Überprüfung und Instandsetzen der Wasserarmatur Sven Hedin ( Bj. 1987 )

Die Armaturen für das Spülbecken und der Dusche neigen irgendwann dazu, „den Geist aufzugeben“.
Oft wird die Ursache im Mikroschalter , der innerhalb des Drehknopfes verbaut ist , vermutet.
Das ist allerdings meistens eine falsche Annahme und man neigt die Teile gegen Neuteile zu tauschen.
In diesem Beitrag möchte ich zeigen, dass es recht einfach ist, die Funktion der einzelnen Drehschalter zu überprüfen und wieder funktionsfähig zu machen.
Die Armatur muss hierbei nicht ausgebaut werden !
Die elektrischen Anschlüsse befinden sich im Küchenbereich in dem Schrank links neben dem Kühlschrank.

Vor Beginn der Demontage unbedingt Sicherung entfernen oder Batterie abklemmen - sonst droht Überschwemmung.




Hier ist das Bild nach der Reparatur. In der Nasszelle befinden sie sich unterhalb des kleinen Waschbeckens. Bilder kommen später.

In manchen Beiträgen anderer Foren steht, dass die Demontage des Drehschalters dadurch erfolgt, dass man die blaue- und die Rote Kappe entfernt und darunter sich eine Schraube zur Befestigung befindet.

DAS IST HIER NICHT SO !!!!


Drehschalter

Der Drehschalter kann, wenn er in Position „ein“, also wenn es geklackt hat (ganz auf Anschlag), vorsichtig nach oben abgezogen/entfernt werden. Es bedarf allerdings etwas Geduld, denn so richtig gerne möchte er sich nicht vom Unterteil lösen. Es geht aber mit etwas Gefühl. In der gleichen Position muss er auch wieder „eingerastet“ werden. Eine Markierung in Form eines kleinen Klebestreifens am Drehknopf und der Arbeitsplatte ist hierzu gut geeignet/hilfreich.

Im Folgenden wird der geöffnete Drehschalter mit Mikroschalter gezeigt. Der Mikroschalter kann vorsichtig mit einer Spitzzange (Feinmechanikerzange ) nach oben gezogen werden. Hierbei MUSS darauf geachtet werden, dass man die Zange an dem kleinen Kunststoffteil ansetzt, welches sich an der Kabelseite befindet.

Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine kleine Kunststoffnase, die durch das Drehen nach unten gedrückt wird und das Knacken verursacht.

Zwischen dieser Nase und dem Schaltkontakt befindet sich eine sehr kleine (Blatt) Feder, die bei Verlust den Schalter unbrauchbar macht. Sie ist so klein, dass man sie wohl kaum mehr findet wenn sie herausfällt bzw. durch die Vorspannung davonfliegt. ALSO VORSICHT !




Mikroschalter

Geöffnete Armatur mit (noch) eingebautem Mikroschalter.

Die Kabelseite ist sehr gut erkennbar.

Was innerhalb der mittleren Bohrung erkennbar ist, sind Kalkablagerungen die man vorsichtig entfernen sollte. Im Deckel befindet sich ein O-Ring der als Abdichtung dient. Bei allen 4 Drehknöpfen habe ich diesen O-Ring mit etwas Vaseline eingefettet.

Mir ist an allen 4 Mikroschaltern aufgefallen, dass sie alle nach knapp 28 Jahren noch voll in Ordnung waren. Sowohl der optische Eindruck als auch eine Widerstandsmessung am Ausgang ( dort wo die Kabel angelötet sind ) hat gezeigt, dass Fehlerursachen hier nicht zu finden sind.



Hier der Mikroschalter nachdem er vorsichtig aus seinem Sitz entfernt wurde.

Der Sitz ist gut erkennbar und zeigt, dass man den Mikroschalter nach oben herausziehen muss. Hier sieht man auch, dass er was die Schaltkontakte anbelangt noch Top in Schuss ist.

Zwischen der Kunststoffnase und dem Mittelabgriff ist die oben genannte Feder, die nur durch ihre Vorspannkraft in jeweils einem winzigen Langloch gehalten wird.

Falls man versucht, da mit einem Schraubendreher den Mikroschalter heraus zu hebeln, brechen die Kunststoffteile ( Sitz ), die den Schalter halten und fixieren, ab. Auch dann ist die Armatur unbrauchbar.

Nachdem die Mikroschalter überprüft waren, habe ich die Kabel überprüft.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass meine erste Prüfung dahingehend war, dass ich eine Durchgangsprüfung gemacht habe. Ich habe an die Kabelschuhe einen Summer gehalten und die einzelnen Drehknöpfe betätigt. Bei jedem Schalten hat der Summer gesummt, was nichts anderes bedeutet, als das die Mikroschalter durchschalten und im Grundsätzlichen alles hätte funktionieren müssen. Erst danach habe ich die Drehknöpfe entfernt, um die Mikroschalter zu überprüfen. Ich hatte eine Korrosion innerhalb der Mikroschalter vermutet.



Die Kabelschuhe mit samt den Verbindungen haben für mich keinen Zweifel gelassen, dass diese absolut OK sind. Das war allerdings falsch, wie sich herausgestellt hat. Jetzt habe ich ein Messgerät genommen und durchgemessen, anstatt mich nur auf den Summer zu verlassen.



Wie hier zu erkennen ist, habe ich

-einen Widerstand von 21,7 Ohm gemessen.

-Die Mikroschalter waren bereits gemessen und in Ordnung.

Nachdem ich die Kabelschuhe abgeknipst und die Kabelenden isoliert hatte, war der Fehler lokalisiert.

Was hier im folgenden Bild nicht so deutlich wird, sieht real sehr eindeutig aus. Sehr gut erkennbar, dass eine Litze blank und die andere Litze schon sehr stark angelaufen war.

Nachdem ich das Kabel ca. 7 -8 cm abgeschnitten hatte waren beide Litzen blank.



Beide Kabelenden eines Schalters. Eines blank, das andere Ende stark angelaufen.



Nachdem die Kabelschuhe erneuert wurden, war nur noch ein Widerstand von 1,2 Ohm messbar. Die Isolierung der Kabelschuhe müssen entfernt werden, wenn man die original Steckverbindung verwenden möchte.

Die Fehlerursache lag in meinem Fall ausschließlich an den gealterten Kabel-Kabelschuhverbindungen. Es funktionieren wieder alle Drehknöpfe.

Es ist auf jeden Fall ratsam, die Kabel auszutauschen. Der Aufwand ist sehr gering und bei dieser hier gezeigten Reparatur nur eine Frage der Zeit, wann das „geflickte“ Kabel wieder korrodiert. Der nächste Winter kommt bestimmt dann werden die Kabel erneuert.(Peter aus ODW, August 2016)

Zum weiteren Verständnis ist dies zum Lesen "empfehlungswert"


gerald 12:16, 28 August 2019 UTC



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start/reparaturtips/ueberpruefung_und_instandsetzen_der_wasserarmatur_sven_hedin_bj._1987.txt · Zuletzt geändert: 2019/08/28 14:16 von gr