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Getriebereparatur, 4-Gang

Zur Orientierung,

Rasmus DK

Ich hab ja einen Lagerschaden in meinem Getriebe gehabt und dankenswerter Weise vom Stefan aus Essen ein Austauschgetriebe erwerben können.

Bei dem „neuen“ Getriebe, das im Übrigen noch 2 Jahre älter (BJ 76) ist als mein originales habe ich folgende Arbeiten durchgeführt:

- Simmerringe Eingangs- und Ausgangswelle neu

- Innenschalthebel neu ausgebüchst und neunen Dichtring verbaut

- alle Dichtungen neu

- Rückfahrlichtschalter nachgerüstet


Getriebehals abnehmen?

Beim Zerlegen war noch nicht klar ob man beim 4-Gang den Hals abnehmen kann ohne den Innenschalthebel vorher auszubauen.

Antwort:

Man kann das problemlos, wie folgt:

- Leerlauf einlegen (Innenschalthebel in vertikaler Mittelstellung)

- Hals vorsichtig von den Passhülsen ziehen

- Hals noch ein Stück weiter abziehen bis die Zwischenwelle aus der Lagerung im Hals rutscht (sieht man nicht, merkt man aber)

- Hals soweit wie möglich nach links drücken, nach hinten ziehen und gleichzeitig den Innenschalthebel nach hinten bewegen, dann kommt man mit dem Finger des Innenschalthebels an der Schaltkulisse vorbei


Erklärende Bilder zum Text.

Innenschalthebel ausbauen

Der berühmt berüchtigte Blechdeckel muss raus, da man sonst den Passstift nicht ausgetrieben bekommt, und somit auch den Innenschalthebel nicht nach oben rausziehen kann.

Anders als beim 5-Gang ist da keine Feder unter dem Hebel, bzw. eine Schraube unten.

Wenn der Passstift raus ist, kann man den Hebel einfach nach oben rausziehen.


Zum Blechdeckel

Dank LTpit's Erläuterung gekuckt und überlegt, wie der Deckel wohl am besten zerstörungsfrei rauszubekommen ist.


Die Lösung ist denkbar einfach

Wenn VW da ein Sechskant in den Deckel gestanzt hat, wird das wohl seinen Sinn haben.

-22er Nuss drauf und mal mit der Ratsche vorsichtig probiert, und siehe da, der Deckel ist beim 4-Gang geschraubt und lässt sich butterweich einfach rausschrauben und danach auch wieder rein.

-Beim Zuschrauben dann ein wenig Hylosil aufs Gewinde, da dort keine Dichtung drin war.


unerwartete Besonderheit

Das einzige Problem der Ersatzteilversorgung war die spezial „Getriebe-Hasel-Nuss“ die im Getriebe lag.

Hab überall geschaut, aber diese bei keinem Händler gefunden. Ich habe sie jetzt mal weggelassen, in der Hoffnung sie ist nicht zwingend notwendig ;-) (Keine Ahnung wie die da rein kam. Die einzige Öffnung wäre die Einfüllschraube, wo die Nuss durchpasst.)


So nun ist es (fast) vollbracht. Getriebe zum Einbau fertig.

Geschrieben von CH Michl am 01. August 2016 22:19:16:


Dichtungen

Die Papierdichtung zwischen Hals und Getriebe gibt es noch; die ist auch verbaut und nur ganz dünn mit HYLOMAR „festgeklebt“, damit sie beim Einbauen nicht verrutscht.

Die Dichtung zwischen Getriebe und Glocke gibt es nicht mehr; so bin ich auch hier auf die Flüssigkeitsdichtung umgestiegen, obwohl hier die Gefahr besteht, dass die Gehäusehälften zu eng aneinander liegen und dadurch auch das Lagerspiel enger wird als ursprünglich eingestellt.

Hier habe ich mit der Mikrometerschraube die Lagerhöhe und Einstellring, sowie die Tiefe der Lagerschale in der Glocke gemessen.

Wenn man von einer Dichtungsstärke von 0,25mm ausgeht wären da ursprünglich 0,3mm Luft gewesen. D. h. die Tasche war 0,05mm tiefer als das Lager und Ring hoch sind. Wenn man davon ausgeht, dass die Flüssigdichtung beim Zusammenschrauben auf „0“ kommt, sind da immer noch 0,05mm Luft. Also ich denke, dass ich irgendwo bei 0,1mm gelandet sein werde.

Ich weiß ja nicht wie das beim 5-Gang ist, aber im Prinzip wird das Lager da nur am Rausrutschen gehindert, aber Druck wird da keiner ausgeübt. Die Nachmessungen erfolgten sowohl bei meinem alten, als auch beim neuen Getriebe.

Der Getriebehals hat sowieso keinen mechanischen Anschluss zu einem Lager, da ist die Dicke der Dichtung sowieso egal. Geschrieben von CH Michl am 02. August 2016 15:24:26:


Getriebe-Instandsetzer

Ich kann dir aber die Firma Getriebe Siegl in Ingolstadt empfehlen; dort habe ich mein Getriebe neu lagern lassen, das fährt wieder wie neu (015'er, BJ 03/78, am CH)

Hinweis

Du willst ein 008'er Getriebe an den CH anbauen, an dem vorher ein 015'er verbaut war?

Wenn dem so ist, wird das nicht passen, weil beim CH BJ78 im Rahmen oberhalb des Getriebes die „Delle“ für das höhere Getriebe fehlt.

Es bringt also nichts nur die Glocke passend zu machen, wenn das Getriebe dann nicht unter dem Rahmen durchpasst. (Update 25.04.2018 Ch-Michl)


gerald 20:06, 25 April 2018 UTC



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