Re: Arbeitsplatz


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Geschrieben von lt-tom am 30. November 2012 10:06:29:

Als Antwort auf: Re: Arbeitsplatz geschrieben von Uwe FDS am 29. November 2012 07:34:31:

>Hi Thomas,
>Glaubst du selber, was du da schreibst?
>>BILLIGBILLIG in der Produktion muss es sein. Das ganze soll eine berechnete Lebensdauer haben, ausschliesslich in der Marken- Fachwerkstatt "gewartet" (haha) werden können.
>Klar hat die Autobranche Wettbewerb, aber es gibt nur wenige Branchen, wo auch so viel in Qualitätssicherung investiert wird, wie beim KFZ. Der Kunde erwartet, das er ein Auto kauft, sich reinsätzt und dann während der ersten 1000.000 km vielleicht ein oder zwei mal zum Ölwechsel muss. Und das bekommt er auch.
>>Reparaturen sollen vermieden/ unmöglich gemacht werden.Geauso wie Normteile. Ich seh ja was so abgeht in den "Reparaturwerkstätten", HAARSTRÄUBEND, ehrlich! Da kannste nur noch den Kopp schütteln, teilweise unglaubliche Sachen.Z.B. T5: Scheinwerferbirne wechseln = € 400.-. Kupplung verschlissen = wirtschaftlicher Totalschaden!! Kein Witz! Passat Scheinwerferbirne wechseln, bei einem 10 Jahre alten Modell 2-300€!
>Das sind Einzelfälle, ich kenn noch den legendären Käfer, an dem man ja noch alles selber machen konnte. Falls man denn mit Fingern mit Kreuzgelenk geboren wurde konnte man recht gut die Zündung einstellen, andernfalls war so eien Routinetätigkeit recht schwierig. Oder Bremsen neu Belegen. Da bin ich beim T4 in einer halben Stunde mit fertig, der versierte Käfer-Schrauber braucht dafür einen Tag.
>>Aber die Leute kaufen, bzw. leasen ja diesen Scheiss. Für die Technik eines Produktes, Motor, Fahrwerk,Robustheit, Umweltverträglichkeit usw. interessiert sich ja keine Sau mehr. Das wichtigste im Subtropenland Deutschland: Klimaanlage. Und Gimmiks, z. B. jederzeit Internet und Email im Auto. Ganz wichtig!
>Ja gut, Umweltverträglichkeit ist nicht gerade Verkaufsargument Nr.1, war es aber auch nie. Nur sind die Autos heute wesentlich sparsamer als früher, bei deutlich besseren Fahleistungen. Ein Käfer 1302S war kaum unter 12Liter zu bewegen und kam kaum über 120kmh. Ein Touran TDI braucht unter 6 Liter, läuft gut über 180, hat Platz für 5 Leute mit Gepäck oder 7 Leute mit wenig Gepäck. Im LKäfer konnten man nicht mal eine Kiste Bier transportieren.
>Und damals standen die Standspuren voll mit liegengebliebenen Autos, ein Auto mit 100.000km war am Ende. Heute sind wir gewohnt, die halbe Million zu erreichen und die Liegenbleiber gibt es fast nicht mehr. Weil alles langlebiger und zuverlässiger geworden ist.
>Das Probem ist ein anderes, die Leute in den Werkstätten haben nach Ende der Lehrzeit abgeschaltet. Mit moderner Elektroiik wollen viele nicht klar kommen. War ja auc htoll früher, wie man sich schon als Fachmann profilieren konnte, wenn man die Zündreihenfolge eines 4-Zylinders kannte. Das reicht heute eben nicht mehr.
>
>Grüße
>Uwe
Hi Uwe,
Ich nochmal.
Klar glaub ich das, was ich schreib. Beim allermeisten bin ich mir sogar sehr sicher.
Natürlich gibt es "Fortschritt" oder besser Entwicklung. Aber das läuft m.M.n. leider in eine wenig erfreuliche Richtung.Die Zeiten ändern sich halt, ich finde, die beste "Zeit" der Autos und Motorräder ist vorbei, seit Mitte der Achtziger, mindestens. Der Durchschnittsverbrauch aller Autos ist kaum gesunken, zeitweise sogar gestiegen,mit der "Sicherheit" siehts auch nicht besser aus.
Du meinst, was ich beschrieben habe, wären Einzelfälle? Von wegen, es ist noch viel extremer. Der Unterschied zu "früher" ist, dass das Schrottproblem jetzt einfach ins weit entfernte Ausland verlagert wird. Aber das wird evtl. wieder auf uns zurückfallen womöglich.
DU beschreibst absolute Ausnahmefälle. Käfer! Der war doch schon bei seinem Erscheinen völlig veraltet, ein techn. Anachronismus und allein auf weiter Flur! Da könntest Du ja genauso einen Lada Niva als Repräsentanten der heutigen Autos nehmen, und das ist noch untertrieben. Warum sich der Käfer so irre gut verkauft hat hat andere Gründe...naja.
Mit 4-7 Personen besetzter Sharan, wo soll der sein? Du findest 100mal mehr mit einer Person besetzte 2,5to Monstren auf der Autobahn.
Meines Erachtens liegt die Wurzel des "Autoproblems" viel tiefer, nämlich in der Psyche der Kundschaft und deren Manipulation durch Werbung etc. auf allen möglichen Ebenen.
Wie ist denn die Interessenlage speziell in D?
Die Autoindustrie und deren Lobby und die Politik tut ALLES, um mehr verkaufen zu können und meht Geld zu verdienen. Wenn mann darüber nachdenkt, fügt sich eins ins andere, und so kommt man darauf, warum es so ist wie es ist. Kann man sehen wollen oder auch nicht.
Ich bin nun schon etwas älter und kann mich an Standspuren voller Liegenbleiber nicht erinnern, jedenfalls nicht in den letzten 50 Jahren.( Alzheimer?)
Und das mit den Mechanikern hat auch verschiedene Ursachen, zum einen die Tatsache, das ja kaum ein intelligenter Mensch sich mehr schmutzig machen will(Imageproblem)zum anderen dass der ganze "Nährboden" fehlt, auf dem sich technik- und autobegeisterte Menschen entwickeln könnten. ( Technik zum Selberschrauben und lernen, Autos und Motorräder die Spass machen, fahrtechnisch und schraubermässig, Akzeptanz von den Mitmenschen)
Naja, kann man endlos drüber philosophieren, oder wir machen ne extra Ecke dafür auf.
Ich bin bestimmt kein Gestriger, der alten Zeiten nachtrauert. Aber jeden neuen Scheiss toll finden tu ich auch nicht.
Gruss
Thomas



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