Re: Neue Erkenntnisse - so eine Pistole von Aroso habe ich auch noch im Keller
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Geschrieben von Hendrik aus J am 08. Januar 2013 10:16:35:
Als Antwort auf: Re: Neue Erkenntnisse geschrieben von Tiemo am 08. Januar 2013 02:26:49:
Hi Chris,
ich habe gerade das Bild gesehen un da denke ich, dass ich baugleiches Exemplar aus den früher 90er Jahren auch
noch bei mir Keller liegen habe. Ich hatte das damals für meinen Lada gekauft. Heute benutze ich es nur noch
für die Simson, weil alle anderes Fahrzeuge umgerüstet sind ;)
Letzter Einsatz war vor einem Jahr oder so. Koffer ist komplett mit Schliesswinkelmesser, Drehzahlmesser,
Fernstarter, usw.
Wenn du es leihweise haben möchtest, kann ich es auch schicken...Gruß
Hendrik
Wenn du es leihweise
>Hi Chris!
>>ich hab jetzt mal nachgemessen und mir das auch genauer angesehen. Also, der Emitter des Transistors liegt auf Masse, das scheint mir auch sinnvoll. Die Primärwicklung des Trafos liegt mit einem Pin auf +VB (abzüglich kleiner Vorwiderstand). Der andere Pin der Primärwicklung ist mit dem mittleren Pin des Transistors verbunden. Logischerweise sollte das dann der Kollektor sein. Der Transistor würde dann diesen Pin der Primärwicklung auf Masse durchschalten und die Wicklung "laden", bei Trennung wieder entladen etc.. Der übrige Pin des Transistors (also die Basis?!) ist mit dem einen Pin der Sekundärwicklung verbunden und über einen 30kO Widerstand mit dem Kollektor verbunden. Mit der Außenwelt ist er sonst aber auch nur mit einem kleinen Kondensator auf Masse geschaltet und mit einer Diode in Sperrrichtung ebenfalls auf Masse. Der zweite Pin der Sekundärwicklung geht über zwei Dioden auf die Anode der Blitzröhre bzw. den einen Pin des großen Kondensators (Kathode und zweiter Pin Kondensator jeweils auf Masse).
>Ich hatte meine Pistole gerade wieder zugeschraubt und weggelegt.... ;-)
>Nun hab ich mal einen Stromlaufplan davon erstellt. Die Schaltung scheint der deiner Pistole sehr ähnlich zu sein, ich konnte nur eine Diode aus deiner Beschreibung bei mir nicht wiederfinden, die gegen Masse. Ich habe die Werte meiner Bauteile drangeschrieben. Ob diese, insbesondere die Spannungsfestigkeit von Kondensator C1, immer ausgenutzt werden und nötig sind, bleibt dahingestellt.
>
>>Das mit dem Messen bei ausgebautem Transistor war nicht so ergiebig. Bis auf den Emitteranschluss, der auf Masse liegt, mess ich bei den anderen beiden Transistoranschlüssen jeweils +VB. An der Spule messe ich bei jedem Pin +VB. Die Spule habe ich dann ausgebaut, sie scheint in Ordnung (keine Kurzschlüsse).
>Tut mir Leid, da habe ich dir den falschen Tipp gegeben. Normalerweise wird die Basis über einen Spannungsteiler angesteuert (siehe zB. "Sperrschwinger" bei Wikipedia). Da hier einfach ein 30kO-Widerstand verbaut ist, fällt an dem natürlich beim Messen nicht merklich die Spannung ab...
>>Fazit bislang: Die Steuerung von dem Schwingkreis ist mir nicht ganz klar.
>Über R1 wird T1 nach Anlegen der Betriebsspannung (Drücken des Tasters) etwas aufgesteuert und es fließt ein ansteigender Strom durch die Primärwicklung des Transformators TR1. Dadurch wird in der Sekundärwicklung eine Spannung induziert, die auf die Basis von T1 positiv rückgekoppelt wird, so dass dieser vollständig öffnet. Der Basisstrom fließt dabei über C1 und TR1. Der Transformator kommt dann in Sättigung, wodurch keine weitere Induktion von Basisspannung stattfindet, so dass T1 weniger leitend wird und der Strom in der Primärwicklung von TR1 zu sinken beginnt. Dadurch wird aber in der Sekundärwicklung eine negative Spannung induziert, die T1 schlagartig sperrt. Die im Magnetfeld von TR1 gespeicherte Energie wird nun beim Zusammenbrechen des Magnetfeldes als hochgespannter Impuls an der Sekundärwicklung frei, über C2, D2 und D3 wird die Energie in den Ladekondensator C3 gefördert. Am Ende des Impulses beginnt T1 wieder zu leiten und das Spiel wiederholt sich.
>> Der Aufdruck der Platine scheint falsch zu sein, C und B sind vertauscht. Würde dann auch zum gängigen Schaltbild eines TO220-Transistors passen.
>Sehe ich auch so.
>>Und die noch entscheidende Frage: Du hast Beispiele für ungeeignete Transistoren genannt, aber was wäre denn ein geeigneter? Was hältst du von den 2SD1855 (das Datenblatt ist schnell gefunden, dritter Hit bei google)? Vielleicht doch der richtige?
>Der bei dir verbaute 2SD1855 erscheint mir schon geeignet. Bei mir ist ein 2SD2058 drin, desweiteren hatte ich einen BD711 (Conreich 30Cent) vorgeschlagen. Soooo kritisch ist der auch nicht, bloß die alten Primitivhalbleiter tuns halt nicht oder nicht so gut (mehr Verluste, werden heiß).
>>Was übrigens zuerst kaputt war, Transistor oder Kondensator, kann ich nicht sagen. Ich habe das Gerät bekommen, da war der alte Kondensator regelrecht geplatzt und verschmolzen. Den hab ich dann getauscht, wobei es im neuen Kondensator dann auch sofort gebritzelt und geknirscht hat, also offensichtlich nicht der einzige Fehler, wodurch ich dann auf den defekten Transistor gestossen bin.
>Fakt ist: Wenn Hochspannung erzeugt wird, dann funktioniert der Transistor T1 (noch). Ohne den schwingt nämlich nichts. Wenn also ein neuer Kondensator ebenfalls gleich defekt ging, muss noch was anderes sein. Warum kann der Kondensator C3 defekt gehen? Entweder er verträgt die hohen Ströme bei der Entladung durch die Blitzröhre nicht, oder er wird über seine Spannungsfestigkeit hinaus aufgeladen. Im ersten Fall war es einfach ein ungeeigneter Typ, im zweiten Fall wurde evt. das Gerät unter Spannung gehalten, ohne zu blitzen (zB. Motor Stillstand, Pickup nicht angelegt) und die Spannung stieg aufgrund fehlender Last an.
>So richtig geregelt ist die Spannung ja nicht: Was die Röhre nicht "nimmt", verheizt der Widerstand R2 (1Meg). Den solltest du auch unbedingt noch prüfen, die Widerstände mit so hohen Werten gehen oft ohne äußere Spuren defekt und leiten dann einfach nicht mehr. Eigentlich sind die 1/4W-Typen auch nicht für Spannungen im Netzspannungsbereich konzipiert und somit prinzipiell überlastet.
>Vielleicht ist auch noch einer der Kondesatoren C1 oder C2 defekt, dann könnte ebenfalls zu viel Spannung entstehen.
>>Hast du noch eine andere Idee, außer einfach einen 2SD1855 (oder einen geeigneteren Typen?) zu besorgen und zusammen mit neuem Kondensator noch einen Versuch zu starten? Sehr viel mehr Aufwand würde ich für das alte Teil nicht treiben, dann lohnt sich schon eher ein neueres komfortableres Gerät.
>Das scheint ja ein Schätzchen zu sein, bei dem auch noch Drehzahl- und Schließwinkelmesser im gleichen Gerät sind. Ich würde mal an deiner Stelle den Uwe FDS fragen, ob er dir seine Pistole als Ersatzteillager schicken kann. Da sollte ja alles Passende drin sein. Ich könnte mir vorstellen, dass seine Aroso-Pistole exakt wie meine Titantec-Pistole aufgebaut ist, das waren beides so Low-Cost-Marken...
>Ich hab noch ein Foto vom Innenleben (wegen der zu erwartenden mechanischen Bauteiledimensionen) gemacht:
>
>Achso, und wenn du jetzt grad schnell deinen LT einstellen musst/willst, schick ich dir das Ding auch gerne rüber.
- Re: Neue Erkenntnisse - so eine Pistole von Aroso habe ich auch noch im Keller Chris 08.01.2013 22:40 (0)
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