antwort auf: DV-Motor Flüssigkeit im Zylinder nach mehrtägiger Standzeit geschrieben von Andreas aus München am 19. März 2012 14:27:58:
Hallo Andreas!
>Nach mehrtägiger Standzeit(zuletzt 4 Tage) blockiert der Motor beim Anlassen.Es ist so ähnlich als ob man bei eingelegtem Gang und gezogener Handbremse den Anlasser betätigt ohne die Kupplung zu treten.Der Anlasser spurt ein und versucht den Motor durchzudrehen, blockiert dann aber.Teilweise blockiert der Motor sofort teilweise aber erst nach einer gewissen Umdrehung.Geschätzt eine halbe oder auch eine ganze Kurbelwellenumdrehung.
Das hört sich nach Wasserschlag an. Hatte ich auch schon mal, es waren dann Risse im Zylinderkopf.
>Spätestens beim 3. Startversuch dreht der Motor durch und springt sofort an.
>Ich vermute Flüssigkeit(Wasser , Diesel,Motoröl) in einem der Zylinder.Je nachdem in welcher Position der Kolben sich befindet dreht der Motor durch bis eben durch die Flüssigkeit(läßt sich im Gegensatz zu Luft nicht komprimieren)ein Weiterdrehen nicht möglich ist.Durch ein erneutes Betätigen des Anlassers wird dann die Flüßigkeit entweder an den Kolbenringen vorbeigedrückt odder an nicht ganz dichten Ventilen.Ist dann genug Flüßigkeit verdrängt kann der Motor durchdrehen und springt sofort an.Genau. Jeder Zylinder hat ein Volumen von 0.4l. Das Verdichtungsverhältnis ist mechanisch 1:23, daher kann der Motor ab einem Flüssigkeits-Volumen von 17ml blockieren. Das ist der Inhalt einer etwas größeren medizinischen Spritze oder 2...3 Esslöffel und damit nicht viel.
>Ich vermute eine undichte Einspritzdüse(Original Bosch Düsen mit Bosch Einsätzen ca. 30000km).Nach dem Starten raucht der Motor blau auch bis zu einer Fahrtstrecke von ca. 2 Kilometern ist heftiger Blaurauch zu erkennen, wenn Leistung abgefordert wird.Ich vermute, dass dann der unverbrannte Diesel im Auspufftrakt verbrannt wird.
Möglicherweise tropfen deine Düsen, aber es ist fast unmöglich, dass hier drucklos im Stand 17ml nachtropfen. Dazu müsste die gesamte Einspritzleitung leer laufen und das ist unwahrscheinlich (es müsste ja Luft nachströmen und an der ESP sind Druckhalteventile dazwischen geschaltet). Das wird also nicht die Ursache des Blockierens sein.
>Auf Wasser verursacht durch einen Riß im Zylinderkopf tippe ich wegen des Blaurauches eher weniger.Wasserverbrauch ist nicht vorhanden.
Das Wasser wird schon beim Anlassen wieder in den Kühlkreislauf zurück gefördert, und die besagten 17ml sind auch nicht viel. Es könnte sein, dass die Rissbildung gerade erst eingesetzt hat und der Riss sich beim Erwärmen durch Ausdehnungseffekte schließt. Er wird aber weiter wachsen, dann wirst du auch noch andere Effekte haben. In meinem Fall wurde irgendwann während der Fahrt nach wenigen km urplötzlich der gesamte Inhalt des Kühlmittel-Vorratsgefäßes zum Sicherheitsventil im Verschluss geblasen, dann lief der Motor sofort heiß. Vorher schon hatte eine Werkstatt vergeblich versucht, mittels eines chemischen Tests Abgase im Kühlwasser nachzuweisen (CO-Test, funktioniert aber beim Diesel meist nicht). Beim Öffnen des Motors konnte man die Risse um die Wirbelkammern herum aber sehen. Schäumt es vielleicht sichtbar im Vorratsgefäß, wenn der Deckel auf ist? Relativ wenig Gase können den Verschlussdeckel verlassen, ohne Flüssigkeit mit zu reißen.
>Als weitere Möglichkeit käme noch Öl durch eine vollkommen defekte Ventilschaftdichtung in Frage.Dagegen spricht aber der Ölverbrauch ( max. 0,5 Liter/1000km).
>Natürlich wäre es einfach erst mal alle Düsen auszubauen und abzudrücken.Beim letzten Düsenwechsel hat es aber lange gedauert bis alles wieder dicht war.Ich möchte also gezielt vorgehen.Es müßte doch möglich sein durch Herausschrauben der Glühkerzen(ein Wechsel kann nicht schaden weil nach dem Start es ca 10-15 Sekunden dauert bis der Motor auf allen Zylindern sauber läuft) herauszufinden in welchem Brennraum (Düse) die Flüssigkeit eindringt.
Falls sich der Zustand sicher reproduzieren lässt (4 Tage abstellen -> blockiert zuverlässig), wäre das eine Möglichkeit: Alle Düsen raus, mit Anlasser durchdrehen. Aus einer Öffnung wird viel Dreck fliegen, dort ist es. Wenn die Düsen dann schon mal raus sind, gleich Kompression messen.
Der erste Test müsste auch an den Glühkerzen funktionieren, ist aber schlechter beobachtbar, weil die Kerzen teilweise verdeckt sind. Außerdem kann man dann nicht gleich die Kompression messen.
Was für Dichtigkeitsprobleme gab es denn nach dem Abdrücken der Düsen? Normalerweise funktioniert das problemlos, wenn man sauber arbeitet. Die Zuleitungen würde ich dazu beidseitig abschrauben und komplett entnehmen, damit hier nicht zu viel herum gebogen werden muss. Und maßvoll wieder anschrauben (es gibt nicht umsonst Vorschriften für das Montagemoment).Gruß,
Tiemo
- @Tiemo Kompression messen LT-Harry 19.03.2012 23:52 (8)
- Re: @Tiemo Kompression messen LTPIT(Peter) 20.03.2012 04:50 (0)
- Re: @Tiemo Kompression messen Tiemo 20.03.2012 00:17 (6)
- Re: @Tiemo Kompression messen LT-Harry 20.03.2012 00:47 (5)
- Re: @Tiemo Kompression messen Tiemo 20.03.2012 01:14 (4)
- Re: @Tiemo Kompression messen LT-Harry 20.03.2012 10:03 (3)
- Re: @Tiemo Kompression messen Tiemo 20.03.2012 11:52 (2)
- Re: @Tiemo Kompression messen LT-Harry 20.03.2012 13:37 (0)
- Re: @Tiemo Kompression messen LTPIT(PETER) 20.03.2012 12:22 (0)
- Re: DV-Motor Flüssigkeit im Zylinder nach mehrtägiger Standzeit Andreas aus München 19.03.2012 16:32 (1)
- Re: DV-Motor Flüssigkeit im Zylinder nach mehrtägiger Standzeit Tiemo 20.03.2012 00:48 (0)
WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten