Re: Wenn wir schon mal bei den Federn vorne sind....
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Geschrieben von Joachim S am 09. Mai 2012 10:27:05:
Als Antwort auf: Wenn wir schon mal bei den Federn vorne sind.... geschrieben von Thomas_aus_UL am 09. Mai 2012 09:32:50:
>möchte ich kurz das Ermüdungsverhalten mal zur Disskussion stellen.
Hi Thomas,
also m.W. müssten ermüdete Federn auch kürzer werden. Dass der Stahl "weicher" wird ist eher nicht der Fall. Jedenfalls nicht nach allem, was ich aus der Werkstoffkunde noch behalten habe. Eher handelt es sich um plastische Verformungen. Mit anderen Worten, auch die entspannte Feder wird kürzer.
Aber es gibt eine Ausnahme. Wenn die Federn durch Korrosion dünner werden, dann werden sie auch weicher. Auf den ersten Blick könnte man denken, da muss es aber schon verdammt stark rosten. Ja, mag sein. Aber die Steifigkeit geht mit der vierten Potenz des Drahtdurchmessers einher.
Wenn also von 20 mm Draht nur noch 19,5 übrig sind sinkt die Federrate um satte 10%.
Eine weitere Form der Ermüdung könnten Mikrorisse sein. Sollten an der Oberfläche liegen, dort ist die Spannung am höchsten. Das würde effektiv die äusseren Schichten "weich machen". Gerade die tragen aber am meisten zur Steifigkeit bei.
So gesehen wird es einen Anteil der Ermüdung geben, der die Federn weicher werden lässt, ohne dass die entspannte Länge sinkt.
In der Praxis würde ich aber davon ausgehen, dass ermüdete Federn auch spürbar kürzer werden. Da nützt aber nichts, wenn man Federn vergleichen will, die nicht absolut baugleich sind.
Wie schon gesagt, ein paar Zehntel mehr Drahtdurchmesser, und die Feder wird viel steifer. Dann wird man sie auch etwas kürzer machen, damit die Höhe unter Belastung passt.
Gruss Jo
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