Re: Bremsenwarnung...und was nun?
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Geschrieben von Tiemo am 06. März 2012 13:00:30:
Als Antwort auf: Re: Bremsenwarnung...und was nun? geschrieben von Jörg aus Buxtehude am 06. März 2012 09:40:21:
Hallo Jörg!
Die Kontroll-Lampen werden tatsächlich mehrfach genutzt, auch wenn deine Vermutung "zu tiefer Bremsflüssigkeitsstand" sicher zutrifft (er hatte ja schon das Kabel am Sensor abgezogen, und die Lampe reagierte mit Verlöschen).
Kontroll-Leuchte "Bremse" (gegen Masse geschaltet):
- Schalter Handbremskontrolle (sofern verbaut),
- Niveau-Schalter Bremsflüssigkeitsstand,
- Verschleißanzeige Scheibenbremsbeläge (gabs das am LT überhaupt?).Kontroll-Leuchte "Kühlflüssigkeit" (eigenes Steuergerät im Zeigerinstrument, Strom gegen Masse):
- Temperatursensor Kühlmitteltemperatur (NTC vorne seitlich am Motor im ZK oder Wasserrohr),
- Steuergerät Kühlmittelmangel (Relais 42/43).Die entsprechenden Schaltorgane sind dazu einfach parallel geschaltet und machen so eine Oder-Verknüpfung der Signale ("wired or"). im Falle der Temperaturanzeige wird hierzu sogar kompliziert ein Analogsignal (Strom durch den Temperatursensor) einem Digitalsignal (Impulse vom Steuergerät Kühlmittelmangel) so überlagert, dass sich der Anzeigewert des ebenfalls mit angeschlossenen Temperatur-Schätzeisens (Hitzdrahtinstrument) nicht merklich ändert, die Lampe aber dennoch reagiert (sozusagen "weird or" ;-).
Nochmal zur ursprünglichen Frage (Anzeige wegen Bremsflüssigkeitsmangel):
Durch das Abfahren der Beläge wandern die Kolben der Nehmerzylinder in allen Rädern langsam aus der ursprünglichen Ruhelage und nehmen dabei Bremsflüssigkeit auf. Dadurch ist ein Absinken des Flüssigkeitsstandes normal und muss keine Leckage bedeuten. Wenn die Bremsen alle nun ziemlich "runter" sind und der Stand vorher nur knapp gereicht hat, kann dadurch auch ohne Leck die Kontrolle angehen. DAS IST ABER UNBEDINGT ZU PRÜFEN! Nicht blind nachschütten! Wenn aber alles trocken ist, nachfüllen! Aber auch mal die Belagstärken checken, vielleicht sollten die Beläge mal erneuert werden. Man muss ja nicht fahren, bis sich die Niete und Halter in Trommeln und Scheiben einarbeiten. AUF JEDEN FALL DEN FLÜSSIGKEITSSTAND IM AUGE BEHALTEN. Sollte er weiter sinken, muss doch irgendwo was faul sein.
Und beim Erneuern den nachgefüllten Stand bedenken: Dabei werden die Kolben wieder in ihre ursprüngliche Ausgangslage zurück gedrückt und fördern die in ihnen enthaltene Flüssigkeit wieder ins Vorratsgefäß. Dadurch kann es, wie ebenfalls schon geschrieben, eine Sauerei größeren Ausmaßes im Innenraum geben, später dann Rost, wenn die Bremsflüssigkeit den Lack am Boden zerstört hat. Also vorher absaugen/ablassen/rauspumpen, danach mit neuer Flüssigkeit spülen, füllen und entlüften.Gruß,
Tiemo
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