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Pilotlager erneuern

"Hier" ist das Fehlersymtom beschrieben

Die Erneuerung des Pilotlagers sollte immer im Zusammenhang mit dem AUSBAU der Kupplung, bzw. der Erneuerung das Ausrücklagers in Erwägung gezogen werden, weil die dazu notwendigen Vorbereitungsarbeiten,

  • Ausbau der Kardanwelle,
  • Ausbau des Getriebes,
  • (Ausbau der Kupplung)

recht umfangreich sind.

Passende Wiki-Beiträge zu diesen „Verbundarbeiten“:

Kupplung wechseln

und

Ausrücklager, Wellendichtringe am Getriebe wechseln


Bei allen Kfz hat nur dieses NADELLAGER die Bezeichnung „Pilotlager“.

Es gibt verschiedene Pilotlager!

Bei den Ersatzteilen stehen dann diese Varianten:

1. 046 105 313 D / Nadellager (CH-Motor, zB. INA F-85706, Da=24mm, Di=18mm, B=16mm). Bei einer Bestellung ist die „eingeschlagene Fahrgestellnummer, im rechten Radkasten zu finden“, anzugeben. Kosten ca. 16 € (Stand 2013). Diese Pilotlager wurden auch im Passat, Bj 1981 bis 1988, verbaut.

2. 060 105 313 B / Nadellager f. Fahrgestell-Nr. »28-L-030 000 (zB. INA F-205070, Da=24mm, Di=18mm, B=20.5mm), Kosten ca. 12EUR (Stand 2013).

3. 060 105 313 D / Nadellager f. Fahrgestell-Nr. 28-M-000 001» (ACL, z.B. INA F-215401, Da=28mm, Di=18mm, B=21.5mm), Kosten ca. 20…30EUR (Stand 2013).

So sehen die verschiedenen Pilotlager-Varianten im LT aus:

Abhängig von der Fahrgestell-Nr.
Als Beispiel:
Fahrgestellnummer WV2ZZZ28Z M H012345
Hier wäre auf das M zu achten, also in dem Fall das Nadellager mit 28mm.


wann erneuern?

Die Vorbereitung dafür ist arbeitsintensiv, weil dazu das Getriebe und die Kupplung ausgebaut werden müssen.

Aus diesem Grund sollte man einen Tausch des Pilotlagers grundsätzlich bei dort anfallenden Reparaturen in Betracht ziehen.

Falls aber nur das Pilotlager als echter Fehler diagnostiziert wird, sollte man unbedingt auch den Zustand von

-Ausrücklager

-Kupplung

-Schwungscheibe/Zahnkranz

-den dortigen Simmeringen

prüfen.




Demontagemöglichkeiten

Es gibt unterschiedlichste Wege, das Lager aus der Kurbelwelle zu demontieren.

normale Lösung "Knete-Methode"

- Kurbelwelle und Lager mit Fett, Knetmasse oder Dichtmasse füllen und mit einem genau passenden Dorn in das Lager schlagen. Die so verdrängte „Füllung“ presst nun das Lager hydraulisch nach draußen. Näheres hierzu weiter unten.


brutale Lösung

- z. B. „Dremel“, „Proxon“ o.a.,einsetzen. Hat die Sache mit der „Füllung“ nicht geklappt, MUSS man so vorgehen:

Mit diversen kleinen Meisseln und Schraubendrehern und zuletzt mit dem Dremel, kann man das Lager Stück für Stück zerstören.

Das kann schnell mal 1-2 Stunden dauern und schlimmstenfalls die Kurbelwelle beschädigen, also VORSICHT!!


elegante Lösung

- Abzieher. Das ist meiner Meinung die einzig wahre Lösung. Ich habe einen Innenlagerabzieher, der gerade mal 20 € gekostet hat (Bucht) Den habe ich schon eine ganze Zeit und für viele Dinge gebraucht.

Hier ein Bild von dem guten Stück:

Innenlagerabzieher


So sieht das Abziehen dann aus


Hier beim CH-Motor

Arbeitszeit mit Abzieher: Ca. 10 Minuten.


die außergewöhnliche Lösung

Wenn der Innenabzieher, weil schon leicht verschlissen, keinen Erfolg bringt, wird man eine der anderen o. a. Möglichkeiten durchführen müssen. Möglicherweise führt ein ordentlich gesetzter Schweißpunkt am Lager auch noch zum Erfolg.


Pilotlager auspressen

von LT-Harry

Füllmateriel ist „Knetzeug“ aus dem Kinderzimmer. Der Dorn nach Harry´s Maßzeichung ist natürlich ein Nobelwerkzeug, mit dem man auch die Kupplug zentrieren kann. Es geht aber auch einfacher, zB. mit einer abgesägten Schaftschraube M18 oder einer Ratschennuss (ca. 13-er) auf einer Verlängerung. Benötigte Materialien:

Zunächst das Lager mit Knetmasse füllen, ebenso den Hohlraum in der Nuss, falls verwendet (Bitte nicht am verölten Zustand des Motors stören, die Verölung aufgrund eines defekten Kurbelwellen-Dichtrings war der Hauptgrund zur Demontage von Kupplung und Schwungscheibe. Normalerweise sollte dieser Bereich ölfrei sein.):

Den Dorn ins Lager führen, bis er gerade im des Bereichs der Lagernadeln steckt. Sonst besteht die Gefahr der Beschädigung (nur relevant, wenn Lager weiter verwendet werden soll):

Mit dem Gummihammer auf den Dorn schlagen. Das Lager bewegt sich aus der Bohrung. Beim „großen“ Lager muss man rechtzeitig absetzen, den Dorn ziehen und nochmals Knetmasse „nachlegen“:

Wenn das Lager fast draußen ist, kann man es mit rührenden Bewegungen aus den letzten mm des Lagersitzes hebeln, dann hat man es auf dem verwendeten Dorn:

Falls das Lager weiter verwendet werden soll, muss es gründlichst von der Knetmasse gereinigt und neu gefettet werden. Die Knetmasse lässt sich mit HIlfe einer alten Zahnbürste und WD40 oder ähnlichem Sprühöl anlösen und entfernen. Auf der Getriebewelle kann das Lager dann unter weiterer Zuhilfenahme von dünnflüssigem Sprühöl gangbar gemacht und anschließend das neue Schmierfett „eingewalkt“ werden. Man kann als Schmierfett Heißlagerfett mit MoS2 verwenden.


Dann das neue Lager mit der Dichtlippe zum Getriebe mit einem stumpfen (Holz-)Gegenstand bis zum Anschlag eintreiben.


Bjoern Stockfisch 2010/03/07 17:26



gerald 17:52, 24 May 2016 UTC





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